AGUSSO

Bereits seit 1990 unterstützt die AGUSSO die Forstverwaltung bei der Sanierung des Schutzwaldes am Antoniberg im Berchtesgadener Land (nahe Bad Reichenhall).

In den letzten Jahren haben wir regelmäßig Ende Juni/Anfang Juli unter Anleitung eines Försters der zuständigen Fachstelle Schutzwaldmanagement in Marquartstein sog. Ausgrasaktionen durchgeführt, im Fachjargon heißt das „Beseitigung verdämmender Konkurrenzvegetation (Gras) neben gepflanzten Bäumchen“. Dafür bekommen wir vom Förster Sicheln zur Verfügung stellt. Nach kurzem steilem Aufstieg von der B 305 (Alpenstraße) aus über den sog. Sanierungssteig erreichen wir das Einsatzgebiet. Bevor es losgeht, gibt uns der Förster interessante Informationen über die Forstverwaltung, den Zweck des Schutzwaldes und die gepflanzten Bäumchen. Weder heiß brennende Sonne noch starker Regen dämpfen unseren Elan. Nach getaner Arbeit freuen wir uns über die vom hohen Gras befreiten und jetzt wieder sichtbaren Bäumchen und sind stolz auf unsere Leistung. Die Forstverwaltung greift immer wieder gerne auf unsere Hilfe zurück.

Zur Pflege des Alpenpflanzengarten im Zahmen Kaiser Gebiet verbringen wir jedes Jahr ein Sommerwochenende auf der Vorderkaiserfeldenhütte, um dem Verein zum Schutz der Bergwelt bei der Unterhaltung des neben der Hütte gelegenen Gartens behilflich zu sein. Bereits 1930 wurde dieser Alpenpflanzengarten vom Verein zum Schutz der Bergwelt gemeinsam mit der Sektion Oberland angelegt. Der Garten wird von Ehrenamtlichen des Vereins botanisch betreut und liebevoll gepflegt. Rund 300 Pflanzenarten aus dem gesamten Alpenraum wachsen auf diesem schön gelegenen Garten. Neben den Gartenarbeiten bleibt genug Zeit, sich über die Alpenpflanzen zu informieren und ein schönes Wochenende auf der Vorderkaiserfeldenhütte zu verbringen.

Bei einer Wegebegehung im Auftrag des Sektionsvorstandes im Bereich Eng - Binsalm – Lamsenjoch im Juni 2022 mussten wir erhebliche Erosionsschäden feststellen, die in den kommenden Jahren einen großen Sanierungsaufwand – mit schwerem Gerät – erforderlich machen werden. 

Vor den Baumaßnahmen an der Falkenhütte hat sich die AGUSSO wiederholt um die Wegesanierung im Bereich Ladizalm – Falkenhütte gekümmert. Am Wochenende 24./25.6.2023 haben wir diese Tätigkeit weitergeführt und zu sechst Ausbesserungsarbeiten am Steig zur Falkenhütte vorgenommen. 

Am Wochenende 22./23. Juni 2024 haben wir die Wegeausbesserungarbeiten fortgeführt.

Auch Müllsammelaktionen gehören zum Aufgabengebiet der AGUSSO. Zwar haben die großen Abfallmengen in der Bergwelt abgenommen, jedoch findet sich immer noch genug Unrat neben und auf den Wegen. Wir verbinden unsere jährlichen Gemeinschaftswanderungen deshalb mit einem sog. „Hikeuppickup“. D.h. wir nehmen auf unseren Wanderungen Müllsäcke mit, um die Abfälle an den Wanderwegen einzusammeln. Gerade Papiertaschentücher, die erst nach einigen Jahren verrotten, säumen und verunstalten die Wege.

Müllsammelaktion am 24.9.2023 auf dem Weg vom Bahnhof Aschau zur Riesenhütte.                                             

In der Vergangenheit haben uns der Bau großer Speicherseen am Brauneck und im Sudelfeld zu Protestaktionen zusammen mit anderen Umweltorganisationen veranlasst. Diese umweltbelastende Aufrüstung der Skigebiete mit Beschneiungsanlagen erscheint uns angesichts des Klimawandels und der damit verbundenen Naturzerstörung nicht mehr zeitgemäß.  Wegen der geplanten Skigebietserweiterung im Oberallgäu beim Riedberger Horn – die Skigebiete Graßgehren und Balderschwang sollten entgegen den im Bayerischen Alpenplan festgelegten Schutzgebietszonen verbunden werden – hat die AGUSSO mit anderen Naturschutzverbänden an Protestaktionen vor Ort teilgenommen. Zum Glück konnte dieses Projekt verhindert werden. Die Anlage eines Beschneiungsteiches am kleinen Schlepplift in Sachrang, kurz nachdem dieser Ort zum Bergsteigerdorf gekürt worden ist, haben wir mit großem Missfallen registriert.

Gegen den Bau einer Erschließungsstraße in der Jachenau zur Rappinalm haben wir zusammen mit Moutain Wilderness eine Protestexkursion unternommen. Schließlich stehen wir Alpen-Funparks, wie z.B. dem AlpspiX – einer riesigen Aussichtsplattform - am Osterfeldkopf, volksfestähnlichen Fahrgeschäften und Sommerrodelbahnen sehr kritisch gegenüber.

Beschäftigt haben uns zuletzt Pläne zu Ausbau und Modernisierung des alten, seit einigen Jahren stillgelegten Skigebiets am Grünten im Allgäu. Beschneiungsanlagen, großer Beschneiungsteich, Bau einer neuen Gondelbahn mit Bergrestaurants, großes Parkhaus an der Talstation und ein neuer Fahrweg hätten weitreichende Folgen für Natur und Bergwelt am Grünten gehabt. Diese Pläne sind nun zum Glück seit Januar 2023 aufgrund der großen Widerstände vom Tisch. Laut dem Bürgermeister der Gemeinde Rettenberg soll nun ein neues, naturverträgliches Projekt „gezimmert“ werden. Wir werden die weitere Entwicklung sehr aufmerksam beobachten.

Was die Gefährdung unserer alpinen Bergwelt und Natur betrifft, sind wir offen für alle Anregungen und Hinweise, um uns gegen entsprechende Maßnahmen zu positionieren.

Zur Verfolgung unserer Ziele suchen wir die Zusammenarbeit mit Umweltverbänden wie z.B. dem Verein zum Schutz der Bergwelt, dem Bund Naturschutz und Mountain Wilderness. Im Fokus dieser Organisationen stehen zur Zeit insbesondere der Ausbau der Kampenwandbahn und das Wasserkraftprojekt Kaunertal mit Stausee Platzertal und Wasserüberleitung vom Ötztal.