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Nirgends liegen die Hütten dichter als in den Alpen. Ganz ohne Schlafsack und Isomatte geht es auf mancher Weitwanderung oder alpinen Klettertour aber nicht – in außeralpinen Gebieten sind sie sowieso Standard. Ein Marktüberblick fürs alpine Eigenheim.
Text: Johannes Wessel, Titelbild: Mountain Equipment / Silvan Metz
Beginnen wir mit dem Schlafsack. Dass hier eine riesige Auswahl in den Läden und Online-Shops bereitsteht, ist kein Wunder – die Variablen aus Reiseregion, Einsatzzweck und individuellem Temperaturempfinden bieten einen bunten Strauß an möglichen Kombinationen. Beantworten sollte man zuerst die Frage „Wofür“. Wie ist das Klima in der bereisten Region? Wird im Zelt, Campingbus, Hütte oder ganz im Freien übernachtet? Suche ich ein Modell fürs Gästezimmer, für laue Sommernächte am See oder drei Wochen Trekking im Khumbugebiet?
Besteht hier Klarheit, lässt sich das Schlafsack-Sortiment hervorragend filtern. Denn Hersteller sind verpflichtet, Temperaturbereiche nach der inzwischen durch die ISO 23537 ersetzte europäische Norm EN 13537 anzugeben. Die drei Normwerte (T comf, T lim, T ext) geben an, bis zu welcher Außentemperatur man gerade noch nicht friert (Komfort), das Frieren anfängt (Limit) bzw. ab wann eine Unterkühlung (Extrem) droht.
Im Labor wird die Wärmeisolation mit lebensgroßen, verkabelten Puppen getestet. Der „Norm-Mann“ misst 1,73 Meter bei 70 Kilogramm, die „Norm-Frau“ 1,60 Meter bei 60 Kilogramm, beide übrigens mit dem Normalter von 25 Jahren. Wichtig für uns Nutzer: Als Referenzwert sollte man immer die „T comf“, also die Komforttemperatur, heranziehen – und bedenken, dass das Temperaturempfinden individuell ist. Wer schnell friert, sollte ein wärmeres Modell wählen. Ein klassischer Dreijahreszeiten-Schlafsack, der noch am ehesten als Allrounder für Camping und Wandern durchgeht, hat eine Komforttemperatur von um die 0 °C. Tipp: Mehr Hygiene und einen Hauch mehr Wärme erhält, wer seinen Hüttenschlafsack als Liner im Schlafsack benutzt.
Typische Füllmaterialien für Schlafsäcke sind Daunen oder Kunstfasern mit ihren bekannten Vor- und Nachteilen, vereinzelt kommt auch die feuchtigkeitsregulierende Wolle (Grüezibag) zum Einsatz. Kunstfaserschlafsäcke eignen sich für feuchte Regionen, da sie kaum Feuchtigkeit aufnehmen und schnell trocknen. Sie sind günstiger und pflegeleichter, aber im Vergleich zu Daune etwas schwerer, weniger komprimierbar und von kürzerer Lebensdauer, da die Fasern anfällig gegen Körpersäure und Schweiß sind, mit der Zeit spröde werden und brechen.
Daunenschlafsäcke punkten mit geringerem Gewicht und Packmaß bei gleicher Isolationsleistung, solange sie trocken bleiben. Zudem bedienen sie einen breiteren Temperaturbereich als Kunstfaserfüllungen. In feuchtem Zustand verklumpen Daunen jedoch und können kaum noch Luft speichern. Um das zu verhindern, verwenden Hersteller hydrophob behandelte Daunen, die weniger Feuchtigkeit annehmen. Zudem sollen wasserabweisend ausgerüstete Außenstoffe, die fast schon einer Membran gleichkommen, verhindern, dass überhaupt Nässe eindringt.
Wer nicht im Zelt schläft, kann seinen Schlafsack mit einem Biwaksack vor Nässe durch Regen oder Tau schützen. Feuchtigkeit kommt aber auch von innen: Durchschnittlich gibt ein Mensch 0,75 Liter pro Nacht über die Haut ab.
Über die Qualität eines Daunenschlafsacks geben der Loft (bzw. Bauschkraft) und das Mischungsverhältnis Auskunft. „70 Prozent der Wärmeleistung eines Daunenschlafsacks bringt der Loft“, erklärt Thomas Strobl, Geschäftsführer von Mountain Equipment EU und erfahrener Expeditionsbergsteiger. „Die restlichen 30 Prozent fallen auf den Schnitt, die richtige Größe und die Konstruktion.“
Jeder Schlafsack sollte die Normangaben zu Komfort-, Limit- und Extremtemperatur enthalten. Bei der Kaufentscheidung hält man sich am besten an die Komforttemperatur.Foto: Solveig Eichner
Während beim Kunstfaserschlafsack die Kammerkonstruktion eine größere Rolle als der Loft spielt, ist dieser beim Daunenschlafsack ausschlaggebend. Ab 550 cuin spricht man von guter, ab 650 cuin von sehr guter Bauschkraft. Ein Mischungsverhältnis von 80/20 bedeutet, dass die Füllung zu 80 Prozent aus Daunen und zu 20 Prozent aus Federn besteht. Daunen wachsen als feine Flocken an der Brust von Gänsen und Enten und haben im Gegensatz zu Federn keinen festen Kiel. Je mehr Daunen ein Schlafsack enthält, desto besser isoliert er. Um die Füllung zu schonen, lagert man Schlafsäcke übrigens nicht im Kompressionssack, sondern in großen Meshsäcken.
Da Daunen ein tierisches Produkt sind, sollte man auch einen Blick auf Zertifizierungen und Standards werfen. Lebendrupf und Stopfmast sind bei der Daunengewinnung verboten. Einige Standards sind inzwischen auf hohem Niveau, etwa der Global Traceable Down Standard (Global TDS), der auf Patagonias früherem Standard basiert. Als zuverlässig gilt auch der „Responsible Down Standard (RDS)“, der 2013 von der Outdoor-Marke The North Face initiiert wurde. Schon 2010 setzte die britische Marke Mountain Equipment den „Down Codex“ auf. Mit einem 12-stelligen Code lässt sich die im Produkt enthaltene Daune zurückverfolgen. Eine solche Rückverfolgbarkeit bietet auch der 2014 ins Leben gerufene „Fjällräven Down Promise“.
Auch die Konstruktion des Schlafsacks beeinflusst die Isolation. Sie bestimmt, wie gut das Füllmaterial an Ort und Stelle bleibt oder ob Kältebrücken auftreten. Letztere entstehen z. B. dort, wo Außen- und Innenhülle direkt zusammengesteppt sind.
Hochwertige Schlafsäcke verfügen über aufwendige, übereinander geschichtete Kammerkonstruktionen mit Zwischenstegen, die verhindern, dass die Füllung verrutscht und dadurch ungedämmte Stellen entstehen. „Je kleiner diese Kammern, desto besser“, weiß Thomas Strobl. 20 Zentimeter oder mehr Abstand zwischen den Stegen beispielsweise sei zu groß für eine effiziente Isolation. Die Kammerkonstruktion ist eine Wissenschaft für sich, die (neben der Füllmenge) die teils beträchtlichen Preisunterschiede von Schlafsäcken erklärt.
Thomas Strobl rät, auch auf das Fußteil zu achten. „Wird hier konstruktionsbedingt die Füllung vor allem im Sohlenbereich stark zusammengedrückt, entsteht eine Kältebrücke und die Füße werden kalt“, so Strobl. Ein gutes Fußteil, das aus mehreren anatomisch sinnvoll angeordneten Kammern besteht und z. B. auch die in Rückenlage nach oben stehenden Zehen berücksichtigt, ist ein Zeichen für einen guten Schlafsack.
Seitenschläfer benötigen oft mehr Platz und Bewegungsfreiheit, da sie sich im Schlaf häufiger drehen und manchmal die Knie anziehen. Ein zu enger Schlafsack ist dann nicht nur unbequem, sondern kann auch zu Kältebrücken führen, wenn die Füllung an den Knien zusammengestaucht wird. Hersteller hochwertiger Marken bieten Modelle mit elastischen Nähten an, um die richtige Passform zu gewährleisten.
Rückenschläfer kommen meist mit enger geschnittenen Mumienschlafsäcken aus. Das spart Energie, da hier weniger Leerraum warmgehalten werden muss. Es ist also wichtig, sich über die eigenen Schlafgewohnheiten im Klaren zu sein und einen Schlafsack vor dem Kauf möglichst Probe zu liegen.
Bei Hochgebirgstrekkings, Expeditionen und Winterbergsteigen ist es zudem üblich, in „voller Montur“ im Schlafsack zu liegen, was entsprechend mehr Volumen braucht. Eine gut schließende und wie der Fußraum aufwendig geschnittene Kapuze samt Wärmekragen gehört zur Grundausstattung eines Schlafsacks.
Bei den meistverkauften Schlafsäcken der etablierten Hersteller kann der Kunde zudem die Platzierung des Reißverschlusses wählen. Standardmäßig liegen die meisten Reißverschlüsse links – damit Rechtshänder übergreifen können. Auch gewisse Extras wie Wärmetaschen für Akkus oder Kopfkissenhalter lernt man beim Probeliegen am besten kennen.
Isomatte: Schutzschild gegen Bodenkälte
Während der Schlafsack die Isolation nach oben sicherstellt, verhindert die Iso¬matte den mindestens dreimal höheren Wärmeverlust zum Boden. Vor allem in kalten Nächten kann die Matte sogar entscheidender für die Nachtruhe sein als der Schlafsack. Der sogenannte R-Wert für Isomatten, der im Jahr 2002 von der schweizerischen Firma EXPED in Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Materialprüfanstalt (EMPA) entwickelt wurde, ist die Orientierungshilfe für die Dämmleistung einer Matte. Als weltweit einheitlicher Standard wurde der R-Wert jedoch erst 2020 etabliert.
Er macht die Isolationseigenschaften von Matten unterschiedlicher Hersteller vergleichbar, so wie es bei Schlafsäcken der Fall ist. Zur Bestimmung des R-Wertes wird im Labor eine beheizte Platte auf die Matte gedrückt, während eine gekühlte Platte auf der anderen Seite die Temperatur misst. Je weniger Energie benötigt wird, um die warme Platte konstant zu halten, desto besser die Isolation – und desto höher der R-Wert. Ein höherer R-Wert kann unter Umständen den Einsatz eines leichteren Schlafsacks ermöglichen.
Derzeit sind drei unterschiedliche Mattentypen auf dem Markt präsent. Matten aus geschlossenzelligem Schaumstoff (z. B. Exped FlexMat oder Therm-a-Rest Z-Lite) sind leicht, kostengünstig und unschlagbar robust, da ihr mangels Luftfüllung auch Durchstiche nichts anhaben können. Nachteilig ist das sperrige Packmaß.
Für Seitenschläfer sind Feststoffmatten wegen ihrer oft geringen Dicke unbequem. Für alpine Klettertouren mit (Wand-)Biwaks werden sie wegen ihrer Zuverlässigkeit dennoch gern eingesetzt. Praktisch: Leichtgewichtsfans können sie sich nach Bedarf zuschneiden.
Weitaus größer ist der Markt an luftbefüllten Isomatten, die sich in zwei Kategorien trennen. Bei den selbst aufblasbaren Matten (z. B. Therm-a-Rest Prolite) sorgt ein Schaum im Inneren dafür, dass die Matte sich größtenteils selbst befüllt, bevor man für den gewünschten Härtegrad mit dem Mund nachfüllt. Diese Matten bieten mehr Komfort und Wärme als Feststoffmatten, sind relativ robust und einfach in der Handhabung.
Sie werden allerdings zunehmend von aufblasbaren Luftkammermatten (z. B. Therm-a-Rest NeoAir, Exped Ultra bzw. Dura, Sea to Summit Ultra Light) verdrängt, da diese inzwischen deutlich leichter und vor allem verblüffend kompakt daherkommen – im Spitzenbereich bringt es eine Luftmatte mit R-Wert 4,5 auf das Packmaß einer 1-Liter-Weithalsflasche! Allerdings sind diese etwas teurer und teils auch empfindlicher. Eine Schutzunterlage (z. B. aus Tyvek oder dünnem EVA) kann bei Leichtmatten auf steinigem Untergrund angebracht sein. Stand der Technik sind heute auch Multifunktionsventile, die schnelles Ablassen und verlustfreies Aufblasen der Matten ermöglichen.
Manche Luftmatten sind zusätzlich mit Daune oder Kunstfasern gefüllt, was den R-Wert nochmals steigert. Wie beim Schlafsack gilt hier: Reist man in feuchte Gegenden, sollte man auf daunen-gefüllte Modelle verzichten. Zum Aufblasen der Luftmatten liegt üblicherweise ein Pumpkissen mit Ventilanschluss bei oder ist als Zubehör erhältlich. Das spart Lungenkraft und verhindert zudem, dass Atemfeuchte ins Matteninnere gelangt, wo sie Schimmel erzeugen könnte. Für mehrere dicke Matten mit viel Volumen leistet eine kleine Akkupumpe, wie sie für Badespielzeug üblich ist, gute Dienste.
Aktuelle Luftkammermatten sind kompakter und leichter als selbst aufblasende Luftmatratzen. Mit einem Pumpsack spart man sich die eigene Puste, und es gelangt keine Atemfeuchte ins Matteninnere.Fotos: Solveig Eichner
Die Mattenstärke kann ganz nach dem persönlichen Komfortbedürfnis gewählt werden. Während selbst aufblasende Modelle meist eine Stärke von drei bis fünf Zentimetern aufweisen, können Luftkammermatten sogar bis zu zehn Zentimeter erreichen. Die übliche Breite der Matten liegt zwischen 55 und 70 Zentimetern.
Rückenschläfer können mit nach unten schmaler werdenden Matten Gewicht sparen. Seitenschläfer brauchen etwas breitere Matten und sollten wegen der ungünstigeren Druckverteilung an Hüfte und Knien zu etwas dickeren Modellen greifen. Am besten macht man einen Liegetest im Geschäft in Kombination mit dem Schlafsack. So lässt sich auch verifizieren, ob ein Mattengewebe unangenehm laut raschelt oder ob man eher zu Luftkammern in Längsrichtung (z. B. Exped) oder in Querrichtung (z.B. Therm-a-Rest) tendiert.
Neben den frei kombinierbaren Schlafsäcken und Isomatten sind inzwischen auch ganze Schlafsysteme bzw. Quilts (z. B. von Zenbivy, Big Agnes oder Exped) erhältlich. Dabei sind Matte und Schlafsack durch spezielle Laschen oder Einschübe fest miteinander verbunden, um Wärmeverluste und Verrutschen zu verhindern. Zudem wird durch die maßgeschneiderte Kombination häufig Gewicht und Packmaß gespart, was sie für Minimalisten attraktiv macht. Das Wichtigste jedoch, egal, welche Matte und welchen Schlafsack man verwendet: Man verlässt seinen Schlafplatz so, wie man ihn vorgefunden hat – idealerweise ohne jegliche Spuren.
Der Outdoor-Fan seit Jugendtagen Johannes Wessel liebt es, eine Nacht unter freiem Himmel zu verbringen. Seine Erfahrung mit Schlafsäcken und Isomatten wächst – genauso wie deren Dicke: Alle fünf Jahre kommt ein Zentimeter dazu. Ein Mann, der weiß, wie man draußen wirklich bequem schläft!
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