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Eine Geburtstagsparty in Lindau, Ende Januar. Was liegt näher, als den Kater mit einer Bike-&-Skitour über 270 Kilometer und 4550 Höhenmeter zurück nach Innsbruck zu vertreiben? Peter Baumeister hat es durchgezogen.
Text und Fotos: Peter Baumeister
Am Anfang war eine SMS am Neujahrstag 2023. „Hey Pete, ich feiere meinen Geburtstag am 21. Januar in Lindau am Bodensee. Freue mich, wenn du kommst ;)“
→Schnapsidee am Bodensee? Gleich wird sich zeigen, ob Radl und Ski geeignete Verkehrsmittel für die Strecke Lindau-Innsbruck sind.
Damals wohnte ich in Innsbruck und hatte kein Auto zur Verfügung, aber viel Platz in meinem Kopf für ausgefallene Ideen. Ein Blick auf die Karte verriet, dass die Strecke von Innsbruck nach Lindau auch eine wunderbare Radstrecke sein müsste – theoretisch.
Obwohl der Winter 2022/2023 bekanntlich sehr schneearm war – was mir in die Karten spielte –, kamen alpine Schotterwege oder gar Mountainbike-Trails natürlich nicht infrage. Möglich war eigentlich nur die Route über den Arlbergpass. Da ich allerdings kein Asphaltfan bin, erschien mir die Aussicht auf 260 stupide Straßenkilometer von Innsbruck nach Lindau nicht sehr erquickend. Um die Route etwas aufzupeppen und ein kleines Abenteuer daraus zu machen, kam mir also die Idee, meine Ski mitzunehmen.
Klar, hätte ich auch einfach mit der Bahn durch den Arlbergtunnel fahren und hier und da einen Zwischenstopp für Skitouren einlegen können. Aber ich liebe es einfach, Dinge aus eigener Kraft zu machen. Je länger ich über der Idee brütete, desto verlockender erschien sie mir. Um der Hochsaison in den Skigebieten und den damit verbundenen Höchstpreisen in den Talorten auszuweichen, plante ich, die Nächte oben in den Bergen zu verbringen.
Das war es eigentlich schon an Planung, denn im Hinterkopf war mir schon bewusst, dass dies eine meiner dümmeren Ideen sein könnte. Bevor ich also Unterkünfte vorab reservierte, wollte ich zunächst sehen, ob es überhaupt funktioniert, meine Skitourenausrüstung mit dem Fahrrad zu transportieren und damit auch noch Strecke zu machen.
→Auf Herbergssuche in Feldkirch: Hauptsache günstig und mit viel Kohlenhydraten
Als der Geburtstag dann näher rückte, kündigte der Wetterbericht auch noch starken Schneefall für mein Vorhaben an. Ich disponierte spontan um und entschied, die Hinreise mit dem Zug zu absolvieren und dafür die Rückreise per Bike und Ski zu bewältigen. Für die Tage nach dem Geburtstag war sonniges Wetter gemeldet, wenn auch sehr kalt mit 10 Grad minus tagsüber im Tal. Verbunden mit den ohnehin sehr kurzen Tagen im Januar war alles angerichtet für ein echtes kleines Winterabenteuer.
Winterliche Wechselzone
Bereits als ich am Hauptbahnhof Innsbruck Ski und Fahrrad in den Zug hieve, wird mir bewusst, dass die Aktion eine ziemliche Schnapsidee sei könnte. Das bestätigen mir ausnahmslos alle Menschen, die auf der Geburtstagsfeier in Lindau von meinem Vorhaben erfahren. „Das ist doch absoluter Quatsch“ – andere Meinungen gibt es dazu nicht. Solche Aussagen sind jedoch der reinste Wind auf meinen Mühlen und tatsächlich freue ich mich riesig darauf, das Projekt in die Tat umzusetzen.
Die Geburtstagsfeier fällt etwas zu exzessiv aus, sodass ich am Sonntag, dem 22. Januar leicht verkatert erst gegen 14 Uhr in Lindau starte. In weiser Voraussicht war die erste Etappe nur als Setup-Test gedacht, denn zu den Bergen sind es von hier gute 100 Kilometer. So geht’s also los, gemütlich am Bodensee entlang über Bregenz bis nach Feldkirch. Als Skihalterung verwende ich das Ski Rack von Cyclite, was super funktioniert.
→Tipp für Nachahmer: Dienstags um halb elf radelt man am Arlbergpass relativ ungestört.
Auch das Fahrradfahren an sich ist trotz der kalten Temperaturen recht angenehm – dank der richtigen Kleidung. An der neuralgischen Stelle, den Füßen, trage ich dicke Socken, normale Trailrunningschuhe und Regenüberzieher. Unerträglich sind eher die Pausen, denn ohne Bewegung kühle ich natürlich in wenigen Minuten aus. Nur drei Stunden nach meinem Start geht die Sonne bereits wieder unter, aber mein Minimalziel habe ich nach 60 Kilometern in Feldkirch erreicht. Erstes Fazit: Ohne Steigungen funktioniert das Radeln mit Ski am Rahmen schon mal ganz gut. Ich suche mir eine halbwegs günstige Unterkunft am Handy raus, fülle beim Italiener nochmal meine Kohlenhydratspeicher auf und falle früh ins Bett. Morgen geht’s so richtig los.
Pünktlich zum Sonnenaufgang bin ich bereits wieder auf der Straße. Der Tag verspricht ein volles Programm und ich will die gesamten Sonnenstunden zwischen 8 und 17 Uhr nutzen. Der Plan ist, zunächst noch ein wenig Strecke zu machen und mittags dann zum ersten Mal auf die Tourenski umzusteigen. Für die Übernachtung hatte ich mir den Winterraum der Kaltenberghütte von der Sektion Reutlingen ausgeschaut. Von jetzt an steigt die Straße Richtung Arlbergpass leicht und stetig an. Ich habe etwas Respekt davor, auf der Hauptstraße zu fahren, denn durch den Schnee am Straßenrand ist die Fahrbahn noch ein wenig enger, und mit den Ski am Bike bin ich breiter als ein normaler Radfahrer. Ich muss also darauf vertrauen, dass die Autofahrer Rücksicht auf ein im Hochwinter eher unerwartetes Hindernis wie mich nehmen.
60 Kilometer und 800 Höhenmeter nach dem Start in Feldkirch mache ich noch einmal eine ausgiebige, wärmende Mittagspause in einem Café in Klösterle. Dann ist es endlich so weit: Die erste Transformation steht an. Ich radle bis zum Ende einer Sackgasse, schnalle die Ski und Skischuhe vom Rad, sperre das Rad im Tiefschnee ab und nehme gegen 16 Uhr den Aufstieg hoch zur Kaltenberghütte in Angriff. Nach einer Forststraße im Wald komme ich bald in freies Gelände, das von einigen Abfahrtsspuren durchzogen ist – ich befinde mich auf der Freerideabfahrt aus dem Arlberger Skigebiet.
→Auf Tourenski zum Nachtlager: Aufstieg zur Venet Gipfelhütte oberhalb von Zams
Zumindest spuren muss ich also nicht. Der Aufstieg bei traumhafter Abendstimmung läuft gut: Schneelage und Lawinenbedingungen sind auf meiner Seite, zumal die Hangneigungen durchgängig unter 30 Grad liegen. Als ich die Hütte erreiche, ist es bereits dunkel. Ich sperre die Hütte mit dem Alpenvereinsschlüssel auf, den ich mir vorsorglich für solche Fälle organisiert hatte, und mich empfängt ein neu renovierter Winterraum. Kein Mensch hier, alles für mich alleine. Ich heize den Ofen an, schmelze Schnee und gönne mir heute gleich drei meiner Tütenmahlzeiten. Tief zufrieden schlafe ich im Bettenlager ein.
Der Stolz als Rückenwind
Am dritten Tag bin ich erneut bereits vor Sonnenaufgang ready to go. Kein Wölkchen ist am Himmel, aber es herrscht klirrende Kälte. Die erste Abfahrt zurück zu meinem Fahrrad steht an. Die Bedingungen sind etwas eisig und windverblasen. Kein Powdergenuss, aber dafür absolut traumhafte Sonnenaufgangsstimmung. Ruckzuck bin ich wieder unten beim Bike. Heute will ich über den Arlbergpass fahren. Die Ski sind schnell wieder am Rad befestigt und schon bin ich wieder auf der Straße.
Der Verkehr hält sich zum Glück in Grenzen. An diesem Dienstag um halb elf sind wohl schon alle Skitouristen oben am Arlberg, ich kann also fast ungestört bergauf kurbeln. Oben am Pass gibt es eine Mittagspause in der Sonne, dann rolle ich auf der anderen Seite hinunter und fahre noch bis nach Landeck. Am Nachmittag will ich erneut mit den Ski aufsteigen: Mein Übernachtungsziel ist die Venet Gipfelhütte oberhalb von Zams, die mehr ein Gipfelhotel ist und vor allem von Alpinskifahrern gebucht wird. Wieder ist es bereits 16 Uhr, als ich mit den Tourenski den Anstieg beginne. Bei der Pistentour fällt die Orientierung etwas leichter als gestern im freien Gelände. Nach 1500 Höhenmetern in traumhafter Abendstimmung empfängt mich die Hütte mit tollem Abendessen und bequemen Betten.
→Päuschen über dem Inn: fehlt eigentlich nur noch ein Packraft
Den Sonnenaufgang genieße ich heute ganz entspannt beim Frühstück in der Hütte. Ein weiterer Traumtag bricht an – allerdings mit einem für mich ungünstigen Lawinenlagebericht. Deshalb verwerfe ich mein eigentliches Ziel, auch noch ins Sellrain mit Ski aufzusteigen, und fahre bereits heute mit dem Rad nach Innsbruck. Immerhin noch knapp 100 Kilometer. Erst einmal aber genieße ich die Abfahrt zum Bike auf perfekt präparierten Pisten.
Ich sattle wieder um und fahre, immer am Inn entlang, zurück nach Innsbruck. Auch heute fahre ich wieder bis in die Dunkelheit. Bereits auf den letzten Kilometern bin ich getragen von einer unglaublichen Zufriedenheit und auch ein bisschen Stolz. Darauf, dass ich diese Idee trotz der vielen Argumente, die dagegen gesprochen haben, dennoch umgesetzt habe und ein unglaublich schönes und intensives Winterabenteuer erleben durfte. Manchmal muss nicht immer alles Sinn ergeben.
Peter Baumeister hat seine Leidenschaft für außergewöhnliche Abenteuer zum Beruf gemacht. Filme von seinen Projekten, von den Alpen über die Anden bis ins Himalaya sowie auch vom Lindau-Innsbruck-Trip gibt's auf seinem YouTube-Kanal.
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