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Der Zweite Weltkrieg war noch nicht lange zu Ende, und ich immerhin schon 14 Jahre alt, als mir mein Vater so nebenbei erzählte, dass es im Isartal bei Buchenhain einen Klettergarten geben soll. Warum auch immer – mein Interesse war geweckt und so radelten wir an einem schönen Sonntag isaraufwärts zu den mysteriösen Felsen. Zunächst war ich enttäuscht. Ich hatte mir eine große Wiese vorgestellt, in der verstreut einige Felsblöcke rumliegen, an denen man eben klettern kann. Tatsächlich standen wir vor einem etwa 100 Meter breiten Felsriegel, der an seiner höchsten Stelle in etwa 25 Metern Höhe mit einem gewaltigen Dach endete. Geklettert wurde nur im unteren, meist senkrechten Wandbereich.

Richtig begeistert war ich eigentlich nicht – und trotzdem zog es mich einige Tage später wieder an den Felsen. Nachdem ich den Akteuren einige Zeit zugeschaut hatte, war ich der Meinung, mit meiner Erfahrung im Baumklettern einen zwar senkrechten, aber für mich vielleicht machbaren Riss versuchen zu können. Den Riss schaffte ich tatsächlich. Dann aber saß ich einsam längere Zeit in einer großen, unfreundlichen Höhle, aus der es keinen leichten Ausweg gab. Irgendwann wurde mir klar, dass ich da auch wieder runter musste. Also redete ich mir Mut zu und machte mich in dem schon damals glatten Riss an den Abstieg. Irgendwie erreichte ich unbeschadet den Boden. Vermutlich wollte mein Schutzengel dem Anfänger mit Turnschuhen eine Chance geben. Aus diesem ersten Versuch ist eine lebenslange Leidenschaft geworden.

Buchenhain war zunächst ein bekanntes Ausflugsziel für die Münchner Stadtbevölkerung, bis vor mehr als 100 Jahren einige Bergsteiger, vermutlich die Münchner Maler und ernsthaften Alpinisten Otto Bauriedl und Adalbert Holzer, den Nagelfluhriegel als Trainingsmöglichkeit für ihre Gebirgstouren entdeckten. Viele der Großen ihrer Zeit, wie Otto Herzog, die Gebrüder Schmid, Rudi Peters, Anderl Heckmair, Leo Rittler, Hans Brehm, Hans Ertl und viele andere mehr, waren eifrige Besucher dieser immer glatter werdenden Felsen. Einzelne Passagen wurden bald getauft, meist nach dem Namen der Erstbegeher, wie Sixtriss, Rittlerquergang, Kraftriss, Stein des Weisen und so weiter. Die einzelnen Kletterstellen wurden immer komplizierter und schwerer. Zwar gab es meines Wissens in Buchenhain nie eine offizielle Schwierigkeitsbewertung. Aber wenn es eine gegeben hätte, lagen einzelne Stellen bestimmt schon damals über dem 7. Grad (UIAA).


Fragiles Gestein: Nach mehreren Felsstürzen und Sperrungen steht der traditionsreiche Klettergarten an der Isar vor dem endgültigen Aus.

Bouldern war noch kein Begriff, aber wir haben jahrzehntelang nichts anderes getan – Klettern ohne Seil in Absprunghöhe. Wobei eine Höhe von vier Metern schon reicht, um sich empfindlich weh zu tun: Es war Mitte der 50er-Jahre, ich stand über dem schwarzen Bauch im großen Quergang auf einer weißen Platte, als unten ein Freund vorbeikam. Ich drehte mich um und wir kamen in ein längeres Gespräch. Als er weiterging, wollte ich mich wieder zur Wand drehen. Dabei verloren meine Sohlen die Reibung und ich landete völlig unvorbereitet, mit den Händen zuerst, am Boden. Beide Unterarme machten kurz nach dem Handgelenk einen rechten Winkel nach außen. Damals machte die Bergwacht im Klettergarten noch Dienst am Wochenende. Der anwesende Kamerad wollte mich mit seiner Diagnose, dass das nur Verstauchungen seien, sicher nur beruhigen. Die Ärzte in der Rineckerklinik in Thalkirchen haben mir dann nach ziemlich schmerzhaften Einrenkversuchen jeweils einen massiven Gips verpasst.

Warum ich damals noch mit Turnschuhen unterwegs war, ist mir heute noch ein Rätsel. Üblicherweise kletterte man in dieser Zeit in voller Bergzunft, mit Bundhose, Bergschuhen und Wadlstrümpfen. Bald danach aber kamen einige Kletterer, vorwiegend ältere, mit dünnen Kletterschuhen aus Wildleder, mit einer leicht profilierten Gummisohle. Ein Tüftler mit besonderer Begabung war Sepp Gschwendtner, der sich auf Adidas-Ringerschuhe glatte Autoreifen klebte und damit einen Schritt in die Zukunft wies.

Treffpunkt der alpinen Garde

Der Klettergarten war schon immer ein beliebter Treffpunkt der alpinen Garde. Seilschaften, diesen Begriff gab es in diesen Zeiten noch, und Freundschaften, auch Ehen wurden gegründet, die manchmal Jahrzehnte überdauerten. Vor allem erfolgte ein reger Gedankenaustausch. Es gab kein Internet, also erfuhr man in Buchenhain das Wichtigste vom Berg. Die Münchner Sektionen sahen in Buchenhain eine Möglichkeit, für ihre Mitglieder dort Kurse anzubieten, auch wenn die Felsen dazu wenig geeignet sind. Ein besonderes Erlebnis war für mich der Tag, an dem ich Otto Herzog kennenlernen durfte, den Erschließer großartiger Kletterrouten im Karwendel und im Wetterstein Anfang des vergangenen Jahrhunderts. Zur frühen Stunde, ich war allein im Klettergarten, kam von oben ein älterer Herr mit Hut, Knickerbocker, Sakko und Rucksack. Er schaute mir einige Zeit zu, packte dann den Rucksack aus, schlüpfte in leichte Wildlederschuhe und begann zu klettern. Wir kamen natürlich ins Gespräch. Otto Herzog war sympathisch, offen, unvoreingenommen, jung geblieben.

Für den Klettergarten in Buchenhain kann man das leider nicht sagen. Kleinere Felsstürze und damit verbundene Sperrungen, die nicht immer befolgt wurden, gab es schon immer. Im Mai 2023 ereignete sich ein Felssturz von beachtlicher Größe. Die Gemeinde Baierbrunn erließ anschließend ein Betretungsverbot, das auch mit Geldbußen verfolgt werden soll. Ende Juni 2024 wurde das beauftragte Gutachten einer Tiroler Spezialfirma vorgestellt. Es verweist auf das sehr hohe Gefahrenpotenzial weiterer Felsstürze und empfiehlt, die Felsen großräumig samt Hinweisschildern abzusperren. Die Hoffnung stirbt zuletzt, doch aller Voraussicht nach bedeutet dies das endgültige Aus der jahrzehntelangen Klettertradition in Buchenhain.