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Um als Bergsport- und Naturschutzverein nach dem Ansatz Vermeiden vor Reduzieren vor Kompensieren klimaneutral zu werden, müssen im ersten Schritt alle unternehmerischen Prozesse, die Emissionen verursachen, zusammengeführt werden. In einer Klimabilanzierung wollen wir unseren "ökologischen Fußabdruck" genau erfassen, um die Potenziale für emissionsfreie oder emissionsreduzierende Handlungen zu definieren und diese im Anschluss umzusetzen. Wir haben uns im Rahmen der DAV-Klimastrategie und des Klimaschutzkonzepts zum Ziel gesetzt, Emissionen einzusparen und zu kompensieren und bis 2030 als Verein klimaneutral zu sein – ein langer Weg, den es jetzt zu beschreiten gilt!
Eine erste vollständige Emissionsbilanz der Sektion München für das Jahr 2020 wurde 2022 abgeschlossen. Die Sektion Oberland veröffenlichte ihr Vollbilanzierung für das Jahr 2019. Seit Beginn 2022 bilanziert sie das laufende Jahr und erwartet Anfang 2023 einen Abschluss der Bilanzierung.
Unsere Emissionsbilanzen der letzten Jahre:
Die Berechnung der Treibhausgasemissionen erfolgt gemäß "Greenhouse Gas Protocol Corporate Standard" und wurde nicht auf Produktebene, sondern auf Unternehmensebene erhoben.
Für die Erstellung der CO₂-Bilanz wurden fünf grundlegende Prinzipien beachtet:
Relevanz: Auswahl der richtigen organisatorischen Grenzen (Auswahl der Unternehmensbestandteile/Standorte und Tochterunternehmen) und der operativen Grenzen (Auswahl der Emissionsbereiche)
Vollständigkeit: Erfassung aller relevanten Emissionsquellen innerhalb der gewählten Systemgrenzen
Konsistenz: Verwendung von Berechnungsmethoden, Emissionsfaktoren und Auswahl der Systemgrenzen, die eine Vergleichbarkeit über Jahre hinweg ermöglicht
Transparenz: Eindeutige und für externe Dritte nachvollziehbare Darstellung der verwendeten Daten, Emissionsfaktoren, Berechnungen und Ergebnisse
Genauigkeit: Verzerrungen und Unsicherheiten wurden minimiert, damit die Ergebnisse eine solide Entscheidungsgrundlage bieten
BerichtzeitraumDie in der CO₂-Bilanz enthaltenen Daten umfassen einen zu definierenden Zeitraum, in der Regel orientiert sich dieser am Kalenderjahr.
Wir orientieren uns hierbei an organisatorischen Grenzen und operationalen Grenzen.
Bei der Festlegung der organisatorischen Systemgrenzen ist zu entscheiden, welche Organisation mit welchen Standorten die CO₂-Bilanz umfassen soll. Für die vorliegende CO₂-Bilanz ist das der Alpenverein München & Oberland mit den zwei eigenständigen Sektionen: die Sektion München und die Sektion Oberland
Der Deutsche Alpenverein e. V. ist die größte nationale Bergsteigervereinigung der Welt und der fünftgrößte nationale Sportfachverband Deutschlands. In ihm sind 355 rechtlich selbstständige Sektionen sowie zwei Stiftungen mit ca. 1,4 Millionen Mitgliedern organisiert. Die Sektionen München und Oberland sind davon die größten und betreuen ca. 195.000 Mitglieder (Stand September 2024).
Operationale Grenzen – Welche Emissionsquellen werden innerhalb der zuvor festgelegten organisatorischen Grenzen berücksichtigt?
Die operativen Grenzen sind gemäß Greenhouse Gas Protocol folgendermaßen aufgeteilt:
Direkte Emissionen (Scope 1)Scope 1 umfasst alle Treibhausgasemissionen, die direkt in der Organisation anfallen, z.B. Treibhausgasemissionen aus der Verbrennung durch stationäre Quellen (z.B. Heizkessel).
Indirekte Emissionen durch Energie (Scope 2)Scope 2 umfasst alle indirekten Treibhausgasemissionen, die durch die Bereitstellung von Energie außerhalb der Organisation durch ein Energieversorgungsunternehmen entstehen. Dazu gehören:
Andere indirekten Emissionen (Scope 3)Alle übrigen wesentlichen Treibhausgasemissionen werden als "andere indirekte Emissionen" (Scope 3) gefasst, die durch Tätigkeiten der Organisation verursacht wurden. Dazu zählen
Der Umfang der als Scope 3 berücksichtigten Emissionsquellen richtet sich nach den Zielen des Vereins. Im vorliegenden Fall sollten die über die direkten und indirekten Emissionen hinausgehenden wesentlichen Emissionsquellen berücksichtigt und auf Unternehmensebene dargestellt werden.
Die operativen Grenzen sind gemäß Greenhouse Gas Protocol aufgeteilt.
Die Berechnung der Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) umfasst alle sechs vom Weltklimarat IPCC und im Kyoto-Protokoll festgelegten Treibhausgase:
Kohlendioxid (CO₂), Methan (CH₄), Distickstoffmonoxid (N₂O), Fluorkohlenwasserstoffe (FKWs), Perfluorcarbone (PFCs) und Schwefelhexafluorid (SF₆)
Vereinfachend und zur besseren Übersicht werden diese unterschiedlichen Treibhausgase anhand der jeweiligen festgelegten Treibhausgaspotenziale (Global Warming Potentials) in CO₂-Äquivalente (CO₂e) umgerechnet und dargestellt.
Die Umrechnung der erhobenen Verbrauchsdaten (wie z.B. Stromverbrauch oder Kraftstoffverbrauch) erfolgt mittels Emissionsfaktoren, die die THG-Emissionen je Einheit (z.B. je Kilowattstunde oder Liter) angeben. Die Emissionsfaktoren entstammen im Wesentlichen der Datengrundlage für Emissionsinventare der DEFRA (Department for Environment, Food and Rural Affairs, 2018) und dem Umweltbundesamt der Bundesrepublik Deutschland (2018).
Vorgehensweise zur Erstellung der CO₂-Bilanz
Folgende Schritte werden zur Erstellung der CO₂-Bilanz durchgeführt:
Im Sinne des Leitgedankens "Vermeiden vor Reduzieren vor Kompensieren" stehen konkrete Klimaschutzmaßnahmen zur Vermeidung und Reduzierung von CO₂-Ausstößen insbesondere in den Bereichen Mobilität, Infrastruktur, Verpflegung, Kommunikation und Bildung im Fokus.
Neben bereits laufenden Maßnahmen zur Vermeidung und Reduzierung von CO₂-Ausstößen hat der Alpenverein München & Oberland zudem Verträge über fünf Kompensationsprojekte unterzeichnet. Bei der Auswahl der einzelnen Kompensationsprojekte haben wir uns an den international anerkannten Sustainable Development Goals (SDG) orientiert.
Kompensationsprojekte 2019
Kompensation Sektion Oberland 2020 und 2021
Die Suche nach verlässlichen Informationen ist oft mühsam und zeitaufwändig. Gut recherchierte Seiten zum Klimawandel, Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit sind in dieser übersichtlichen Linksammlung zusammengestellt.
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