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Weitere Schnarchgeschichten

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Bei der Partnerwahl war ich sehr umsichtig, heißt, mein Mann schnarcht nicht. Aber jeder, der in den Bergen und Hütten unterwegs ist, erlebt irgendwann mehr oder weniger unfreiwillig eine Schnarchgeschichte. Bei mir war es mehr als eine, aber wenn ich an die erste denke, muss ich immer noch schmunzeln. Eine erste unserer gemeinsamen Touren führte meinen Mann und mich in die Dolomiten. Wir wollten verschiedene Klettersteige miteinander verbinden und dabei mehrere Tage von Hütte zu Hütte wandern.

Unsere erste ruhige Nacht verbrachten wir auf der Langkofelhütte. Am nächsten Tag ging es über den Oskar Schuster- Klettersteig und die Plattkofelhütte weiter zur Tierser Alpl Hütte, um dann am nächsten Tag den Laurenzi-Klettersteig zu machen. Auf der Hütte angekommen, bot man uns einen Schlafplatz im Lager und einen in einem Sechsbett-Zimmer an. Mein Mann, ganz Gentleman, nahm den Lagerplatz, damit ich eine ruhige Nacht hätte. Was wir nicht wussten war, dass man in diesem Sechser-Zimmer alle Schnarcher einer größeren Wandergruppe zusammengefasst hatte. Tja, was soll man sagen, eine ruhige und erholsame Nacht hatte ich mir nach dem anstrengenden Tag doch anders vorgestellt. Im Laufe der Stunden schwankte ich zwischen genervt sein und der Faszination, auf wieviele unterschiedliche Arten man schnarchen kann.

Irgendwann gegen Morgen hatte ich dann doch die Nase voll, nahm meinen Schlafsack und zog vor die Hütte auf eine Bank. Dort habe ich dann in vollen Zügen die Ruhe der zu Ende gehenden Bergnacht und den beginnenden Morgen genossen. Ach übrigens, im Lager war kein einziger Schnarcher, und mein Mann hatte eine ruhige und erholsame Nacht. So ist das manchmal, erstens kommt es anders, und zweitens wie man denkt. Ich wünsche allen ruhige und erholsame Nächte!

Angelika Bien

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Tatsächlich habe ich als 11-Jährige mit meinem Vater und meiner 7-jährigen Schwester 1981 eine Hüttentour gemacht, bei der uns unser Vater Skat beigebracht hat. Wir mussten mit einem Schnarcher das Lager teilen. Es war für mich die Hölle, obwohl ich als Kind einen wirklich gesegneten, tiefen Schlaf hatte. Aber wir hatten den Fehler gemacht, bis 21.30 Uhr Skat zu spielen und erst nach dem Schnarcher ins Lager zu kommen. Danach habe ich 20 Jahre aus diesem Grund keine Hüttentour mehr gemacht, nur auf der Hütte meiner Schwiegereltern im Zillertal mit meiner Familie und Kindern übernachtet.

2010 habe ich nach meiner Trennung mit einer Bergschule mit zehn anderen Mitwanderern die Allgäudurchquerung gemacht. Nach einem feucht-fröhlichen Abend zusammen – den Namen der Hütte habe ich leider vergessen – zogen wir uns auf unsere Vierer-Zimmer zurück. Nachts schnarchten zwei Zimmergenossen im wahrsten Sinne des Wortes um die Wette. Zum Glück ließen meine „Spezial“-Ohrenstöpsel aus der Apotheke mit „Schnarch“-Filter nur wenige Schnarcher durch, sodass ich nur dreimal von den unterschiedlichsten Schnarchgeräuschen (Grunzen, kurzes lautes Schnarchen, pfff-Laute, gleichmäßiges Sägen) oben in den Stockbetten aufwachte, aber glücklicherweise jeweils schnell wieder einschlafen konnte. Morgens um 5.30 Uhr standen wir auf und es entfachte ein heftiger Streit zwischen den beiden Schnarchern: „He, du hast mir heute Nacht mit deiner Schnarcherei voll den Schlaf geraubt!“ – „Du hast von 1.20 Uhr bis 2 Uhr geschnarcht! Ich konnte wegen dir nicht schlafen!“ – „Das stimmt doch nicht, weil du nämlich von 1.40 Uhr bis 2.30 Uhr geschnarcht hast. Ich habe nämlich mehrmals auf die Uhr geschaut, weil ich wegen deiner Schnarcherei wach lag.“ – „So ein Blödsinn. Von 4.30 Uhr bis 5.05 Uhr hast du übrigens wieder dermaßen laut gesägt, dass es unerträglich war.“

So ging es hin und her.  Die beiden steigerten sich immer mehr in die Diskussion und näherten sich im engen Zimmer lautstark immer aggressiver. Thomas und ich sahen uns unbehaglich an – wir befürchteten wirklich, dass die beiden gleich aufeinanander losgehen würden und es in einer Rauferei enden würde. Die Funken flogen. Wir  gingen schließlich beherzt dazwischen und versuchten die erhitzten Gemüter zu beschwichtigen. Wie und mit welchen Worten weiß ich nicht mehr. Bis zum Ende der Tour waren sich die beiden spinnefeind und schliefen ab da möglichst getrennt. Die hitzige Debatte über die „dokumentierten Schnarchzeiten“ blieb mir als sehr skurril in Erinnerung.

Ich trug allerdings des nachts auch zur Erheiterung und zeitweisem Schlafmangel der Gruppe bei, weil ich wohl in zwei Nächten ziemlich laut im Schlaf redete, wovon die anderen wach wurden. Zum Glück war es so ein Kauderwelsch, dass niemand etwas verstanden hatte.  Aber es hatten wohl mehrere versucht, nachzufragen, was los sei und mich wieder zum Weiterschlafen zu bewegen. Ich saß aufrecht mit offenen Augen im Bett. Thomas blieb mir als treuer Wanderfreund erhalten und wir unternehmen bis heute in einer Vierergruppe jedes Jahr im Herbst eine fünftägige Hüttentour, mittlerweile ohne Bergschule – und genießen es. Ohrenstöpsel sind allerdings ein absolutes Muss in der Packliste.

Steffi Bräuer

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Es war im Juni auf der Chatelleret-Hütte in den Écrins (Dauphiné). Ich führte mit drei Wander- bzw. Bergführer-KollegInnen eine Gruppe von acht- bis zehnjährigen Mädchen und Jungen aus ärmeren Familien, viele mit Migrationshintergrund, die die Berge zum ersten Mal erleben sollten: zwei Tage Wandern und Klettern mit Hüttenübernachtung. Wir waren die einzigen Übernachtungsgäste. Ich schlief mit den Mädchen und deren Betreuerin in einem Lager, die Jungs und ihr Betreuer im anderen. Die Kinder waren rechtschaffen müde und schliefen bald ein. Ich hoffte auf eine ruhige, schnarchfreie Nacht bei den Mädels, zumal ich feststellte, dass ich meine unerlässlichen Ohrstöpsel offenbar vergessen hatte. Kurz vor Mitternacht war es jedoch vorbei mit der Ruhe: Drei Alpinisten kamen verspätet von einer Besteigung der Meije zurück, polterten ins Lager, weckten fast alle, als sie mit ihren starken Stirnlampen über jeden Schlafplatz streiften und die schwere Tür mehrfach zuknallen ließen. Ich bat sie, leiser zu sein, die Klinke in die Hand zu nehmen und bitte nebenan ins Lager der Jungs zu gehen, aber sie nisteten sich geräuschvoll bei uns in der oberen Lageretage ein.       Gewaschen hatten sie sich wohl nicht mehr, denn als sie ihre Socken auszogen, stank es furchtbar nach Schweißfüßen. Spontan sagte ich: „Puh, das stinkt! Könnt ihr euch nicht wenigstens die Füße waschen?!“ Beleidigt kam die Antwort: „Das ist aber nicht nett, sowas zu sagen!“ Ich erwiderte nur: „Es ist auch nicht nett, uns diesen Gestank die ganze Nacht zuzumuten!“ Daraufhin schwiegen sie, wühlten sich in ihre Schlafsäcke und schliefen rasch ein. Wie befürchtet begann bald das Scharchkonzert. Einem von ihnen wurde das Geschnarche seiner Freunde offenbar zuviel. Er rückte ein paar Lagerplätze weiter und legte sich ausgerechnet auf den Platz neben mich! Er schlief direkt ein. Nicht genug, dass er zu meiner Seite gewandt da lag, blies er mich beim Ausatmen auch noch mit einem nicht sehr lauten, aber pfeifenden Geräusch an. Kein richtiges Schnarchen, aber dennoch nervtötend! Ich schubste ihn mehrfach, bis er sich schließlich auf die andere Seite drehte. Trotzdem habe ich bei diesem Schnarchen und Pfeifen in der Nacht kaum geschlafen – die Gruppenleiterin übrigens auch nicht. Getoppt wurde das Ganze noch durch ein Gespräch mit den drei Bergsteigern, als sie gegen 6 Uhr bereits wieder aufstanden, natürlich ebenso geräuschvoll wie bei ihrer Ankunft. Ich stand ebenfalls auf, an Schlaf war sowieso nicht mehr zu denken. Auf  dem Weg zur Toilette fragte mich einer von ihnen: „Warst du das mit der unhöflichen Bemerkung diese Nacht?“ „Ja, warum?“ Er musterte mich von oben bis unten und meinte: „Du hast wohl noch nie auf einer Hütte übernachtet? Sonst wüsstest du, wie es da zugeht. “ Ich lachte auf. „Ich bin professionelle Wanderführerin und habe bereits in genügend Hütten im gesamten Alpenraum übernachtet, um zu wissen, dass das, was Sie diese Nacht hier veranstaltet haben, unzumutbar ist!“ Und fragte zurück: „Sind sie verheiratet oder haben zumindest eine Freundin?“ Verblüfft bejahte er. „Steigen sie zu ihr auch mit solchen Schweißfüßen und überhaupt ungewaschen ins Bett? Ich glaube, sie würde sie hochkant rauswerfen!“ „Ja, aber hier sind wir in den Bergen, da ist das eben anders“, meinte er. Woraufhin ich abschließend erwiderte: „Höflichkeit und Rücksichtnahme sind nicht mit der Höhe korreliert, sondern auch in den Bergen üblich, schließlich sind sie auf einer Hütte selten allein. Wenn Sie wie die Wilden hausen wollen, sollten Sie besser biwakieren.“ Grummelnd packten sie daraufhin ihre Sachen und marschierten zu Tal. Die Gruppenleiterin, die das Gespräch mitgehört hatte, schaute den Schnarchnasen amüsiert nach : „ Hoffentlich haben sie die Lektion verstanden!“

Die Moral von der Geschicht’: Ohrstöpsel hätten zwar gegen das Schnarchen geholfen, aber nicht gegen den Schweißgeruch...

Beatrix Voigt

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Knorrhütte während Corona: die zwei leeren Betten, die eigentlich als Abstand hätten dienen sollen, wurden von einem unserer Bettnachbarn direkt mal in mit dem Kommentar in Beschlag genommen ”Oh super, da kann ich mich ja richtig breit machen”. Somit hatte ich also direkt neben mir den Schnarcher liegen. Ich bin bei sowas leider mega empfindlich und Oropax, Mütze usw. haben nichts geholfen. An Schlaf war nicht zu denken. Weil wir am nächsten Morgen für die Zugspitze fit sein wollten, bin ich dann ausgezogen. Allerdings hat die Knorrhütte keinen Raum, wo man eine Matratze hinlegen könnte. Also hab ich dann im Trockenraum auf dem Boden geschlafen, mit Bewegungsmelder, wo dann jedes Mal das Licht angegangen ist, wenn man sich bewegt hat. Und wo ab 4 Uhr in der Früh permanent Leute vorbei gelaufen sind, weil durch den Trockenraum die Waschräume erreichbar sind. Bin dann wieder hoch ins Zimmer um mir zumindest noch eine Stunde Schlaf abzuholen, da war der entsprechende Herr gerade am Aufstehen und meinte ganz unschuldig zu seinem Kollegen ”Ich hab aber nicht geschnarcht, oder?” ...

Auf dem E5, Skihütte Zams, endlich mal wieder ein richtiges Bett mit frischer Bettwäsche - sowas von darauf gefreut. Dann beim ins Bett gehen meinte eine der Zimmernachbarinnen: ”Ich schnarche übrigens” - und das dann so laut, dass das ganze Bett vibriert hat und wir davon aufgewacht sind...

Leute, wenn ihr wisst, dass ihr schnarcht, dann versucht euch doch bitte einfach ein eigenes Zimmer zu buchen wenn möglich - ich weiß, in der Regel kann man nix dafür, aber das ist für mich keine Entschuldigung dem Großteil der anderen Bergsteiger mit Ansage die Nacht zu versauen. Oder bei Hüttenbuchungen extra Schnarcher- und Nichtschnarcherzimmer anbieten?

Caro

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