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Was 2014 schon geplant, aber wegen schlechtem Wetter abgesagt werden musste, stand heuer wieder auf der Agenda: Die Venter-Runde – einer der absoluten Skitouren-Klassiker und demzufolge auch fester Bestandteil des Programms der Sektionen München & Oberland, die für mich als Darmstädter zwar nicht gerade die Heimat-Sektionen sind, aber wegen des nahezu unermesslichen Touren-Angebots des größten "Alpen-Reisebüros" Süddeutschlands immer wieder eine Mitreise wert sind! Dem kleinen Wintereinbruch Mitte April mit 20 cm Neuschnee folgte ein recht stabiles Hoch, unter dessen perfekten Bedingungen wir uns nachmittags vom Bergsteigerdorf Vent (1900 m) zur Martin-Busch-Hüttte (2501 m) aufmachten. Wir, das waren: Johannes, Frank und Stefan, unter Leitung von Fachübungsleiter Henning. Und schon auf halber Höhe dieses ersten Zustiegs entlang des Niedertals wurde uns klar: Es würde warm werden! Den zweiten Tag bestritten wir dann bereits mit einem klangvollen Namen als Tagesziel: dem Similaun (3606 m). Im Anstieg anfangs noch sehr gemäßigt wanden wir uns auf Höhe der Similaun-Hütte linker Hand dem Niederjochferner zu, errichteten dort auf ca. 3400 m unser Skidepot und gingen anschließend steigeisen- und pickelbewehrt zum Gipfel. Der im Zustieg mäßige bis starke Wind hatte sich komplett gelegt, sodass einer komfortablen Gipfelrast mit zünftiger Brotzeit nichts im Wege stand. Die Abfahrt entlang der Aufstiegsspur bot uns ab dem Skidepot die Gelegenheit zu einigen sehr coolen "lines" im frischen Schnee. Zurück auf der Terrasse der Martin-Busch-Hütte beobachteten wir dann gemeinsam mit dem Wirt einen veritablen, von einer französischen Gruppe ausgelösten Lawinenabgang am steilen Gipfelhang des Saykogels. Nachdem der halbe Hang unten war, sondierte man nach den verschütteten Skistöcken und ging dann (wie crazy!!) auf der Lawinen-Abgangsspur wieder hoch – um sogleich die zweite Hanghälfte auszulösen. Gott sei Dank ging nicht noch eine zweite Lawine ab.
Fazit: Trotz der zweitägigen, wetterbedingten Verkürzung war diese "Venter Runde light" ein spektakuläres, spitzenmäßiges Erlebnis mit allem Drum und Dran. Unser herzlicher Dank geht an Hans-Henning Wolff für seine jederzeit umsichtige – und nicht zuletzt sehr sympathische – Tourenleitung. Danke, Henning: Klasse gemacht!
Stefan Wolf