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Am Berg sollte Sonnencreme in jedem Rucksack und vor allem auf der Haut sein. Warum der UV-Index zur Tourenplanung gehört, was eine gute Sonnencreme für den Bergsport können sollte und warum sie nicht viel kosten muss.
Text: Hanna Bär; Titelbild: Neue Formation GmbH
Sommer, Sonne, Sonnenschein, blauer Himmel und Fernsicht: Der Traum eines jeden Bergsteigers. An einem solchen Tourentag heißt es aber auch: eincremen, eincremen, eincremen. Doch wer kennt sie nicht, die gelben Flecken auf der Funktionskleidung, die Creme, die durch den Schweiß in die Augen läuft, die weiße, krustige Schicht auf der Haut, die schmierigen Flecken auf den Brillengläsern oder die klebrigen Hände, mit denen man sich beim Klettern am Fels festhalten soll. Auf die Creme zu verzichten, ist dennoch keine Option: „Sonnencreme sollte ein unverzichtbarer Bestandteil des Bergsteigerrucksacks sein“, sagt die Münchner Fachärztin für Dermatologie und Venerologie Frau Dr. med. Maria Leibl.
In ihrer Praxis „Dermatologie im Tal“ betreut sie Patienten aller Altersgruppen und kennt die Folgen langjähriger intensiver Strahlenbelastung ebenso wie die Bedürfnisse der Haut beim Bergsport. Denn gerade am Berg ist die UVStrahlung besonders hoch. Pro 1000 Höhenmeter steigt die Strahlenbelastung um etwa zehn Prozent. Schnee und Eis reflektieren die Strahlung zusätzlich und verdoppeln sie fast, ebenso können Felsen die Strahlung zurückwerfen. Aber auch bei Nebel oder leichter Bewölkung ist Vorsicht geboten, denn sie können die Strahlung streuen.
Wie hoch die Strahlenbelastung sein wird, sagt der UV-Index auf einer Skala von 0 bis 11+. Werte von 11 und höher treten vor allem am Äquator auf, aber auch in den Alpen sind Werte bis 11 möglich. Ein Schutz der Haut, zum Beispiel mit Sonnencreme, ist ab einem Wert von drei erforderlich, ab UV-Index acht ist sollte man sich zudem in der Mittagszeit möglichst nicht draußen aufhalten.
Bin ich noch weiß? Gerade mineralische Sonnencremes haben oft einen „Weißeleffekt“.Foto: mauritius images / Iris Kürschner
Besondere Vorsicht sollte man nicht nur im Sommer walten lassen, sondern auch im Frühjahr. „Meine Oma hat immer gesagt: Der März schwärzt“, so Dr. Leibl, was sich aus dermatologischer Sicht bestätigen lässt. Im Frühjahr treffe die nicht sonnenverwöhnte, meist ungeschützte Winterhaut auf die Sonnenstrahlen. Hinzukommen können gerade im Zeitraum von Ende März bis Anfang April sogenannte Niedrig-Ozon-Ereignisse. Dabei nimmt das Ozon, das normalerweise die UV-Strahlung filtert, in den höheren Luftmassen kleinräumig ab. Die Folge ist eine erhöhte Strahlenbelastung. Speziell bei Frühjahrstouren kann der UV-Index also bis zu drei Stufen höher liegen. Es ist daher durchaus angebracht, den UV-Index ähnlich ernst zu nehmen wie den Wetteroder Lawinenlagebericht.
Die Menge macht‘s
Gänzlich schutzlos ist die Haut den UV-Strahlen nicht ausgeliefert, sie besitzt einen geringen Eigenschutz. Dieser reicht von wenigen Minuten beim hellsten Hauttyp bis zu über einer Stunde beim dunkelsten Hauttyp. Der Lichtschutzfaktor (LSF) von Sonnencremes gibt an, um welchen Faktor diese Eigenschutzzeit in Minuten verlängert wird, bevor die Haut einen Sonnenbrand bekommt – bei LSF 30 also um das Dreißigfache. Zumindest rein rechnerisch. Denn das große Manko ist die Menge, die für diesen Schutz aufgetragen werden müsste. Etwa zwei Milligramm pro Quadratzentimeter Haut ist die empfohlene Mindestmenge. „Für das Gesicht bräuchte man einen guten Teelöffel, für den ganzen Körper kommt man so auf eine Menge von vier gehäuften Esslöffeln“, sagt Dr. Leibl. Eine kleine Tube, wie man sie meist im Deckelfach dabeihat, reicht also maximal für ein paar Tage. In der Realität werde aber meist viel weniger Creme verwendet. Damit sinkt auch der Schutzfaktor – und zwar exponentiell. Generell sollten Bergsportler aufgrund der hohen Belastung mindestens auf LSF 30 zurückgreifen, mit zunehmender Höhe und auf Gletschern oder im Schnee besser auf 50.
„Damit die Sonnencreme den vollen Schutz bieten kann, darf sie nicht vorzeitig durch Schwitzen, Wind, Wasser oder Reibung abgerieben werden“, warnt Leibl. Nachcremen ist daher am Berg unerlässlich – auch bei wasserfesten Sonnencremes. „Alle zwei bis drei Stunden sollte man nachcremen, bei starkem Schwitzen oder nach einem Sprung in den See auch früher“, rät die Dermatologin. Doch Achtung: Mit dem Nachcremen beginnt die Schutzzeit nicht von vorne, es hält lediglich den ursprünglichen Schutz aufrecht.
UV-Index
Auch die Schutzwirkung einer bereits gebräunten Haut wird laut Dr. Leibl meist weit überschätzt. Sie schützt vor allem nicht vor den Langzeitfolgen der UV-Strahlen. Für den kurzfristigen Sonnenbrand sind vor allem die UV-B-Strahlen verantwortlich, während die UV-A-Strahlen tiefer in die Haut eindringen – krebserregend sind beide. „Als Faustregel gilt: UV-B ist böse und verursacht weißen Hautkrebs, UV-A macht alt und ist für das Melanom, also den schwarzen Hautkrebs, verantwortlich“, sagt Dr. Leibl. Eine gute Sonnencreme sollte daher immer Schutz gegen UV-A- und UV-B-Strahlung enthalten.
UV-Filter: chemisch oder mineralisch
Der Schutz von Sonnencremes basiert auf chemischen oder mineralischen Filtern. Chemische Filter wirken in der Haut und wandeln dort die UV-Strahlen in Wärme um. Übrigens wirkt bei chemischen Filtern immer der Lichtschutzfaktor, der zuerst aufgetragen wurde. Wird also eine Tagescreme mit Lichtschutzfaktor 15 verwendet, kann die darüber aufgetragene Sonnencreme ihre Wirkung nicht entfalten und es gilt maximal der LSF der Tagescreme, warnt die Dermatologin. Die mineralischen oder auch physikalischen Filter bleiben auf der Hautoberfläche und reflektieren dort die Strahlung. Nachteil dieser mineralischen Cremes ist der meist als störend empfundene „Weißeleffekt“, der je nach Produkt mal stärker, mal geringer ist. Ob das auf den Gipfelfotos stört, ist bei Erwachsenen Geschmackssache.
Generell dürfen bei allen in Europa verkauften Sonnencremes nur zugelassene Stoffe enthalten sein. Schwangeren rät Dr. Leibl jedoch, Sonnencremes ohne Octocrylen zu verwenden, da der Stoff unter Verdacht steht, hormonell wirksam zu sein. Für Kinder empfiehlt Dr. Leibl, die für ihren Berufsverband auch in Kindergärten über Sonnenschutz und Hautkrebsprävention aufklärt, bis zum sechsten Lebensjahr sollten spezielle Kindersonnencremes mit einer Kombination aus chemischen und mineralischen Filtern das Mittel der Wahl sein. Wurde die spezielle Kindersonnencreme beim Familienausflug vergessen, sollte dennoch nicht gänzlich auf das Eincremen verzichtet werden. „Jede Sonnencreme ist besser als gar kein Schutz“, so die Dermatologin. Bei sehr aktiven Kindern rät die zweifache Mutter zu Sprays – damit gehe das Eincremen meist schneller.
– Dr. med Maria Leibl, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie
Eine Frage des Gefühls
Generell macht es für den Lichtschutzfaktor keinen Unterschied, ob die Sonnencreme per Spray oder aus der Tube aufgetragen wird – ebensowenig wie die Konsistenz. Trotzdem kann es komfortabler sein, für Körper und Gesicht unterschiedliche Cremes zu verwenden. An den Armen und Beinen kann eine etwas reichhaltigere Creme verwendet werden, im Gesicht funktioniert meist eine etwas leichtere Creme, die sich nicht so mit dem Schweiß vermischt, besser. „Das ist aber Gefühlssache, solange der nötige LSF enthalten ist“, sagt die Dermatologin, die selbst das klebrige Gefühl nach dem Eincremen nicht mag.
Besonders schnell und leicht ziehen Cremes mit hohem Wasseranteil oder auf Alkoholbasis in die Haut ein, meist ohne stark zu fetten – ideal also für den Bergsport im Sommer und auch für stärker behaarte Stellen oder den nicht mehr ganz so stark behaarten Kopf. Viele Sportsonnencremes sind deshalb auf alkoholischer Basis. Bei solchen sehr flüssigen Cremes und Sprays ist jedoch das Abschätzen der richtigen Menge meist etwas schwieriger, so die Dermatologin. Zudem können Cremes auf Alkoholbasis die Haut austrocknen. „Auch für den Bergsport im Winter würde ich etwas Reichhaltigeres empfehlen“, sagt die Dermatologin. Das schützt die Haut zusätzlich vor Kälte und Wind, etwa auf Ski- und Hochtouren. Solche Cremes lassen sich wegen der etwas dickeren Konsistenz jedoch meist schwerer verteilen.
Der beste Moment, sich vor einer Tour einzucremen, ist eine halbe Stunde, bevor man sich der Sonne aussetzt. Diese Wartezeit sollte man den chemischen Filtern einräumen, damit sie wirken können. Und es vermeidet auch Flecken auf empfindlicher Bergsportkleidung wie Laminaten. Zu jeder Jahreszeit eine empfindliche, aber oft vergessene Stelle sind die Lippen. Ein Tipp der Hautärztin: „Der Sonnenschutzstift für die Lippen eignet sich auch, um die Sonnenterrassen im Gesicht wie Nasenrücken oder Ohren nachzucremen, ohne klebrige Hände zu bekommen.“
Rundum Wetterschutz: Reichhaltigere Sonnencremes schützen die Haut auch vor Wind und Kälte.Foto: Michael Heyse
Der Preis der Sonnencreme mache laut Dr. Leibl keinen Unterschied in der Schutzwirkung. Man kann also durchaus im Drogeriemarkt zugreifen und muss nicht zwingend zu Apothekerpreisen einkaufen – zumal es, wie erwähnt, ein falscher Ansatz ist, mit der Sonnencreme zu sparen. Was aber steckt hinter den teils enormen Preisunterschieden? „Ein Unterschied kann die Galenik sein – also wie ausgeklügelt die Trägersubstanz in ihren Eigenschaften ist“, so die Dermatologin. Das könne Einfluss auf das Eincreme- und Einziehverhalten haben, oder es sind zusätzlich pflegende Stoffe für die Haut enthalten. Spezielle Sport- oder Bergsportsonnencremes haben zudem meist einen Fokus auf die benötigte Schweißresistenz.
Was man bevorzuge und was zur eigenen Haut passe, sei aber sehr individuell – hier gelte: einfach ausprobieren. „Die beste Sonnencreme ist die, die man auch wirklich benutzt“, betont Dr. Leibl. Auf Duftstoffe in der Sonnencreme sollten allerdings nicht nur Allergiker, sondern beim Bergsport möglichst alle verzichten: „Beim Schwitzen quillt die Haut auf und wird durchlässiger – auch für Duftstoffe in der Sonnencreme. Die Wahrscheinlichkeit, auch ohne Allergie auf einen der Duftstoffe zu reagieren, steigt“, erklärt Dr. Leibl.
Und was tun mit der alten Sonnencreme vom Vorjahr, die man noch im Rucksack findet? Die sollte besser aussortiert werden. Denn mit der Zeit bauen sich die UV-Filter ab. Zum einen sinkt dadurch der Lichtschutzfaktor, zum anderen können sich schädliche Abbaustoffe in der Creme bilden. Ein Blick auf die Tube zeigt, wie lange eine einmal geöffnete Creme noch verwendet werden sollte – meist zwischen sechs und zwölf Monaten. Bei einem ranzigen Geruch sollte die Creme auch vor dem Ablauf der Frist aussortiert werden. Gerade bei kleinen Packungsgrößen, wie man sie oft in den Bergen dabeihat, sollte die Creme meist sowieso schon aufgebraucht sein. Auch das Credo von Dr. Leibl lautet: „Eine angebrochene Tube Sonnencreme sollte die neue Saison nicht erleben“.
Hanna Bär hat als heller Hauttyp seit ihrer Kindheit immer wieder Erfahrungen mit der unerwartet starken Frühlingssonne gemacht. Den UV-Index hatte sie bei ihrer Tourenplanung bisher noch nicht berücksichtigt.
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