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Tour der Woche

Oberlandsteig im Frankenjura bei Konstein (Klettersteig)

Wer sich an einem Klettersteig bewähren möchte, muss dazu nicht unbedingt in die Alpen fahren. Im Konsteiner Klettergebiet im Naturpark Altmühltal gibt es gleich zwei Möglichkeiten: den Oberlandsteig und den Felsensteig, wobei der Oberlandsteig sogar eine C-Stelle aufweist und man dort ganz schön zupacken muss.

Tour vom 18.06.2020
Text & Fotos: Gotlind Blechschmidt


Übersichtstafel mit Oberlandsteig und Felsensteig

Tourenziel
Oberlandsteig bei Konstein (Ansicht im Bayernatlas)

Region
Frankenjura

Talort
Konstein, 408 m

Karte
Umgebungskarte UK 50-23 Naturpark Altmühltal West, 1:50.000

Anfahrt

Ausgangspunkt der Tour
Parkplatz am Dohlenfelsen, 408 m (Stellmöglichkeit für Campingbusse (Gebühr), Toiletten waren Mitte Juni 2020 leider geschlossen)

Mit Auto ab München 
ca. 1:30 Std. (Anfahrtsroute)

Mit Bahn & Bus
Bahn bis Dollnstein; weiter mit Bus 9231 bis Haltestelle "Konstein Gh Dohlenfelsen" (nur wochentags), zu Fuß 7 km ab Bahnhof Dollnstein

Hinweisschild zum Klettersteig

Kurzinfos

Schwierigkeit
Klettersteig mittelschwer (Oberlandsteig: A/B und eine C-Stelle; Felsensteig: Wanderweg mit versicherten Stellen – Hinweis: Nicht bei Nässe gehen!)

Kondition
gering

Dauer
3 Std. bis zum Funkmast, zurück 1 Std.

Höhendifferenz
↑↓ 500 Hm

Stützpunkt/Einkehr
diverse Gasthäuser in der Umgebung, z. B. Naturfreundehaus Konstein, täglich geöffnet, Tel. +49 8427 330; Gasthaus Klettergarten in Aicha, an Sonn- und Feiertagen ab 10 Uhr geöffnet, Tel. +49 8427 269; Kletterheim Aicha (Selbstversorgerhütte der DAV-Sektion Ansbach), Tel. +49 9824 5406

Bitte beachten Sie:

Die Angaben bei der "Tour der Woche" sind redaktionell geprüft, für ihre Richtigkeit und Aktualität kann jedoch keine Gewähr übernommen werden.

Bitte informieren Sie sich selbstständig über das Wetter und ggf. die Schnee- und Lawinenlage. Weitere Hilfsmittel zur Tourenplanung finden Sie bei den "alpinen Links".

Wegbeschreibung: Vom Parkplatz unter dem Dohlenfelsen geht man westlich bis zur Kreuzung in Konstein vor und biegt rechts um das Eckhaus herum. Dort beginnen der Oberlandsteig als Klettersteig (blau markiert) und der Felsensteig als Wanderweg mit nur wenigen versicherten Stellen (rot markiert). Die Wege treffen stellenweise aufeinander und haben dieselbe Wegführung, dort sind die blauen und roten Markierungen abwechselnd gesetzt. Man steigt einen Wiesenhang hoch, quert nach rechts, erreicht eine Rinne (I), quert erneut und ist nun im Gipfelbereich des Dohlenfelsens.

Hier teilt sich die Route – der rote Weg führt nach rechts, der blaue nach links. Es folgt im Klettersteig das Dohlenwandl (Nr. 5 auf dem Plan, Schwierigkeit III-) – ein Wandl mit einer Art Verschneidung ohne Versicherung. Wer sich dies nicht zutraut, kann diese Stelle ohne Probleme links herum umgehen. Weiter am Kamm und an einem netten Blockgrat (Nr. 8) herunter zu einer Scharte und einem nächsten Kletterfelsen, an diesem vorbei und am Hang queren. Nun steht man am Einstieg des eigentlichen Klettersteigs (Hinweis-Tafel "Nur für geübte Kletterer") und es heißt: Klettersteigset und Helm anlegen. Etwas unterhalb verläuft der rote Weg, zu dem man problemlos absteigen kann.

Sehr gut versichert quert man nun auf Trittstiften zwei Felswände: Lucky Luke und Vergessene Wand (die erste Felswand ist sehr ausgesetzt und steil, die zweite etwas weniger; A/B). Beim Ausstieg aus der zweiten Wand muss man ein wenig herüberspreizen und aufpassen. Nun in eine Scharte und an der anderen Seite an Seilen steil herunter und wieder versichert zum Kamm hinauf (Nr. 12 b, A/B, I).

Auf einem Wanderweg geht es weiter, später über einen Blockgrat abwärts und in eine Mulde im Wald; hier kommt von rechts der rote Weg hinzu. Man wandert nun auf bequemem Weg bis zum Talboden bzw. Waldrand hinab. Beide Steige zweigen jetzt zusammen links vom Urdonautalsteig und kurz danach der blaue noch mal links ab (Hinweis-Tafel "Nur für Geübte"). Aufsteigend nun durch eine Rinne ohne Versicherungen (I+) kommt man an Kletterfelsen (Merltürme und Weiße Wand, Nr. 14 und 15) heraus, steigt erst ab und wieder auf zu einem kleinen Gipfelchen (Fensterlwand, Nr. 16) – mit Blick auf Aicha genau unterhalb und den Galgenberg gegenüber (übrigens ein alter Umlaufberg der Urdonau).

Von der Fensterlwand geht es mit netter Kletterei (unversichert, II) herunter in eine Scharte und wieder bergan auf die Oberlandwand (Nr. 17), von dort hinab in einer bemoosten Rinne in den Wald. In einem Halbrund im Wald (Winnetoukessel) führt der rote Weg links hinauf, der blaue rechts (A/B, I). An ihm folgen ein schön gestufter Grat aufwärts (I bis II) und eine Stelle mit Krampen zum Abklettern (Nr. 22). Blauer und roter Steig stoßen wieder zusammen. An einer Kreuzung, wo ein Pilgerweg quert, kann man die Tour bereits beenden und ins Tal rechts absteigen (2–2,15 Std. bis hierher).

Wer es klettersteigtechnisch noch etwas schwerer haben will, geht zum löchrigen Backenzahn (Nr. 23) hinüber, an dem man sich durchwindet. Nach einer Hangquerung abwärts geht es wieder aufwärts und an den Kletterfelsen Nr. 25 und Nr. 26 rechts vorbei (Oberländer Turm und Oberländer Wandl), bis man vor der schwierigsten Stelle des Steiges steht, der 25 Meter hohen Lochwand (C, Nr. 27). Hier wird es nun in einer steilen Rinne mit viel Tiefblick ausgesetzt und Muskelkraft ist beim Durchsteigen gefragt. Am oberen Ende quert man rechts hinaus und erreicht nach einem bemoosten Felsenstück den Funkmast (weitere 30–40 Min.).

Vom Funkmast führt der Rückweg rechts hinunter, der bald auf die rote Route trifft (Umgehungsmöglichkeit für die C-Stelle). Weiter gelangt man über einen Treppenweg in wenigen Minuten ins Tal und wandert entweder auf dem Urdonautalsteig oder auf dem Sträßchen zurück.

Hinweise: Falls Stellen im Klettersteig zu schwer sind, lassen sich diese überall im Wald umgehen, es gibt viele Pfadspuren. Man kann auch problemlos vom blauen in den roten Weg wechseln und umgekehrt. Somit eignen sich die beiden Wege für Anfänger wie Fortgeschrittene und auch für Familien mit Kindern.

Außer bei Schnee sind die Steige ganzjährig begehbar (Hinweis: Nicht bei Nässe gehen!). Der dichte Wald bietet an heißen Sommertagen angenehmen Schatten. Etwaige Hinweisschilder bez. Sperrungen zur Vogelbrutzeit sind zu beachten. Weitere Informationen gibt es auf der Seite der DAV-Sektion Ingolstadt.