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Einsamkeit und ein wenig Bergabenteuer garantiert der Kotzen. Dieser lange Bergrücken über dem Sylvensteinsee erhält nur noch wenig Besuch. Und mit dem Bergsteigerbus ist er wunderbar einfach zu erreichen.
Tour vom 20.07.2017Text & Fotos: Siegfried Garnweidner
alle Touren der Woche: Übersicht
TourenzielKotzen, 1766 m (Ansicht im Bayernatlas)
GebirgsgruppeKarwendelgebirge
TalortFall, 773 m
KarteAV-Karte BY12 "Karwendelgebirge Nord, Schafreiter" 1:25.000
GPS-Trackkotzen.gpx
Ausgangspunkt der TourFall am Sylvenstein-Stausee, Bushaltestelle des Bergsteigerbusses oder Wanderparkplatz in der Dürrachstraße, 772 m
Mit Auto ab Münchenca. 1,5 Std. (Anfahrtsroute)
Mit Bahn & Bus – sehr empfehlenswertBahn bis Lenggries, weiter mit Bus 9569 ("Bergsteigerbus", Betriebszeiten nur von ca. Mitte Mai bis Ende Oktober) bis Fall
SchwierigkeitBergwanderung mittelschwer; Trittsicherheit erforderlich
Konditionmittel
Dauerca. 7 Std. (Gesamtgehzeit ohne Pausen)
Höhendifferenz↑↓ 1080 Hm
Einkehrunterwegs keine
Die Angaben bei der "Tour der Woche" sind redaktionell geprüft, für ihre Richtigkeit und Aktualität kann jedoch keine Gewähr übernommen werden.
Bitte informieren Sie sich selbstständig über das Wetter und ggf. die Schnee- und Lawinenlage. Weitere Hilfsmittel zur Tourenplanung finden Sie bei den "alpinen Links".
Aufstieg: Von Fall drei Kilometer auf asphaltierter Straße durch das Dürrachtal nach Süden gering ansteigend hinauf. Aber Vorsicht: Am frühen Morgen braust dort zur Almzeit das Milchauto mit atemberaubender Geschwindigkeit hinauf und hinunter.
Etwa 200 Meter hinter dem Aussichtspunkt in die Dürrachklamm und dann nach etwa 3 km Wegstrecke rechter Hand und auf einem Weg zur Brücke über die Dürrachklamm hinunter. Am jenseitigen Ufer durch lichten Hochwald in Kehren auf gutem Weg hinauf. Schließlich kommt man aus dem Wald heraus und erreicht die Überreste der Kotzen-Niederalm. Von ihnen zu einem grünen Rücken und über ihn nach Süden auf den Kotzen-Gipfelaufschwung zu. Man kommt ins Krummholz und quert einen langen Hang.
Nachdem man aus dem Buschwerk heraus in einen freien, steil abfallenden Hang kommt, muss man den alten Weg verlassen, denn weiter vorne ist er in einer Reise abgebrochen. Also biegt man rechts ab und plagt sich einen steinigen, steilen Grashang zu einem Latschenwäldchen hinauf. An seinem unteren Rand dreht man links ab und nutzt eine Latschengasse, durch die man mit vertretbarem Aufwand den Gipfelgrat erreichen kann. Direkt unter dem Grat geht man auf der linken Seite in geringem Auf und Ab zum Kotzengipfel hinauf.
Abstieg: Der Abstieg verläuft über die ausgedehnte Gipfelhochfläche ohne Weg nach Süden, bringt uns am verfallenen Kotzenalm-Hochleger vorbei und hinter einer Senke auf der rechten Seite eines grünen Mugels zu einem Viehtrieb. Man folgt ihm um den Buckel rechts herum, geht ein bisserl auf und ab und zum Kotierungspunkt auf 1691 Meter, wo man in geringem Gefälle dem Viehweg zunächst gegen Süden und anschließend in engen Kehren nach Osten hinunter folgt, und in die Hänge unter den Ludernwänden erreicht.
Wegspuren führen zur malerisch gelegenen Ludernalm und von ihr auf einem breiten Fahrweg zum Lerchkogelalm-Niederleger. Vom Niederleger dem Fahrweg nach links folgen, an den Almhütten vorbei und den Fahrweg in einer Rechtskehre beim Wegschild verlassen. Ein Wanderweg fällt nun über prächtige Orchideenwiesen gegen Nordwesten ab, taucht in den Wald ein und fällt durch Lichtungen zur Kiesstraße ab. Man folgt ihr in Kehren an der Stierschlaghütte vorbei, erreicht die Geschiebesperre an der Dürrach und nach rund 40 Höhenmetern Gegenanstieg die Dürrachtalstraße. Auf ihr geht‘s nach Fall hinaus.
Tipp: Am Kotzen gibt es noch etliche Reitwege aus der Zeit des Prinzregenten Luitpold, der dort gerne auf der Jagd unterwegs war. Sie sind zum Teil verfallen, streckenweise aber auch noch gut erhalten. Auf manchen Karten sind sie sogar noch eingetragen.