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Spontan mal auf einer Hütte übernachten? In weiten Teilen der Bayerischen Alpen ist das, zumindest an Wochenenden, ein riskantes Unterfangen. Wie man eine Hütte richtig reserviert und warum die Sektion München neuerdings eine Nichtantrittsgebühr eingeführt hat, zeigt ein Blick hinter die Kulissen.
Text: Hanna Bär; Foto: lookphotos/Christoph Jorda
Christof Reichhold, Knorrhüttenwirt
Auf vielen Bergtouren sind sie schlicht notwendig, auf manchen sogar das Highlight der Tour: Übernachtungen auf Hütten. Meist werden sie vorab verbindlich reserviert. Bucht man als Wanderer mehrere AV-Hütten, fällt auf, dass es Unterschiede dabei gibt. Mal soll man anrufen, mal ist online zu buchen, bei einer wird eine Anzahlung verlangt, bei einer anderen muss eine Kreditkarte mit angegeben werden und bei wieder einer anderen soll direkt das Abendessen mit ausgewählt werden. Woher kommen diese Unterschiede?
Der Deutsche, der Österreichische und der Südtiroler Alpenverein bewirtschaften insgesamt 575 Hütten, auch Alpenvereinshütten genannt. Die Hütten des DAV sind im Besitz der einzelnen Sektionen und werden von diesen gemeinsam mit dem jeweiligen Hüttenpächter bewirtschaftet. Die Hüttenwirtsleute führen ihre Hütte als eigenen Betrieb und verwalten damit auch die Reservierungen.
Immer häufiger kommt dabei das Online-Hütten- Reservierungssystem (OHRS) zum Einsatz. Dieses wird als Gemeinschaftsprojekt der alpinen Verbände DAV, ÖAV, AVS und SAC betrieben. Gestartet war die für Hüttenreservierungen entwickelte Plattform Alpsonline im Herbst 2013 auf sechs Pilothütten des SAC. In Kooperation mit den anderen Verbänden wurde das System dann für den länderübergreifenden Einsatz vereinheitlicht. Ab dem Jahr 2016 waren so die ersten Hütten des DAV, ÖAV sowie AVS via Alpsonline buchbar. Inzwischen verwenden fast 500 Hütten in den Alpen das OHRS. Auch private Hütten oder Hütten anderer alpiner Verbände können sich dem OHRS anschließen. Der Gast bucht über das OHRS freie Plätze selbstständig. Ein Ampelsystem (grün, orange, gelb und rot) signalisiert, ob und wie viele Plätze für einen bestimmten Tag auf einer Hütte verfügbar sind. Bei Grün gibt es noch viele freie Schlafplätze, bei Gelb sind noch etwa die Hälfte der Plätze frei, bei Orange nur noch wenige und bei Rot sind alle Betten belegt.
Stand der Technik: Online-Buchungen
„Im Tourismus ist ein Buchungstool normal. Es ist nur zeitgemäß, das auch für die Hütten zu verwenden. Das macht es einfacher“, sagt Verena Kestler, Leiterin für Hütten, Wege und Kletteranlagen bei der Sektion Oberland. Die technischen Voraussetzungen, vor allem eine dauerhafte Stromversorgung und eine stabile, ausreichend große Datenverbindung, sind mittlerweile auf fast allen Hütten gegeben. Das OHRS wird konstant weiterentwickelt. So entsteht in Kooperation mit dem ÖAV der sogenannte Bettencheck. In einer Version des ÖAV sind bereits Mehrtageswanderungen wie der Berliner oder der Karnische Höhenweg hinterlegt und es kann vom Gast einfach überprüft werden, ob ab dem Wunschstarttermin genügend Platz auf allen Hütten ist.
Ein Online-Buchungssystem erleichtert es nicht nur den Gästen, sondern auch den Hüttenwirten. Christof Reichhold, Hüttenwirt der Knorrhütte unterhalb des Zugspitzplatts, nutzt das OHRS, seit er die Hütte 2021 gemeinsam mit seiner Frau Maria übernommen hat. „Damit spart man sich viel Arbeit. Ohne würde ich davonlaufen“, sagt der Wirt. In einer guten Saison komme er auf rund 10.000 Nächtigungen, hinzu kommen noch die Absagen. „Etwa 30 Prozent der Reservierungen werden wieder storniert“, schätzt Reichhold. Mit einer Reservierung per Telefon wäre das nicht zu bewerkstelligen, zumindest nicht ohne weitere Angestellte. Das System erfasst die Reservierungen, Stornierungen und freien Plätze automatisch und übermittelt die Daten der Gäste an den Wirt. Morgens druckt Reichhold sich eine Liste mit allen Buchungen für den Tag aus und nimmt anhand dieser auch die Einteilung der Zimmer und Lager vor. Allein dafür benötigt er eine Stunde Arbeit pro Tag. Wie viel Arbeit mit der Annahme und Absage von Reservierungen konkret auf jeder Hütte verbunden ist, hängt jedoch auch von der Anzahl der Betten und der Beliebtheit einer Hütte ab.
Bei vielen Hütten kann eine Halbpension direkt per Online-Reservierung mitgebucht werden. Verbindliche Angaben zum Essen sind für den Hüttenwirt eine wichtige Information: Auf der Knorrhütte beginnen die Vorbereitungen für das Abendessen der Halbpension beispielsweise bereits am Vortag. Die gebuchte Anzahl dient als Richtwert. „Wenn abends noch spontan ein paar auf die Halbpension wechseln möchten, ist das in der Regel kein Problem. Es wird immer etwas mehr gekocht, um auch genügend Nachschlag zu haben“, sagt Reichhold. Eine gebuchte Halbpension nicht zu nehmen, sehe er hingegen nicht so gerne, „weil wir dann einfach zu viel wegschmeißen müssen, das Essen ist dann ja schon gekocht.“
Ab welchem Zeitpunkt Hütten Reservierungen für die nächste Saison annehmen, entscheiden Sektionen und Hüttenwirt individuell. „Die Lamsenjochhütte und die Falkenhütte öffnen die Reservierung beispielsweise in der Regel gegen Mai. Sie sind reine Sommerhütten und die Wirte haben im Winter einen anderen Job“, sagt Kestler von der Sektion Oberland. Sie hat Verständnis für Mitglieder, die gerne bereits im Winter ihren Sommerurlaub planen möchten oder müssen und weit im Voraus verbindlich buchen wollen. Gleichzeitig sieht sie aber auch die primäre Funktion der Schutzhütten in den Bergen. „In den letzten Jahren wurde immer wieder kritisiert, dass die Spontanität durch das Reservieren verloren geht. Vielen wollen kurzfristig ihre Touren planen und auf Hütten nächtigen“, sagt Kestler. Nach der Hütten- und Tarifordnung der DAV dürfen deshalb auch nur bis zu 90 Prozent der Betten vorab reserviert werden. Die restlichen Plätze werden spontan vergeben. Eine Beherbergungspflicht gibt es auf AV-Hütten übrigens nicht: Ist eine Hütte bereits voll und es aufgrund von Wetter und Gesundheitszustand zumutbar, darf ein Hüttenwirt unangemeldete Wanderer auch ins Tal oder weiter zur nächsten Hütte schicken. Andernfalls wird ein Notlager eingerichtet.
Verena Kestler, Hütten & Wege Sektion Oberland
Das Problem mit den Doppelbuchungen
Die Knorrhütte kann man, wie auch andere bewirtschaftete Hütten der Sektion München, ab Mitte Dezember des Vorjahres reservieren. Diese Möglichkeit wird auch von vielen genutzt. Reichholds Zwischenstand Anfang April: „Die Hütte ist an fast allen Wochenenden der anstehenden Saison ausgebucht.“ Eigentlich ein Grund zur Freude für den Wirt, gäbe es dann nicht einen Haken. Denn manche, so Reichhold, würden nicht nur für einen, sondern gleich für mehrere Alternativtermine buchen – meistens an Wochenenden –, und sich kurzfristig den besten Tag aussuchen. Das sei schlecht für ihn, aber auch für andere Wanderer, die dann keinen Platz mehr bekämen. „Manche sind ganz verwundert, wenn im April schon alles rot ist im Buchungssystem und fragen, ob da etwas nicht stimmt“, sagt Reichhold. Ihm bleibe dann nur der Verweis auf eine Warteliste, auf der für manche Samstage aber ebenfalls schon rund 50 Menschen stünden. „Das ist sehr schade für diejenigen, die dann keinen Platz bekommen“, so Reichhold. Ist kein Platz verfügbar, buchen Wanderer häufig eine andere Hütte. Umso ärgerlicher, weil die Doppelbucher dann einen der Alternativtermine trotz gutem Wetter kurzfristig stornieren. „Manchmal bleiben dann die Betten sogar leer“, so der Wirt.
Doppelbuchungen gibt es nicht nur in den Hütten unterhalb der anziehungsstarken Zugspitze, sondern werden auch hüttenübergreifend praktiziert. „Ein Problem in den letzten Jahren waren Buchungen auf zwei Hütten für denselben Termin. Je nach Wetter wurde sich für eine entschieden“, so Kestler von der Sektion Oberland. Kurzfristige Absagen und leer bleibende Betten sind ein Verlust für den Wirt: Er hat laufende Kosten für das Personal, hat vielleicht schon Essen eingekauft und vorbereitet und bleibt bei Ausbleiben der Gäste darauf sitzen. „Das hat alles einen Rattenschwanz“, sagt Kestler.
Eine Reaktion auf dieses Verhalten sind Stornogebühren. ÖAV, AVS und DAV empfehlen ihren Sektionen und Hüttenpächtern seit 2016, sich bei kurzfristigen Absagen eine Stornierungsgebühr und eine mögliche Anzahlung bei der Buchung vorzubehalten. Ob eine Hütte Stornogebühren erhebt und, wenn ja, in welcher Höhe und ab welchem Zeitpunkt, legen die Sektionen zusammen mit den Hüttenwirten selbst fest. Deshalb können auf Hütten unterschiedlicher Sektionen auch unterschiedliche Reservierungs- und Stornierungsbedingungen gelten. Der Gast kann diese bei der Buchung nachlesen. Das OHRS ist auf Stornierungsgebühren bereits angepasst. Aus diesem Grund muss der Gast bei der Buchung mancher Hütten eine Kreditkarte hinterlegen. Belastet wird die Karte jedoch nur im Falle einer Stornierungsgebühr. Die Übernachtung ist in der Regel auf der Hütte zu bezahlen. (Tipp: ausreichend Bargeld mitnehmen!) Eine mögliche verbindliche Anzahlung, die nur mit der Nächtigung verrechnet wird, sonst aber nicht mehr zurückerstattet wird, hätte aus Sicht des Knorrhüttenwirts Reichhold auch Vorteile für die Wanderer: „Dann wäre die Hütte Anfang April noch halb leer, weil es weniger Doppelbuchungen gäbe und somit auch genug Platz für diejenigen, die kurzfristiger planen“, glaubt er.
Nichtantritt? Dann bitte absagen!
Eine entscheidende Rolle für den Hüttenbesuch selbst spielt das Wetter. An der Zugspitze gelegen ist die Knorrhütte generell sehr beliebt – auch bei solchen Wanderern, die eher unerfahren im Umgang mit dem Wetterbericht sind. „Für diejenigen, die sonst wenig am Berg unterwegs sind, ist der Zustieg an sich schon anstrengend, und bei Regen dann natürlich umso mehr. Viele bekommen dann auch einfach Angst“, so Reichhold. Wetterbedingte Absagen gehören für den Wirt zum Geschäft: „Ich kalkuliere so, dass die guten Tage die schlechten ausgleichen können“, so Reichhold. Wichtig ist aber, dass im Fall der Fälle abgesagt wird. So sieht es auch Kestler: „In Gefahr bringen, um zu kommen, sollte sich natürlich niemand. Das Problem ist aber, dass viele ihren Platz nicht absagen – und niemand weiß, ob sie noch unterwegs sind oder ihnen etwas passiert ist.“ Diese unrühmliche Praxis hat sogar einen eigenen Namen: No-shows. Die erlebt auch Reichhold auf der Knorrhütte. „Das habe ich in der Hauptsaison fast täglich“, so der Wirt, der nicht stornierte Plätze bis zuletzt freihält und auf seine Gäste wartet.
Ab dieser Saison könnte sich die Zahl solcher No-shows reduzieren, hofft Reichhold. Denn gemäß Vorstandsbeschluss vom 14. November 2022 hat die Sektion München die geltenden Stornierungsbedingungen angepasst und auf all ihren bewirtschafteten Hütten eine Nichtantrittsgebühr eingeführt. Ein gebuchter, aber nicht abgesagter Schlafplatz kostet nun 35 Euro. Zum Vergleich: Ein erwachsenes DAV-Mitglied bezahlt auf der Knorrhütte im Mehrbettzimmer 25 Euro, im Lager 15 Euro. Die bisherige Regelung behandelte einen Nichtantritt wie eine kurzfristige Stornierung. Bereits im Sommer 2022 wurde die Nichtantrittsgebühr auf der benachbarten Reintalangerhütte getestet, was die No-shows deutlich reduzierte. Auch für die Sektionen sind ausbleibende Gäste ein Verlust. Denn das Geld für die Übernachtung steht der Sektion zu, der die Hütte gehört. „Bei Lagerplätzen ist der Verlust noch gering, aber bei einem Zweibettzimmer mit 36 Euro pro Belegung schon erheblich höher“, sagt Kestler, deren Sektion Oberland ebenfalls eine Aktualisierung der Stornobedingungen diskutiert.
Wie verhält sich nun der perfekte Gast hinsichtlich der Reservierung? Aus Sicht der Sektion Oberland beschreibt Kestler ihn so: „Er bucht und kommt dann tatsächlich auch. Sollte für den Hüttenbesuch etwas dazwischenkommen, sagt er so früh wie möglich ab, damit andere den Schlafplatz noch belegen können.“ Ähnlich sieht das auch der Knorrhüttenwirt Reichhold. „Ein perfekter Gast verhält sich so, wie es über 90 Prozent meiner Gäste sowieso schon machen. Sie buchen, wie es auf der Website steht, schreiben eine vegetarische oder vegane Ernährung oder Allergien direkt in die Kommentare und kommen dann auch. So ist das perfekt.“
Tipp: Mit einer sorgfältigen Tourenplanung steht dem Hüttenbesuch auch bei ungünstigeren Wetterverhältnissen nichts im Wege. Unsere Tourenberatung kann bei Fragen unterstützen. Eine verlässliche Info zum Wetter im Gebirge findet man beim DAV-Bergwetterbericht.
Wir wünschen Euch einen schönen und erlebnisreichen Hüttenbesuch!
Allgemeine Informationen zum Hüttenbesuch und FAQs zum Online-Hütten-Reservierungssystem gibt es hier.
Freie Übernachtungsplätze auf den Hütten der Sektionen München & Oberland findet man gesammelt in einer Übersicht.
Hanna Bär hat einen Sommer lang auf der Saarbrücker Hütte gearbeitet. Dort stand sie abends das ein oder andere Mal vor der Hütte und hat mit einem Fernglas nach noch fehlenden Gästen Ausschau gehalten.
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