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Vergangenes Jahr erschien im Instagram-Kanal von „Workin‘ Germany“ ein kurzes Video der Moderatorin Seggen Mikael, die sich in ihrem Beitrag sehr persönlich mit der Rolle von schwarzen Personen inmitten der weißen Gesellschaft auseinandersetzt. Und Gründe aufführt, warum die adventure gap in Deutschland so greifbar ist: fehlendes Geld für die nötige Outdoorausrüstung, zu großer Stadtbezug fernab der Natur, zu starkes Unbehagen, gepaart mit der Angst vor Rassismus, und die mangelnde Diversität im Bergsport. Im Ergebnis meiden schwarze Wanderinnen und Wanderer die Natur aufgrund des fehlenden Zugehörigkeitsgefühls.

Der Begriff adventure gap stammt vom amerikanischen Journalisten James Edward Mills, der damit auf die Unterrepräsentation von People of Color (PoC) im Bergsport hinweisen wollte. In den USA hat das historische Gründe, die auf die Sklaverei zurückgehen. In Deutschland gibt es zwar keine Statistiken oder Zahlen, wie es um die Repräsentation von Schwarzen im Sportbereich wirklich steht. Zumindest die Outdoorindustrie scheint sich dieser Lücke bewusst zu sein: Mit Blick auf Werbekampagnen und Webauftritte von Bergsport-Ausrüstern lässt sich feststellen, dass die Zeiten, in denen vorzugsweise weiße Sportler in Szene gesetzt wurden, langsam der Vergangenheit angehören.

Das Video von Seggen Mikael verbreitete sich im Netz wie ein Flächenbrand, angefacht von rechtsgerichteten Gruppierungen mit rassistischem Hintergrund. Überschüttet von massiven Drohgebärden über Hasskommentare bis hin zu Vergewaltigungsfantasien, stellte die engagierte Ghanaerin das Video aus Schutz vor weiteren Anfeindungen von öffentlich auf privat um. Was sie jedoch nicht davon abhielt, weitere Beiträge zum Thema Diskriminierung zu veröffentlichen. In einem Post etwa merkt sie kritisch an, dass zahlreiche Kletterrouten rassistische und sexistische Namen wie „Der N**** mit dem Knackarsch“ tragen. Sie intervenierte teilweise mit Erfolg, denn immerhin wurde ein ähnlicher Routenname im Frankenjura inzwischen in „Ernie und Bert“ umbenannt.

Auch als die deutsche U17-Fußballnationalmannschaft im Dezember 2023 den WM-Titel errang, erschütterte ein Shitstorm das soziale Netz. „Leistung konnte sie vor Rassismus nicht schützen“, merkt der Autor Philipp Awounou in seiner ARD-Doku „Einigkeit und Recht und Vielfalt“ an. Und vor der Männer-EM im Sommer dieses Jahres ergab eine repräsentative Umfrage, dass sich jeder fünfte Deutsche mehr weiße Nationalspieler wünsche. Im Vorjahr waren 14 Spieler mit  Migrationshintergrund für die Nationalmannschaft nominiert worden, mehr als je zuvor. Die alpine Kletterszene kann von solchen Quoten bei einem Wettbewerb nur träumen.


Glossar


BIPoC
Black People, Indigenous People and People of Colour, also schwarze Menschen, indigene Menschen und nicht-weiße Menschen

LSBTIQ
Akronym für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Inter* und Queers

FLINTA
Akronym, das für Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nichtbinäre, transgeschlechtliche und agender

adventure gap
Zustand der Benachteiligung von schwarzen Menschen und Geflüchteten im Outdoor- und  Bergsport

Die bekannte Kletterin Nasim Eshqi, die durch ihr Klettern ohne Kopftuch und in Begleitung von Männern eine Rebellion in ihrem Heimatland Iran auslöste, beklagt gleichfalls die adventure gap in der Outdoorwelt. Demzufolge ist die Angst vor rassistischen Anfeindungen am Berg allgegenwärtig. „Ich möchte meine Plattform als Kletterin nutzen, um die Stimme von Menschen zu sein, die keine Plattform haben“, erzählt Nasim Eshqi in einem SZ-Interview. „Die Stimme von Menschenrechts- und Frauenrechtsbewegungen sollen wie ein Echo in den Bergen widerhallen.“ Sie möchte die Botschaft vermitteln, mit Sport etwas Gutes für ihre Mitmenschen zu tun.

Klettern als Erlebnispädagogik

Doch an wen können sich Menschen mit Migrationsgeschichte hierzulande wenden, wenn sie in der Berg- und Kletterszene Anschluss suchen? Eine Art Vorreiterrolle spielt in München die Initiative Gipfelstürmer (gipfelstuermer.org), die vor zehn Jahren von Ulrike Dietrich gegründet wurde. Die Idee: Inklusion von Randgruppen, in diesem Fall neben geflüchteten Jugendlichen bis 27 Jahren auch LSBTIQ sowie Jugendliche mit Behinderung und lebensverkürzenden Krankheiten. Träger der Initiative ist der gemeinnützige Verein IG Klettern München & Südbayern e. V. Bereits 2005 wurde von der AWO ein Sozialkompetenztraining für minderjährige Geflüchtete ins Leben gerufen und von Ulrike Dietrich in der Münchner Kletterhalle „Heavens Gate“ durchgeführt. „Zu dieser Zeit gab es eine unzureichende Willkommenskultur. Die mangels formaler Vorschriften herrschende Orientierungslosigkeit in den Jugendabteilungen hat die Integration erleichtert“, merkt Dietrich rückblickend an.

Ortstermin an einem Freitagnachmittag im Werksviertel nahe des Münchner Ostbahnhofs. Moha Hasani begrüßt im Rahmen einer offenen Veranstaltung rund ein Dutzend junger Menschen aus Afghanistan, Syrien und Russland für die bevorstehenden Trainingseinheiten in der Kletterwand. Der Afghane Hasani ist 2011 nach München gekommen und hat vier Jahre später den Trainerschein erworben. Diese Ausbildung vom Flüchtling zum pädagogisch geschulten Klettertrainer wird von den Gipfelstürmern gefördert, da sie die Integration vorantreibt und nebenbei zu Geldeinnahmen führt.

Geklettert wird in den ehemaligen Kartoffelpulversilos von Pfanni. Nach dem Warm-up in der Boulderhalle weicht die Gruppe angesichts des schönen Wetters an diesem Tag in die Außenwände des Silos aus. Die Stimmung zwischen den Teilnehmenden ist ausgesprochen heiter. Klettern als Erlebnispädagogik – das „in die Höhe streben“ wirkt sich positiv auf die Seele aus. Das Rahmenangebot umfasst neben Tages-, Wochenend- und Ferienfreizeiten auch Kletterevents und Fortbildungen. Auch Gruppen-Outdoorausflüge in die Natur sind möglich, beispielsweise eine winterliche Zugspitzbesteigung mit Übernachtung in Winterräumen.


↑ Gut besucht: Die IG Klettern München & Südbayern e. V. organisiert über die Initiative Gipfelstürmer Kletterkurse für Geflüchtete. Foto: Michael Reimer


Eine weitere Kontaktmöglichkeit bietet der Verein The Long Run, der unter dem Vorsitz von Paul Huf seit rund fünf Jahren Menschen mit und ohne Fluchterfahrung zusammenführt. Dabei können sich die Flüchtlinge auch mit allgemeinen Problemen an die Initiative wenden (Kontakt: ). „Gemeinsam arbeiten wir gegen Behördenwillkür und Asylungerechtigkeit“, ist auf der Website zu lesen. Im Rahmen der vertrauensbildenden Kennenlernphase ergeben sich Chancen zu sportlichen Betätigungen, die nach Möglichkeit nachhaltig bleiben sollen. Freitagabends finden auf dem Dach des Münchner Kulturzentrums Bellevue di Monaco, das auch als Flüchtlings-Café bekannt ist, Trainingseinheiten von Laufund Kraftsportgruppen statt – oft unter Anleitung von professionellen Trainern mit Flüchtlingshintergrund wie Alusine aus Sierra Leone.

Der Verein The Long Run organisiert auch Ausflüge im Zusammenwirken mit der Polizei. Dabei fahren Polizisten mit Flüchtlingen in Polizeiautos Richtung Berge, um gemeinsam Gipfel wie den Rötelstein oder den Herzogstand zu besteigen. „Meist begegnen sich Polizei und Flüchtlinge ja nur in schwierigen Situationen. Die Ausflüge bieten eine hervorragende Gelegenheit, sich gegenseitig als Menschen kennenzulernen und voneinander zu lernen“, erzählt Paul Huf. Der Gründer der Initiative organisiert auch den jährlich im Sommer stattfindenden Nachtmarsch „Walking to the light“, der die Teilnehmenden mit 33 Kilometern Strecke zwischen München und Wolfratshausen fordert. Unter körperlichen Strapazen erfahren die Flüchtlinge, dass die Bewältigung von langen Strecken nicht nur Angstgefühle, sondern auch positive Erfahrungen hervorrufen kann.

The Long Run wurde bereits mit dem bayerischen Präventionspreis ausgezeichnet. Der Name steht sinnbildlich für die Ausdauerkraft eines Marathonläufers und die Länge eines Asylverfahrens, welche die meisten Flüchtlinge durchstehen müssen. Für aktuelle Hintergrundinfos kann man auch den Instagramkanal von Paul Huf (@the_long_run_muenchen_) aufrufen.


↑ Gemeinsame Bergtour von jungen Geflüchteten und Polizisten der USK auf den Rötelstein am Kochelsee. Ins Leben gerufen … Foto: picture alliance / Stephan Rumpf


↑ … hat die Aktion der Verein The Long Run, der aus der Laufgruppe des Bellevue di Monaco entstand. Die Aktion dient dem besseren Verstehen und Kennenlernen der jeweiligen Gegenseite. Foto: picture alliance / Stephan Rumpf


Auch andere Vereine und Initiativen organisieren sich vorrangig via Instagram. In München gibt es die Initiative @afrodiaspora2.0, die unter anderem auch Wanderungen anbietet. Die Initiative @030blackcanary, die bisher nur in Berlin agiert hat, ist seit Januar mit einer Zweig-Orga in München aktiv geworden, beispielsweise, indem sie Skiausflüge für schwarze FLINTA* organisiert. Und die BIPoC-Community (Black People, Indigenous People und People of Color von 14 bis 27 Jahren) trifft sich regelmäßig zum Basteln, Kochen, Schwimmen und zum  Themenaustausch, der im Alltag oft keinen Raum hat. Aus Angst vor Anfeindung agieren diese Initiativen lieber im Hintergrund.

Unabhängig von den öffentlichen Anbietern kann jeder selbst in Sachen Integration aktiv werden. Natürlich haben viele Flüchtlinge nach ihrer Ankunft erst mal existenzielle Dinge wie  Anerkennung, Erlernen der deutschen Sprache oder Jobsuche im Kopf. Sie würden von selbst niemals auf die Idee kommen, sich irgendwelchen Freizeitgruppen anschließen zu wollen – dabei können genau die ein Schlüssel bei der Integration sein.


Drei der Black Canaries auf dem Weg zu ihrem ersten 4000er

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Zur Person

Welch positiven Schub inmitten von Ängsten und Hoffnungen ein Ausflug in die Natur verleihen kann, erfuhr Michael Reimer 2015 selbst, als er mit einer irakischen Flüchtlingsfamilie am Tegernsee spazieren und picknicken war.