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Als Familie miteinander am Berg unterwegs sein – wie klappt’s am besten? Einige unserer Familiengruppenleiter haben uns ihre Tipps und Tricks verraten.

Fotos: privat

Die Familiengruppen:


Münchner Kindl

 
»Gegenseitige Hilfe hilft den Überforderten und gibt den Unterforderten zu tun.«

 

 

 

Wie motiviert man Kinder zum Bergsport?

Der Weg ist das Ziel! Spannende Wege sind für die Tourenplanung mit Kindern deutlich wichtiger als das Ziel. Gemeinsam mit anderen Kindern loszuziehen, steigert die Motivation zusätzlich, da langweiligere Wegstücke spielend überbrückt werden können. Also lieber zwei Stunden durch das ausgetrocknete Flussbett gehen und auf den Gipfel verzichten, als gelangweilte Kinder mit Gummibärchen hochzulocken und dann vollkommen entnervt anzukommen.

Thema Über- und Unterforderung: Wie bringt man als Familie bzw. als Leitung die Ansprüche aller Familienmitglieder unter einen Hut?

Man kann es nie allen recht machen. Wichtig ist es jedoch, als Gruppe zu agieren. Gegenseitige Hilfe hilft den Überforderten und gibt den Unterforderten etwas zu tun. Auch in heiklen Situationen entspannt zu bleiben, beruhigt Kinder und Erwachsene.

Eigenverantwortung: Wie führe ich Kinder ans selbstständige Bergsteigen heran?

Die Kinder selbst machen lassen und lieber unauffällig absichern, als ständig an die Hand zu nehmen. Wenn der Weg felsig wird und die Drahtseilsicherungen zunehmen, nah beim Kind bleiben und auf der Talseite absichern. So fühlt das Kind Sicherheit und baut gleichzeitig Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten auf.

Loslassen: Ab wann lässt man Kinder auf eigene Faust in die Berge – und wie geht man als Eltern damit um?

Dazu kann ich nichts sagen, unsere Kinder sind noch zu klein. Allerdings können auch kleine Kinder in ungefährlichem Gelände schon mal allein losziehen und beispielsweise Verstecken spielen. Wir machen dabei vorher klar, wie weit sie sich entfernen dürfen.

Welchen Rat würdet ihr Eltern, die mit ihren Kindern in die Berge gehen möchten, darüber hinaus mitgeben?

Bleibt entspannt und vertraut euren Kindern. Lasst euch auf den Blickwinkel der Kinder ein und entdeckt mit ihnen gemeinsam auch bekannte Pfade in den Bergen auf ganz neue Weise! Ach ja: ausreichend Snacks nicht vergessen!

Über uns

Wir sind eine Gruppe von Familien mit Kindern der Jahrgänge 2017 bis 2019 und jüngeren Geschwistern, sehen das aber nicht so ernst: Wenn es passt, dann passt’s, egal, welches Alter. Wir gehen hauptsächlich Wandern, aber auch Rodeln, Radeln und noch vieles mehr. Auch stehen jedes Jahr einige Hüttenwochenenden auf dem Plan. Interessierte Familien sind herzlich eingeladen, uns bei einer gemeinsamen Tour kennenzulernen!

 


Alpexies


 
»Traut den Kinder ruhig etwas zu!«

 

 

 

Wie motiviert man Kinder zum Bergsport?

Kleine Kinder wollen das machen, was die Eltern machen. Vor allem, wenn sie sehen, wie sehr es Spaß macht. Daher ist die initiale Motivation: einfach mitnehmen und den Kindern etwas zutrauen. Kinder haben es gerne lustig. Bei längeren Wanderungen helfen kleine Spiele: von „Einfrieren” (einer geht vor und immer, wenn er sich plötzlich umdreht, müssen alle wie eingefroren stehen bleiben) bis Tiere untersuchen. Auch eine Gondelfahrt oder ein Hüttenwochenende sorgen für Abwechslung. Der DAV hat hier großartige Selbstversorgerhütten, die sehr familientauglich sind.

Thema Über- und Unterforderung: Wie bringt man als Familie bzw. als Leitung die Ansprüche aller Familienmitglieder unter einen Hut?

Den Anspruch, allen immer gerecht zu werden, muss man ablegen, das klappt einfach sehr selten. Es gibt aber Tricks. Beim Wandern sind das etwa kleine Rollenspiele: Die älteren Kinder rennen immer ein Stück vor und verstecken sich, bis die Kleinen aufgeholt haben und sie suchen. Klappt sogar auf längeren Strecken. Oder Forstwege im Abstieg in einer langen Reihe mit den Kleineren in der Mitte in unterschiedlichen Tiergang-Arten herunterlaufen. Die Großen passen hier auf ihre ‚Tierkinder‘ auf. Auf Hütten bekommen die Großen weitere Aufgaben wie Tischdecken, Essen servieren. Wie schon gesagt: ruhig auch den Kindern etwas zutrauen.

Eigenverantwortung: Wie führe ich Kinder ans selbstständige Bergsteigen heran?

Die Kinder mitnehmen und auch mal machen lassen. Einen Berg besteigen, wo es viele Wege nach oben gibt (Blomberg, Riederstein usw.) und die Kinder entscheiden lassen, welchen Weg sie gehen möchten. Von Anfang an viel selbst laufen lassen, Pausen machen, wenn Pausen notwendig sind – immer genug Proviant dabei haben (frische Früchte, Nüsse, Datteln, getrocknete Mangos, Brezen – wir kommen bisher ohne Gummibärchen gut aus), genug Wasser. Für die Kleinen braucht es eine Rückzugsmöglichkeit zum Ausruhen, z. B. in der Kraxe.

Loslassen: Ab wann lässt man Kinder auf eigene Faust in die Berge – und wie geht man als Eltern damit um?

So weit sind wir noch nicht. Unsere sind erst zweieinhalb und fünf Jahre alt.

Welchen Rat würdet ihr Eltern, die mit ihren Kindern in die Berge gehen möchten, darüber hinaus mitgeben?

Bleibt entspannt und vertraut euren Kindern. Lasst euch auf den Blickwinkel der Kinder ein und entdeckt mit ihnen gemeinsam auch bekannte Pfade in den Bergen auf ganz neue Weise! Ach ja: ausreichend Snacks nicht vergessen!

Über uns

Für Kinder ist es immer am lustigsten, wenn andere Kinder dabei sind. Außerdem hat man als Eltern nochmal ein Backup – meistens hat der andere eine extra Packung Nüsse oder eine saubere Hose zum Wechseln dabei. Picknicks in der Natur sind super, aber manchmal ist ein Stopp auf einer Hütte auch etwas Spannendes für die Kinder, zumal manche Hütten auch Tiere oder kleine Spielplätze haben.

 


Steinbockkids

 
»Wichtig ist, dass die Kinder sich gegenseitig gut kennen. Dann erklimmen die Kleinen die Berge quasi im Spiel.«

 

 

 

Wie motiviert man Kinder zum Bergsport?

Wandern mit Kindern erfordert eine geschickte Tourenplanung mit Einkehrmöglichkeiten und Spielplätzen sowie abwechslungsreichen Wegen. Wichtig ist, dass sich die Kinder gut kennen, z. B. von früheren Tages- oder Hüttentouren. Dann erklimmen die Kleinen die Berge quasi im Spiel und vergessen das eigentliche Wandern. Falls die Motivation sinkt, kommen auch mal Gummibärchen zum Einsatz. Ein Geocache am Wegrand oder die Aussicht auf einen Kaiserschmarrn am Ziel kann ebenso Wunder bewirken.

Thema Über- und Unterforderung: Wie bringt man als Familie bzw. als Leitung die Ansprüche aller Familienmitglieder unter einen Hut?

Idealerweise wird die Tour so geplant, dass es alternative Auf- oder Abstiege gibt, um den verschiedenen Altersklassen und Interessen der Kinder gerecht zu werden. Das gelingt natürlich am besten, wenn man die Tour als Gruppenleiter schon einmal gegangen ist. Um die kleinen Wanderer auf Höhe zu bringen, verwenden wir auch gerne mal die Seilbahn. Seilbahnfahren macht den Kindern nicht nur Spaß, sondern erlaubt der Gruppe auch, tolle Rundtouren ab der Bergstation zu unternehmen.

Eigenverantwortung: Wie führe ich Kinder ans selbstständige Bergsteigen heran?

Auch wenn das selbstständige Bergsteigen mit Kleinkindern bis fünf Jahren noch kein großes Thema in unserer Gruppe ist, ermutigen wir die Kinder, gemeinsam vorneweg zu gehen, solange sie die Erwachsenen sehen. Darüber hinaus sollen die kleinen Bergsteiger aufeinander aufpassen und bei kleineren Unfällen sofort die Erwachsenen informieren. Immer wieder bitten wir die stärkeren und schnelleren Kinder, auch auf die schwächeren und langsameren Wanderer Rücksicht zu nehmen und zu warten.

Loslassen: Ab wann lässt man Kinder auf eigene Faust in die Berge – und wie geht man als Eltern damit um?

Zum Loslassen ist es im Alter unserer Kinder noch zu früh, aber wir hoff en, die Kinder über die Familiengruppe später zum Beitritt einer Jugendgruppe ohne Eltern heranführen zu können. Bewegung in der freien Natur mit Gleichgesinnten ist vor allem im späteren Jugend- und Erwachsenenalter eine Bereicherung in jeder Hinsicht.

Welchen Rat würdet ihr Eltern, die mit ihren Kindern in die Berge gehen möchten, darüber hinaus mitgeben?

Die Erwartungen an die Touren mit Kindern müssen deutlich reduziert werden. Mitunter wird die doppelte bis dreifache Gehzeit der ausgeschriebenen Zeit beim Wandern benötigt. Die Weisheit „Der Weg ist das Ziel“ ist mit kleinen Kindern wörtlich zu nehmen. Auch als Erwachsener darf man die Natur mit Kinderaugen noch einmal neu entdecken: Äste auflesen, Raupen und Insekten mit der Lupe erkunden oder eine Stunde lang Steine in ein Flussbett werfen – quasi eine Gratis-Burnout-Vorsorge.

Über uns

Wir sind eine Familiengruppe der Sektion Oberland und haben uns im April 2023 gegründet. In diesem Jahr gibt es eine sehr große Nachfrage nach Familiengruppen mit Kindern im Alter von eins bis fünf Jahren, die wir mit unserer Gruppe adressieren. Der Schwerpunkt bei uns liegt auf gemeinsamen Wanderungen mit Hüttenübernachtungen. Gerade Hüttenwochenenden sind ein besonderes Bergerlebnis, bei dem sich Eltern und Kinder untereinander kennenlernen und später beim Wandern gegenseitig motivieren.

 


Familiengruppe München

 
»Für Kinder ist nicht immer der Gipfel oder die Hütte das Ziel.«

 

 

 

Wie motiviert man Kinder zum Bergsport?

Bergwandern soll allen in der Familie Spaß machen, das fängt schon bei der Tourenplanung an. Am schönsten sind abwechslungsreiche Routen mit vielen Erlebnispunkten. Die Touren sollten die Kinder weder unter- noch überfordern. Unterwegs ist es schön, wenn man mit den Kindern gemeinsam etwas entdecken kann. Als Rastplatz möglichst einen Ort einplanen, an dem Kinder spielen können z. B. an einem Bach. Wandern mit Gleichaltrigen in einer Familiengruppe macht immer mehr Spaß als allein mit den Eltern.

Thema Über- und Unterforderung: Wie bringt man als Familie bzw. als Leitung die Ansprüche aller Familienmitglieder unter einen Hut?

Die Ansprüche aller Familienmitglieder, insbesondere mit Kindern unterschiedlichen Alters, unter einen Hut zu bringen, ist nicht leicht. Viele Wanderungen sind nur für eine bestimmte Altersgruppe, Kondition oder Bergerfahrung geeignet. Deshalb werden die Touren der Familiengruppe München beispielsweise für Kinder ab einem bestimmten Alter geplant. Die Spiele und Angebote sind dann auf die Altersgruppe abgestimmt. Ist der Altersunterschied zwischen den Kindern zu groß, kann man alternativ versuchen, die Tour in zwei Varianten zu machen, z. B. die Kleinen fahren mit der Bahn hinauf und die Großen gehen zu Fuß. Auch bei Hüttenübernachtungen kann man Varianten für Groß und Klein machen. Unser Anspruch ist es nicht, die Tour für alle passend zu machen, sondern einen besonderen Tag oder ein Wochenende für die Gruppe zu gestalten und alle einzuladen, die konditionell und vom Alter her Spaß an der Tour haben.

Eigenverantwortung: Wie führe ich Kinder ans selbstständige Bergsteigen heran?

Mit gutem Beispiel vorangehen und an Gefahrenstellen mit den Kindern besprechen, was passieren kann und was zu tun ist, um die Gefahren zu minimieren. Kinder, die oft in den Bergen sind, haben irgendwann das Selbstvertrauen und den Respekt, um selbstständig in die Berge zu gehen. Ich mache mir eher Sorgen um unerfahrene Familien, die ohne geeignetes Schuhwerk auf eine schwarze Tour gehen.

Loslassen: Ab wann lässt man Kinder auf eigene Faust in die Berge – und wie geht man als Eltern damit um?

Das kann ich noch nicht beantworten. Meine Tochter ist zehn Jahre alt und ich hoffe, dass sie noch lange bei uns in der Familie, in der Familiengruppe oder in ihrer JDAV-Jugendgruppe mitwandern wird.

Welchen Rat würdet ihr Eltern, die mit ihren Kindern in die Berge gehen möchten, darüber hinaus mitgeben?

Ideen für altersgerechte Touren fi ndet man in speziellen Wanderführern für Kinder, die es auch in der Sektion zum Ausleihen gibt. Ganz viele Spielideen für unterwegs gibt es in der DAV-Broschüre „Spiel, Spaß und Verstehen – 72 Naturerfahrungsspiele“. Außerdem empfehle ich eine gute und gesunde Brotzeit. Für Kinder ist nicht immer der Gipfel oder die Hütte das Ziel, sondern oft auch das Erlebnis, das es auf dem Weg zu entdecken gibt. Für die Kleinen kann das ein Bach, die Ziegen auf der Hütte oder ein Kletterfelsen sein, für die Größeren kann z. B. auch ein Geocache zum Ziel führen.

Über uns

Die Familiengruppe München haben wir als bestehende Gruppe übernommen. Zurzeit haben wir knapp 350 Mitglieder. Die Familiengruppe ist eine off ene Gruppe – das heißt, jeder kann mitmachen. Mit unseren Familiengruppenbetreuern bieten wir Wanderungen, Rodeltouren, Ski Alpin und Hüttenübernachtungen für Kinder in verschiedenen Altersgruppen an, egal, ob mit einem Elternteil, den Eltern oder Großeltern. Wichtig ist nur, dass die Kinder dabei sein wollen und Spaß in der Gruppe haben. Drei- bis viermal im Jahr findet ein Gruppentreff en in einem der Kletter- und Boulderzentren in München statt. Neue Mitglieder sind herzlich willkommen. Wir freuen uns auch über Mitglieder, die in der Familiengruppe als Familiengruppenbetreuer aktiv werden wollen.

 


Steinadler

 
»Sucht euch gleichgesinnte Eltern!«

 

 

 

Wie motiviert man Kinder zum Bergsport?

Indem man Bergsport mit dem Austausch unter Gleichaltrigen kombiniert. Unsere Kinder sind sich gegenseitig die größte Motivation. Die Vorfreude der Kinder, auf den Gruppentouren bekannte Gesichter wiederzusehen und gemeinsam unterwegs zu sein, macht es für uns Eltern einfach, die Kinder in die Berge mitzunehmen. Unsere gemeinsamen Touren beginnen dabei bereits oft schon am Münchner Hauptbahnhof.

Thema Über- und Unterforderung: Wie bringt man als Familie bzw. als Leitung die Ansprüche aller Familienmitglieder unter einen Hut?

Unsere Touren sind an den Fähigkeiten der Kinder ausgerichtet, und die gemeinsamen Aktivitäten in der Natur stehen im Vordergrund. Aktuell sammeln wir mit der Gruppe noch keine Gipfel, sondern Erlebnisse für die ganze Familie. Wenn wir unterwegs merken, dass das Ziel doch zu weit entfernt ist, drehen wir kurzerhand wieder um. Unsere Touren sind mal etwas leichter und mal etwas anspruchsvoller, sodass für jeden etwas dabei ist. Eltern, die höhere bergsportliche Ambitionen hegen, verfolgen diese außerhalb der Familiengruppe.

Eigenverantwortung: Wie führe ich Kinder ans selbstständige Bergsteigen heran?

Nachdem unsere Kinder noch recht jung sind und wir uns aktuell in der Gruppe eher im Bereich des Bergwanderns betätigen, liegen diese Herausforderungen für uns noch in der Zukunft.

Loslassen: Ab wann lässt man Kinder auf eigene Faust in die Berge – und wie geht man als Eltern damit um?

Siehe oben

Welchen Rat würdet ihr Eltern, die mit ihren Kindern in die Berge gehen möchten, darüber hinaus mitgeben?

Sucht euch gleichgesinnte Eltern! In der Gruppe zu wandern ist für die Kinder schöner und für die Eltern einfacher. Bei der Planung von Touren mit Kindern solltet ihr auf eine spannende Gestaltung achten und den eigenen sportlichen Ehrgeiz zurückstellen. Sehr wichtig ist es auch, immer eine gescheite Brotzeit für alle dabei zu haben.

Über uns

Wir Steinadler gehen seit Anfang 2023 gemeinsam auf Tour. Aktuell sind wir 15 Familien mit den ältesten Kindern in den Jahrgängen 2017 und 2018. Im Schwerpunkt steht bei uns das Bergwandern, bei dem unsere Kinder zusammen die Natur erleben und entdecken. Eltern und Kinder sollen bei uns die Möglichkeit haben, Bergfreundschaften zu entwickeln. Unsere bisherigen Highlights waren eine Rangerführung im Spitzinggebiet, unser Wochenende auf der Probstalm mit ganz vielen Steinböcken sowie die Vater-Kind-Tour zur Falkenhütte.

 


Murmeltiere

 
»Lasst euch einfach Zeit und genießt die Berge gemeinsam. Manchmal lohnt es sich, noch ein Jahr zu warten.«

 

 

 

Wie motiviert man Kinder zum Bergsport?

Unsere Gruppe hat sich gegründet, als die ersten Kids noch Babys waren. Sehr bald sind wir zu kleinen Touren ins Vorgebirge aufgebrochen. Dabei muss man sich einfach die nötige Zeit nehmen und im Kindertempo unterwegs sein. Dazu gehören auch ausreichend Pausen für Spiele, beispielsweise am Wasser und rings um Felsen in einem absturzsicheren Gelände. In der Gruppe ist das Thema Motivation meistens einfach, denn die Kinder laufen gerne gemeinsam los.

Thema Über- und Unterforderung: Wie bringt man als Familie bzw. als Leitung die Ansprüche aller Familienmitglieder unter einen Hut?

Es war zwischendrin nicht ganz einfach, die unterschiedlichen Vorstellungen zu verbinden. Familien mit einem Kind können beispielsweise ganz andere Touren und auch schon bald kleinere Klettersteige machen als Familien mit mehreren Kindern. In unserer Gruppe war es das Ziel, fast alles gemeinsam zu machen, also nicht die Kinder zu betreuen, während die Erwachsenen auf große Touren gehen. Allerdings hat sich immer mal wieder ein Hüttengipfel oder ein Skiberg angeboten, auf den die Großen allein noch einen Abstecher machen konnten, während die Kinder froh waren, einfach spielen zu können.

Eigenverantwortung: Wie führe ich Kinder ans selbstständige Bergsteigen heran?

Nach und nach lernen die Kinder mehr Selbstständigkeit am Berg. Das fängt mit dem Tragen des eigenen Rucksacks an, dem eigenen Packen und dem Mitmachen bei der Routenplanung und der Wegfi ndung vor Ort. Im Winter gehört auch für die Kids ein LVS-Training dazu. Das Suchen im Schnee ist für sie ein großer Spaß.

Loslassen: Ab wann lässt man Kinder auf eigene Faust in die Berge – und wie geht man als Eltern damit um?

Heute sind einige von den Murmeltieren bereits in DAV-Jugendgruppen unterwegs. Ob und wie die Kinder später selbst in die Berge gehen, werden wir sehen. Wir haben einen Grundstein gelegt und ihnen die Freude am Draußensein und am Aktivsein mitgegeben. Nun müssen sie sehen, was sie daraus machen.

Welchen Rat würdet ihr Eltern, die mit ihren Kindern in die Berge gehen möchten, darüber hinaus mitgeben?

Mit Kindern kann man eigentlich fast alles machen. Es gibt unzählige schöne Hüttentouren, Rodelberge und Boulderfelsen. Lasst euch einfach Zeit und genießt die Berge gemeinsam. Und manchmal, wenn etwas gar nicht klappt, lohnt es sich, einfach noch ein Jahr zu warten.

Über uns

Wir haben uns bereits vor über zehn Jahren gegründet. Die meisten Kinder sind rund um 2010 geboren. Wir machen Bergtouren, Hüttentouren, Paddelausfl üge und sind im Winter beim Rodeln, auf Skihütten oder beim Skibergsteigen. Augenblicklich nehmen wir wieder Mitglieder auf, am liebsten Familien mit Kindern von ungefähr neun bis 13 Jahren.