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Expats willkommen!

 
Text: Denise Lichtig, Leiterin der Gruppe Berglicht

 

↑ Auf ihren Touren wechselt die Gruppe Berglicht der Sektion München fließend zwischen Deutsch, Englisch und anderen Sprachen – und hat auch ihren Webauftritt zweisprachig gestaltet. / On its tours, the Berglicht group of the Munich section switches fluently between German, English and other languages – and has also made its website bilingual. Foto: Azade Charmchi

 

„München zieht zahlreiche internationale Fachkräfte an, die oft auch eine Leidenschaft für den Bergsport mitbringen. Doch für unsere internationalen Mitbürger*innen ist es nicht immer leicht, sich einem Verein wie dem DAV anzuschließen. Mit meinem multikulturellen familiären Hintergrund, im Berufsleben als Leiterin eines Teams mit Menschen aus mehr als 20 Ländern und im Ehrenamt als Gruppenleiterin der internationalen DAV-Gruppe „Berglicht“ erfahre ich, wie bereichernd das gemeinsame Erleben von Menschen mit unterschiedlicher kultureller Herkunft ist. Gleichzeitig gibt es für Expats neben sprachlichen oft auch kulturelle Hürden, die meist unbeabsichtigt entstehen, da sie die ungeschriebenen Regeln und Gepflogenheiten in Deutschland nicht verstehen.

Es gibt viele Ansätze, um internationalen Mitbürgerinnen und Mitbürgern den Einstieg in den DAV zu erleichtern. Eine vollständig zweisprachige Website auf Deutsch und Englisch wäre ein wichtiger Schritt. Auch Fotos, die internationale Mitglieder zeigen, können helfen, die Offenheit des Vereins sichtbarer zu machen. Solche einfachen Maßnahmen senken die Hemmschwelle deutlich. Die bestehenden englischsprachigen Angebote sind ein guter Anfang. Um noch mehr  Kursleiterinnen und Kursleiter zu ermutigen, englischsprachige Angebote anzubieten, könnte Unterstützung seitens des DAV hilfreich sein. Dabei ist es wichtig, den Fokus auf Verständigung statt Perfektion zu legen – entscheidend ist, dass wir uns verstehen und gemeinsam die Berge erleben.

Bei Bedarf sprachlich flexibel

In der Gruppe „Berglicht“ setzen wir bewusst aufkulturelle Vielfalt. Unsere Website und der Newsletter  sind zweisprachig, ein Viertel unserer Mitglieder kommt aus dem Ausland und auf unseren Bergtouren wechseln wir bei Bedarf flexibel zwischen Deutsch, Englisch oder auch anderen Sprachen. So schaffen wir eine offene und einladende Atmosphäre für alle.

Bergsport verbindet Menschen über Grenzen, Kulturen und Sprachen hinweg. Das erfahren viele von uns auf bergsportlichen Abenteuern in aller Welt. Die Akzeptanz von kultureller Diversität gehört zum Selbstverständnis in unserem Verein. Jedes Mitglied darf hier so sein, wie er oder sie ist – und gehört dazu.


Englische Version:

Expats Welcome!


Munich attracts a lot of international professionals, and many of them share a passion for mountain sports. Yet, for international residents, joining an association like the DAV isn’t always easy.

Through my multicultural family background, my work as a team leader with colleagues from over 20 countries, and my voluntary role as the leader of the international DAV group “Berglicht”, I’ve seen firsthand how rewarding it can be to bring together people from different cultural backgrounds. However, expats often face challenges beyond just language. Cultural challenges can also arise, especially when someone is unfamiliar with the unspoken rules and customs that are second nature to people who grew up in Germany.

There are plenty of ways to make it easier for international residents to get involved with the DAV. For starters, having a fully bilingual website in both German and English would make a big difference. Including more diverse photos that feature international members could also help to show how open and welcoming the DAV really is. Simple steps like these can lower barriers significantly. The existing English-language offerings are a great start. To encourage more instructors to offer programs in English, it would be helpful for the DAV to provide support. The focus should be on communication, not perfection – the key is that we understand each other and explore the mountains together.

In the “Berglicht” group, we embrace cultural diversity in every aspect. Our website and newsletter are bilingual, about a quarter of our members are from abroad, and during our hikes, we switch between German, English, or sometimes even other languages. This creates an inclusive and welcoming atmosphere for everyone.

Mountain sports have a unique way of bringing people together across borders, cultures, and languages. Many of us have experienced this on adventures around the world. Embracing diversity is a core part of the DAV’s values. Every member is encouraged to be themselves – and to feel that they truly belong.

 


»Wie die Berge mir halfen, in Deutschland anzukommen«

 
Text: Hanna Hoffmann, Leiterin der deutsch-ukrainischen Familiengruppe

 

↑ „Ein Raum, in dem ich mich angenommen fühlte“:  die deutsch-ukrainische Familiengruppe der Sektion Oberland; Foto: Hanna Hoffmann

 

„Als ich im Jahr 2009 nach Deutschland zog, stand ich vor einer neuen Lebenssituation. Ein neues Land, eine neue Sprache und eine neue Kultur – all das brachte Herausforderungen mit sich, die mich anfangs oft überwältigten. Ich kam nach München, um zu arbeiten und zu studieren, und obwohl ich mich bemühte, Deutsch zu lernen und mich in die Gesellschaft zu integrieren, fühlte ich mich zunächst fremd und unsicher.

Doch diese Unsicherheit begann zu verschwinden, als ich das Wandern entdeckte. Ohne viel darüber zu wissen, meldete ich mich über den Zentralen Hochschulsport für eine Alpenüberquerung an. Diese Entscheidung sollte mein Leben in vielerlei Hinsicht verändern. Während weiterer Wanderungen lernte ich Barbara kennen, eine leidenschaftliche DAV-Bergwanderführerin. Mit Begeisterung sprach sie über die Gemeinschaft, die Traditionen und die Werte, die das Wandern in den Alpen mit sich bringt. Sie informierte mich über verschiedene DAV-Gruppen und gab mir viele wertvolle Empfehlungen.

Für mich persönlich geht Wandern in den Alpen weit über das reine Genießen der Natur hinaus. Besonders beeindruckend war für mich, wie stark die Berge Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen durch ihre gemeinsame Liebe zur Natur verbinden.

Am Berg die Fremdheit überwinden

Auf Bergtouren lernt man, Teil einer Gruppe zu sein. Frühmorgens aufzustehen und sich auf den Weg zu machen, schafft eine Routine, die tief in die Tradition des Bergwanderns eingebrannt ist. Es gibt keinen Konkurrenzdruck, keinen Wettbewerb – nur das Text: Hanna Hoffmann, Leiterin der deutsch-ukrainischen Familiengruppe gemeinsame Ziel, den Gipfel zu erreichen und sich gegenseitig zu unterstützen. Dieser Zusammenhalt war für mich sehr wichtig. Es spielte keine Rolle, woher ich kam oder wie gut mein Deutsch war. In den Bergen zählte nur der gemeinsame Weg, und diese Erfahrung half mir, das Gefühl der Fremdheit zu überwinden. Das Wandern wurde zu einem Raum, in dem ich mich angenommen
fühlte.

Das Wandern half mir auch enorm, mein Deutsch zu verbessern. Während ich an der Uni oft den Druck fühlte, perfekt sprechen zu müssen, konnte ich in den Bergen, umgeben von Gleichgesinnten, hemmungslos reden. Lange Gespräche während der Wanderungen über die Natur, das Leben und den Alltag halfen mir, die Sprache auf ganz natürliche Weise zu erlernen. Tatsächlich verstand ich den deutschen Humor zum ersten Mal beim Wandern.

Beim Wandern habe ich gelernt, dass Integration nicht nur durch Sprache oder formale Anlässe geschieht. Es geht darum, gemeinsame Erlebnisse zu teilen und ein Teil einer Gruppe zu werden, die dieselben Werte und Interessen teilt. Heute sehe ich nicht nur die Berge, sondern auch Deutschland als meine neue Heimat. Die Alpen sind für mich zu einem Symbol der Integration geworden – ein Ort, an dem sich Menschen aus verschiedenen Kulturen und Hintergründen begegnen und gemeinsam etwas Großartiges erleben können. Heute wandere ich gerne mit meinem Sohn und zeige ihm die Berge. Auf meinem Instagram-Projekt hanna.wandert und in der deutsch-ukrainischen Familiengruppe erzähle ich Menschen aus der Ukraine auf Ukrainisch von den Alpen und zeige ihnen, dass das Wandern ein Teil der deutschen Kultur ist. Ich versuche, sie zu inspirieren, gemeinsam mit ihren Kindern die Berge zu erkunden.“

 


»Am Berg verschwinden Grenzen«

 
Text: Monika Niedermeier, Leiterin der Gruppe GAMS

 

↑ Transalpin unterwegs: In der Gruppe GAMS wird der deutsch-italienische Austausch seit 20 Jahren zelebriert.; Foto: Camilla Ielmini

 

Welche Rolle spielt Migration bzw. Internationalität in eurem Gruppenleben?

Die GAMS (Gruppo Alpinistico Monacense Sezione Oberland) ist eine deutsch-italienische Gruppe. Einige italienische Mitglieder sind durch das Studium oder die Arbeit nach München gekommen. Einige deutschsprachige Mitglieder haben in Italien gelebt oder haben einen italienischen Partner oder lieben einfach das Land und die italienische Sprache. Das prägt unser Gruppenleben und macht es spannend. Hier treffen sich Bergsportlerinnen und Bergsportler jeden Alters, die nicht nur die Leidenschaft für die Berge, sondern auch die italienische Sprache und Kultur teilen. Außerdem leben wir Internationalität durch die Partnerschaft mit der Sektion Mailand des italienischen Alpenvereins. Seit 2004 pflegen wir durch gemeinsame Unternehmungen den Austausch zwischen beiden Kulturen.

Gelingt Integration am Berg besonders gut – was sind eure Erfahrungen?

Am Berg verschwinden Grenzen. Es steht das gemeinsame Erleben in der Bergwelt im Vordergrund. Unsere Erfahrungen zeigen, dass sich Menschen durch das gemeinsame Tourenziel und den Weg dorthin leicht integrieren können. Der Berg fordert Zusammenhalt, gegenseitiges Vertrauen und Achtsamkeit. Und die gemeinsame Freude über einen schönen Tourentag verbindet alle. Das macht Integration fast zu einem Selbstläufer.

Wie klappt die Verständigung am Berg?

In der GAMS ist die italienische Sprache das verbindende Element – doch nicht jeder bei uns spricht fließend Italienisch. Erstaunlich ist, wie gut die Verständigung dennoch auch mit den Freunden aus Mailand klappt, die kaum Deutsch  sprechen. Sprachkundige Mitglieder helfen, um Missverständnisse auf Tour zu vermeiden.

Wie bereichert Migration bzw. der Blick über die Grenzen euer Gruppenleben?

Die Unternehmungen in unserer internationalen Gruppe erweitern den Horizont. Wir erleben nicht nur die Berge, sondern auch die jeweils andere Lebensart auf besondere Weise. Der Austausch zwischen Italienern und Deutschen ist ein wesentlicher Teil dessen, was uns als GAMS ausmacht. Wir lernen voneinander, sei es in Bezug auf das jeweilige Vereinsleben, die Ausbildung im Bergsport, die Hütteninfrastruktur, aber auch das Alltags- und Berufsleben im jeweiligen Land. Und natürlich ist kulinarischer Genuss wichtig bei uns: Eine italienische Merenda (kleine Brotzeit) oder ein Prosecco-Aperitif nach der Tour sind Tradition geworden.


»Jeder soll sich willkommen fühlen«

 
Text: Radosveta Georgieva, Leiterin der Berg-Ski-Gruppe

 

↑ „Vieles ist lockerer geworden“: die Berg-Ski-Gruppe auf Tour. Foto: Christian Staubner

 

„Ich bin 2001 nach Deutschland gekommen, damals war ich 33 Jahre alt. Ich habe direkt ein Tourismusstudium an der FH in München begonnen. Damals habe ich gemerkt, dass die Westdeutschen gern unter sich bleiben, etwa bei  Gruppenarbeiten. Meine Einstellung war es immer, viel Kontakt mit Deutschen zu haben, damit ich die Sprache schnell lerne und ihre Denkweise besser kennenlerne. Ab 2007 habe ich noch den Master in ‚Interkulturelle Kommunikation und Kooperation‘ gemacht – auch deshalb, weil ich erfahren wollte, warum die Deutschen so handeln, wie sie handeln. Ich muss aber auch sagen, dass ich sicher noch zehn Kommilitonen bulgarischer Herkunft hatte, denen es auch lieber war, unter sich zu bleiben und sich nach ersten, erfolglosen Kontakten zurückzuziehen. Ich war da kämpferischer, wenn ich etwas mache, dann will ich, dass es läuft.

Anders, als man meinen könnte, war es am Berg leider nicht viel anders als an der Universität. Ich hatte nicht viele Bergbekanntschaften und habe es deshalb beim DAV versucht. Es gab Gruppen, bei denen ich gespürt habe, dass ich als Ausländerin nicht gut in die Stammgruppe hineinpasse. Und es gab eine russischsprachige Gruppe, wo ich wiederum bald der Sonderling war, weil ich gut Deutsch sprechen konnte. Dann habe ich viele Arbeitstouren gemacht, mit Georg Kaiser und Rudi Berger Wege saniert bei der Schönfeldhütte. Auch bei AGUSSO bin ich Mitglied geworden. Und schließlich bin ich bei der Berg-Ski-Gruppe gelandet.

Seit 2018 organisiere ich auch Touren für die Gruppe. In unserer Gruppe sind Deutsch, Französisch und Englisch gängig, seit dem Krieg in der Ukraine würde auch Russisch helfen. Jeder soll sich willkommen fühlen, egal, ob er zehn Jahre dabei ist oder nur einen Monat.

Es ist gut, dass es heute mehr englischsprachige Angebote im DAV gibt, das trägt dazu bei, dass die Leute einen ersten Schritt machen. Denn die Sprache ist die erste und die größte Hürde in einem neuen Land. Heute hört man im Zug oder im Bus in die Berge allerdings auch viel mehr verschiedene Sprachen als früher, es ist vieles lockerer geworden. Es ist aber nicht nur die Sprache, sondern auch die Mentalität. Je schwieriger eine Tour ist, desto mehr fällt das auf: In manchen Kulturkreisen haben Männer schlicht Probleme, die Anweisungen einer Frau zu akzeptieren. Umgekehrt erlebe ich auch, wie mir deutsche Gäste, die noch nie in Bulgarien waren, in Vorbesprechungen erklären, wie ich die Reise zu führen habe – seit 1989 bin ich als Wander- und Bergführerin mit Gruppen dort unterwegs. Wenn verschiedene Nationalitäten mitsamt ihren Vorstellungen und Erwartungen zusammenkommen, muss man sich vorab füreinander sensibilisieren, bevor man direkt in die Berge zieht. Vielleicht könnte man auch interkulturelle Kletterkurse machen oder Feste, wo man zusammenkommt, Essen und Geschichten aus den Ländern teilt. Da kommt jetzt vielleicht die Touristikfachfrau in mir durch, aber es wäre nicht das Schlechteste.“


»Wir werden weiterhin russisch-ukrainische Seilschaften bilden«

 
Text: Igor Iwaschur, Leiter der Gruppe Ushba

 

↑ „Stärker als politische Differenzen“: In der Sektionsgruppe Ushba treffen sich russischsprachige Bergfreunde unterschiedlicher Nationalitäten. Foto: Archiv Ushba

 

„Seit Beginn des blutigen Krieges, den Putin in der Ukraine entfesselt hat, hat Deutschland über eine Million Flüchtlinge aufgenommen. Diese Menschen, die vor den Schrecken und der Gewalt des Krieges geflohen sind, haben in Deutschland Zuflucht gefunden. Die deutsche Gesellschaft hat in diesen schwierigen Zeiten Solidarität gezeigt und den Schutzsuchenden Unterstützung sowie ein neues Zuhause geboten.

Inzwischen sind mehr als zwei Jahre vergangen, und viele dieser Geflüchteten haben begonnen, ein Leben zu führen, das der Normalität nahekommt. Sie haben sich in die Gesellschaft integriert, neue Freundschaften geknüpft, Arbeit gefunden und ihre Kinder zur Schule geschickt. Trotz der Herausforderungen, die ein Leben in der Fremde mit sich bringt, haben sie die Kraft gefunden, neu anzufangen und sich ein Stück Normalität in ihrer neuen Heimat aufzubauen.

Zu dieser neuen Normalität gehört auch die Ausübung ihrer Lieblingssportarten, insbesondere im Bereich des Alpinismus. Viele von ihnen haben sich unserem DAV-Club Ushba angeschlossen, wo sie ihre Leidenschaft fürs Bergsteigen fortsetzen können. Durch die Teilnahme an unseren Aktivitäten und Kursen haben sie nicht nur ihre Fähigkeiten weiterentwickelt, sondern auch neue Freundschaften geknüpft und ein starkes Gemeinschaftsgefühl gefunden. Für sie ist das Bergsteigen im DAV-Club Ushba zu einem wichtigen Teil ihres neuen Lebens in Deutschland geworden, das ihnen hilft, die Herausforderungen der Integration zu meistern und gleichzeitig die Freude am Sport zu erleben.

In unserer Sektionsgruppe sind russischsprachige Alpinisten aus vielen Ländern der Welt aktiv, darunter aus Russland, der Ukraine, Israel, Kasachstan und sogar Großbritannien, wo ebenfalls einige unserer Mitglieder beheimatet sind. Es ist für uns sehr angenehm und unkompliziert, über Routen und Gipfel zu sprechen. Doch Gespräche über den Krieg fallen uns wesentlich schwerer. Besonders für diejenigen aus Russland ist die Situation sehr schwierig. Genau wie die Ukrainer mussten auch sie wegen des Krieges aus ihrem Land fliehen. Doch im Gegensatz zu ihnen bleiben sie Bürger des  Aggressorstaates, was ihre Lage noch komplizierter macht.

Gemeinsamer Wille zum Dialog, geteilte Liebe zur Natur

Trotz der schwierigen und schmerzhaften Ereignisse, die mit dem Krieg in der Ukraine verbunden sind, bleibt die Freundschaft zwischen russischen und ukrainischen Bergsteigern ein Beispiel für Einheit und gegenseitige Unterstützung. Die Berge kennen keine Grenzen, und in der Höhe, wo jeder Schritt Vertrauen und Zusammenarbeit erfordert, verschwinden nationale Unterschiede. Bergsteiger aus Russland und der Ukraine, die eine gemeinsame Leidenschaft für das Erklimmen von Gipfeln teilen, trainieren weiterhin zusammen, organisieren gemeinsame Besteigungen und unterstützen einander, und zeigen damit, dass menschliche Verbindungen und gegenseitige Hilfe stärker sind als politische Differenzen.

Im Rahmen der Veranstaltungen des DAV-Clubs Ushba zeigt sich das gegenseitige Verständnis zwischen Russen und Ukrainern auf beeindruckende Weise. Trotz der schwierigen politischen Situation und der Konflikte in der Heimat finden Menschen aus beiden Ländern in den Bergen zueinander. Die gemeinsame Leidenschaft für den Bergsport schafft eine Atmosphäre des Respekts und der Zusammenarbeit. Bei gemeinsamen Trainings, Touren und Workshops wird deutlich, dass der Wille zum Dialog und die geteilte Liebe zur Natur Brücken bauen können, die weit über nationale Differenzen hinausgehen. Der DAV bietet dabei einen Raum, in dem Freundschaft und gegenseitige Unterstützung im Vordergrund stehen, und zeigt, dass Verständigung selbst unter schwierigen Umständen möglich ist.

Freundschaft wird den Krieg besiegen, und wir werden weiterhin russisch-ukrainische Seilschaften in den Bergen bilden. Gemeinsam werden wir trotz aller Hindernisse die Gipfel erklimmen und zeigen, dass menschliche Verbundenheit stärker ist als jede Feindschaft.“