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Stufenlos überm Moos

Von ebenen Moorwanderungen bis zum Aussichtsgipfel


Im bestens erreichbaren Dreieck zwischen Murnau, Bad Kohlgrub und Oberammergau ist der Winter in jeder Höhenlage ein Genuss – auch ohne Tourenski.

Text: Andrea Strauß, Fotos: Andreas Strauß

 

Traumhaftes Winterwandern: Mit Schneeschuhen hoch über dem Nebel

 

Ein Schemen nur. Eine flinke Bewegung von etwas Länglichem, Dunklem, das gleich wieder im Ufergebüsch verschwunden ist – mehr ist der Fischotter erst mal nicht für uns. Ein paar Sekunden später taucht er wieder auf. Er kommt diesmal wenig scheu die Uferböschung herauf, blickt uns neugierig an, läuft ein Stück entlang des Bachufers mit uns mit und verschwindet dann lautlos im Wasser. Wären da nicht seine ungewöhnlichen Spuren im Schnee, könnte man meinen, die Begegnung hätte gar nicht stattgefunden.

Der Fischotter, der uns in der Ramsach bei Grafenaschau kurz begleitet, ist noch ungestört. Der Hype um diese Tierart setzt erst ein paar Monate später ein. Ob unser Fischotter oder unsere Fischotter-Dame demnächst nur noch mit großer Gucci-Sonnenbrille und Perücke aus dem Wasser auftauchen wird, um sich so vor Paparazzi zu schützen?

Tatsächlich sind Fischotter im Murnauer Moos wieder heimisch. Nicht viele, aber immerhin. Auch sonst sind die  jahrzehntelangen Bemühungen um die Renaturierung in vielen Bereichen erfolgreich gewesen. Vor allem jetzt im Winter hat man das Gefühl, ganz und gar in intakter Natur zu wandern und ein paar Stunden garantierte Stille erleben zu dürfen.

Wo im Sommer Radler und Ausflügler die Wege ordentlich frequentieren, ist es, sobald der erste Schnee liegt, recht still im größten mitteleuropäischen Moor. Dabei wird uns der Besuch im Moos denkbar einfach gemacht: mit der Bahn nach  Murnau, in einer halben Stunde hinunter zur Ramsach und zur Kirche St. Georg, und dann immer am Bach entlang, bis  man am Bahnhof von Grafenaschau wieder in den Zug einsteigt.

 

»Wo im Sommer Ausflügler die Wege ordentlich frequentieren, ist es, sobald der erste Schnee liegt, recht still im größten mitteleuropäischen Moor.«



Unter Ottern: im Murnauer Moos zwischen Grafenaschau und Ähndl

 

Zwei bis drei Stunden kann man sich dabei die Schneeluft um die Nase wehen lassen, beim Blick übers Moor anfangs Estergebirge und Ammergauer Alpen an sich vorüberziehen lassen, vielleicht unserem Otter „Servus“ sagen, dann den Bergen den Rücken zuwenden und in der Langen Filzn auf einem Bohlenweg wandern, der wunderschön durch die Winterlandschaft mit ihren verschneiten Birken, Kiefern und Fichten führt.

Wer zum Naturerlebnis eine sportliche Komponente hinzufügen will, nimmt nicht die Abzweigung über die Lange Filzn, sondern bleibt südlich der Ramsach bis zur Straße Grafenaschau-Westried und kommt damit auf eine halbe Stunde mehr. Wer noch mehr Winter im Moor erleben will, startet in Murnau und dreht eine Runde über St. Georg, die Lange Filzn, Westried und den Bachlauf der Ramsach zurück nach Murnau.

Und wer nicht dem Sport, sondern der Kultur frönt, dem wird es im Künstlerdorf nicht schwerfallen, weitere Aspekte einzuflechten: Die Pfarrkirche St. Nikolaus aus dem 18. Jahrhundert, das Schlossmuseum und vor allem auch St. Georg, das man hier als „s' Ähndl“ kennt, also die „Ahnin“ aller anderen Kirchen, sind sehenswert.


Ab dem 14. Jahrhundert ist das Ähndl am Rand des Murnauer Moors nachweisbar. Die Legende datiert sie sogar großzügig bis ins 8. Jahrhundert zurück und stellt einen Zusammenhang her zwischen dem Patron St. Georg, dem Drachentöter, und jenem Lindwurm, der im Murnauer Wappen abgebildet ist. Dessen schlanker Körperbau und sein langer Schwanz sehen unserem Fischotter aus der Ramsach im Übrigen gar nicht unähnlich.

Am Ähndl ist man am niedrigsten Punkt der Wanderwege zwischen Murnau, Bad Kohlgrub und Oberammergau. Wer den Winter liebt, aber Kälte und Schnee trotzdem vorsichtig dosiert bevorzugt, ist hier genau richtig.



Auf halber Höhe: am „Altherrenweg“ zwischen Ober- und Unterammergau.

 

Etwas mehr Winterzauber, aber mitunter auch Schneestapfen, kann man 300 Meter höher am Altherrenweg zwischen Oberammergau und Unterammergau erwarten. Drei bis vier Stunden folgt der Weg dem Ostrand des Talkessels und quert unter dem Großen Aufacker hindurch. Seinen Namen „Altherrenweg“ findet man nirgends erklärt.

Aber mir gefällt die Idee, dass man – wie bei der Schaufensterkrankheit vieler alter Herren – oft stehen bleiben muss und darf, um zu schauen. Die Ammer hat nach der Engstelle zwischen Kofel und Laber einen großen Talboden gebildet, in dem es viel zu sehen gibt: von den glitzernden Schneekristallen auf den Wiesen bis zu den Häusern von Oberammergau und Unterammergau sowie natürlich die umliegenden Gipfel der Ammergauer Alpen.

Frisches Bier statt lauwarmer Tee

„Toll. Wirklich toll! Sieht man da bis München?“ So schön und entspannt die Blicke von unten aus dem Voralpenland und aus dem Ammertal sein mögen, so weit und interessant sind die Ausblicke von oben. Mit ihren 1390 Metern ist die Hörnlehütte eines der niedrigeren Ziele in den östlichen Ammergauer Alpen. Aber was sagt das schon? Das Traditionshaus steht so günstig auf einem Absatz vor dem Vorderen Hörnle, dass man wirklich bis nach München sieht, wie die beiden Gäste mutmaßen, die mit dem Lift von Bad Kohlgrub heraufgefahren sind. An klaren Tagen, wie sie im Winter immer wieder vorkommen, kann man den Fernsehturm erkennen und den Schuttberg im Luitpoldpark in Schwabing.

Den Lift haben an diesem Sonnentag einige Gäste genutzt. Aber vor allem die Tourengeher sind von Kappel aus eigener Kraft aufgestiegen. Eine Handvoll Winterwanderer haben sich für dieselbe Route entschieden. Besonders in der zweiten Tageshälfte ist sie sonnenverwöhnt. Wer schätzt das nicht in der kalten Jahreszeit?



Voll auf der Höhe: die Hörnlehütte am Vorderen Hörnle, mit Blick zum Hohen Peißenberg

 

Wir haben es außerdem geschätzt, dass es von Kappel herauf eine Fußspur gab. Schneeschuhe brauchen wir erst, als wir in den Sattel zwischen Hinterem und Mittlerem Hörnle kommen und uns für den Aufstieg aufs Mittlere Hörnle entscheiden. Für rund 70 Höhenmeter zusätzlich bekommt man einen Gipfel geschenkt! Würden wir dagegen gleich zur Hörnlehütte queren, könnten die Schneeschuhe am Rucksack bleiben.

600 Meter Meereshöhe im Moor, 900 Meter für alte Herren zwischen Unterammergau und Oberammergau, 1300 als Sonnenterrassensitzer und Hüttennudeln-mit-Speck-Genießer an der Hörnlehütte, 1400 Meter, wenn man am Gipfelkreuz des Mittleren Hörnle anschlagen will, und 1500 Meter für das Gipfelerlebnis am Hinteren Hörnle. Im Dreieck Murnau – Bad Kohlgrub – Oberammergau kann man sich stufenlos steigern.

Der nächste Schritt heißt Laber. 1682 Meter ist er hoch. In den letzten Tagen hat es immer wieder geschneit. Vom Kloster Ettal bis zur Kilianshütte gibt es noch eine gute Fußspur. Rechts oder links? Das hätte ich fragen wollen, oben an der  Verzweigung zwischen Laber und Ettaler Manndl. Ich hatte mir vorgestellt, dass andere Wanderer bereits eine gute Spur bis zum Ansatz des Manndlgipfels gelegt haben und für die restlichen 60 Höhenmeter das Sicherungsseil vom frischen Schnee befreit haben.

Aber ab der tief verschneiten Kilianshütte waren die Fußspuren dünner geworden. An der Gabelung Laber – Manndl ist es keine Frage mehr, wie wir weitergehen. Der Laber ist das einfachere Ziel und bei tiefem Schnee besser geeignet. Statt Klettersteig lieber Sonnenterrasse, statt lauwarmem Tee aus der Thermoskanne lieber frisches Bier, statt bettelnder Dohlen lieber eine freundliche Bedienung am Laberhaus.

Wo die Hörnlehütte mit Blick aufs Alpenvorland punkten kann, ist der Laber für den Wetterstein und speziell für die Zugspitze prächtig. Nach der Pause steigen wir dorthin ab, wo man im Winter auch am besten aufsteigt, nämlich auf die Ostseite hinab zum Soilasee und entlang einer Almstraße im weiten Bogen nach Oberammergau zur Talstation der Laberbahn.



Über den Wolken: Vom Teufelstättkopf zeigen sich Laubeneck und Klammspitzen als tief verschneite Trutzburgen.

 

Flacher und auch häufiger begangen ist diese Route im Vergleich zum Weg von Ettal. Wir begegnen etlichen Tourengehern und Schneeschuhwanderern, ja, sogar einem Pärchen, das tapfer zu Fuß durch den Pulverschnee heraufspurt. Unsere Schneeschuhe könnten wir ihnen vermutlich zum Höchstpreis verkaufen.

Nach Westen hin legen die Gipfelhöhen im Ammergebirge noch einiges drauf. Keine sechs Kilometer Luftlinie von St. Peter und Paul in Oberammergau ragt das Kreuz des Teufelstättkopfs in den Himmel. Seit das Pürschlinghaus im Winter nicht mehr geöffnet ist, wird auch die Straße durch den Plattenberggraben nicht mehr präpariert. Der Anstieg ist zu einer waschechten Winterwanderung geworden.

 

»Wir treffen ein Pärchen, das tapfer zu Fuß durch den Pulverschnee heraufspurt. Unsere Schneeschuhe könnten wir ihnen vermutlich zum Höchstpreis verkaufen.«

 

Nach Neuschneefällen muss man vielleicht sogar spuren oder man dreht sich morgens nochmal im Bett um und hofft, dass ein anderer die Arbeit getan hat. Oder man steigt ohnehin gleich von Unterammergau aus in die Schneeschuhe und hält sich an die Tourengeherroute über Kühalm und Auf dem Stein. Der Teufelstättkopf selbst erreicht 1758 Meter: stufenlos immer höher.


Zur Person

Andrea Strauß ist im Winter zwar lieber mit Ski unterwegs, muss aber zugeben, dass sie den Fischotter im Murnauer Moos dann sicher nicht getroffen hätte.