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Als Alfred Heurich am 30. Mai 1905 zum ersten Mal in seinem selbst gebauten Faltboot „Luftikus“ die Isar von Bad Tölz nach München hinabfuhr (und dabei wohl in ernste Schwierigkeiten geriet), verdiente die Isar noch den Namen Wildfluss. Die Kraftwerkskanäle südlich von München waren noch jung, für das 1924 erbaute Walchenseekraftwerk wurde noch kein Isarwasser in Krün abgezweigt, und auch der Sylvensteinstausee, der seit 1959 das gesamte Isartal von Lenggries bis München vor den schlimmsten Hochwassern bewahrt (und Bootsfahrern auch in trockenen Sommern einen Mindestpegel garantiert), lag noch in weiter Ferne. Heurichs Isarfahrt von 1905 gilt als Geburtsstunde des Faltbootsports – und wäre heute ordnungswidrig, doch dazu später mehr.

Die Faltbootabteilung der Sektion München (FASM) wurde 1927 gegründet, also mitten im Prozess der Kanalisierung und Zähmung der Isar. Seit gut zehn Jahren ist Max Bachmayer (nomen est omen) einer der Vorsitzenden dieser traditionsreichen Gruppe, die zwar keine DAV-Kernsportart ausübt, mit ihren Kajaks, Schlauchkanadiern und Packrafts aber dennoch sehr alpin unterwegs ist: Lech, Vorderrhein, Soča; von Albanien über Korsika und die Lofoten bis zum Grand Canyon – Wildflüsse auf der ganzen Welt hat die Gruppe schon befahren.



Und die Isar, der Fluss vor der Bootshaustür an der Zentralländstraße in Thalkirchen? Wer mit Bachmayer über die Isar spricht, hört teils Begeisterung, teils Ernüchterung – je nachdem, um welchen Flussabschnitt es geht. Die obere Isar, also der noch ganz junge Quellfluss vom Hinterautal bis Scharnitz? „Ein Traum, da ist noch Dampf auf dem Kessel. Da sind wir jedes Jahr, wenn der Pegel passt.“ Wallgau – Vorderriß? „Auch attraktiv, aber leider selten genug Wasser.“ Sylvensteinsee – Tölz? „Auch schön, aber oft auch viel los. Da machen wir in der Regel unsere Familienausfahrt, gerne auch mit der Kajakgruppe der Sektion Oberland.“ Tölz – München? „Da sind wir dann im Bereich der Badeboote, mit denen wir eigentlich nichts gemein haben.“ München - Landshut? „Da war ich noch nie. Dürfte vom Wildwasser her sehr überschaubar sein.“

Zur Wahrheit gehört, dass Bootsfahrer die Isar heute nicht mehr nur in Abschnitte zwischen Wehren, Brücken und Stauseen einteilen, sondern auch nach Landkreisgrenzen. Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, der kurz hinter Wallgau beginnt und bis Schäftlarn reicht, fließt ein beträchtlicher Teil der Isar – insgesamt 75 der 292 Flusskilometer, die zu den populärsten bei Bootsfahrern jeder Couleur zählen. Auch deshalb gilt auf diesem Abschnitt seit dem Jahr 2019 eine Bootsverordnung des Landratsamtes Bad Tölz-Wolfratshausen, die in der Vereinswelt der Bootsfahrer nicht gerade für Begeisterungsstürme gesorgt hat. „Für uns ist das ärgerlich. Wir haben viel mit dem Landratsamt in Tölz geredet, haben eine Petition aufgesetzt, sind mit einer Delegation anderer Vereine hingefahren“, erinnert sich Bachmayer. Ihr Ziel, eine Ausnahmegenehmigung für „echte“ Wassersportler (ähnlich wie es z. B. an der Ammer geregelt ist), blieb unerreicht.


↑ Die Kajakgruppe FASM unterwegs zur Einbootstelle an der oberen Isar: „Es gehört schon dazu, sich den Fahrspaß zu erarbeiten.“ Foto: Archiv Bachmayer


Dabei machen einige Aspekte der Verordnung für Bachmayer durchaus Sinn: etwa das Verbot von Glasflaschen, die Alkoholgrenze von 0,5 Promille, die Schwimmwesten-Pflicht, das Verbot von Beibooten und Boomboxen. „All das trifft uns überhaupt nicht, denn das ist für ernsthafte Bootsfahrer ohnehin selbstverständlich.“ Schmerzhafter ist da schon die zeitliche Beschränkung: Laut Bootsverordnung darf die Isar im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen nur zwischen 1. Juni und 15. Oktober, zwischen Tölz und Schäftlarn zwischen 1. Juni und 31. Dezember befahren werden. „Der Mai wäre schon schön gewesen. Und die Vereine, die für Wettkämpfe trainieren, haben sogar ein richtiges Problem, wenn sie im Herbst, Winter und Frühjahr nicht auf die Isar können.“ Auch Heurich wäre bei seiner Pionierfahrt am 30. Mai zu früh unterwegs gewesen.

Noch problematischer findet Bachmayer allerdings, dass die zeitliche Beschränkung ein stumpfes Schwert ist: „Vor Juni und nach Oktober fährt die breite Masse mit den Badebooten ohnehin nicht. Da geht die Verordnung in meinen Augen am Ziel vorbei, auch mit der Tageszeitbeschränkung von 7:00 bis 20:30 Uhr.“ Dass Handlungsbedarf bestand, sei klar: „Da hingen die Gummibootfetzen in den Bäumen, Scherben lagen an den Ufern“, so Bachmayer, „und klar, wenn die Kiesbänke niedergetrampelt werden, dann ist der Flussuferläufer weg und sein Gelege verloren, das soll natürlich nicht passieren. Wir wollen ja auch einen naturverträglichen Sport betreiben.“ Da die Verordnung aber nur Bootsfahrer betreffe, greife sie zu kurz: So könnten der allabendliche Partytourismus samt Boomboxen an den Ufern oder die unangeleinten Hunde auf genau jenen Kiesbänken, die für Bootsfahrer verboten seien, ungeregelt weiterlaufen.


↑ Training der Wasserwacht an der Münchner Marienklause. Die Wasserwalzen unterhalb von Wehren können zur tödlichen Falle werden. Foto: picture alliance / SZ Photo / Stephan Rumpf


Im Juni rühmten Landratsamt und Isarranger – elf sind im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen unterwegs – die seit fünf Jahren gültige Verordnung im Münchner Merkur als „vollen Erfolg“, es gebe „nicht mehr so viele Partypeople“. Letzteren Eindruck teilt Bachmayer durchaus. „Aber ob das an den Corona-Jahren, an den verregneten Sommern oder am Erfolg der Verordnung liegt, kann ich nicht beurteilen. So wirklich beweisen musste sie sich noch nicht.“ Als sich einige Paddler mal mit Kajaks in die Tölzer Fußgängerzone stellten und Passanten nach der Verordnung befragten, hätten zwei Drittel der Leute noch nie etwas davon gehört, so Bachmayer. Zudem fehle es an Kontrolleuren und rechtlicher Handhabe.

Angezweifelt wird auch, ob die neue Rechtslage positiv zur Sicherheit auf der Isar beigetragen hat. In den Verordnungen – im Jahr 2020 erließ auch der Landkreis München eine eigene Bootsverordnung, ohne zeitliche Befahrungsbeschränkungen – sind zwar technische Mindestanforderungen für die Boote vorgeschrieben. Diese seien aber laut Bayerischem Kanu-Verband so gering, dass auch mehr oder weniger unsteuerbare Partyboote rechtlich zugelassen seien. Auch im Sommer 2024 kam es wieder zu etlichen, teils tödlichen Unfällen auf der Isar. Neuralgische Stellen sind dabei die Wehre an der Großhesseloher Brücke und an der Marienklause. Dort, wo eigentlich Schilder auf die Lebensgefahr hinweisen und zum Anlanden auffordern, geraten immer wieder Personen in die Wasserwalzen.


↑ Ob die Bootsverordnungen auch das Treiben und die Sicherheit der Freizeitkapitäne verbessert haben, darüber bestehen Zweifel. Foto: picture alliance / Stephan Jansen


Von der großen Zahl an Freizeitkapitänen, die einmal im Jahr die Isar im Baumarkt-Boot hinunterstolpert, hat übrigens noch kein Einziger bei der Kajakgruppe FASM Anschluss gesucht. Eher kämen Münchner Zuzügler mit Paddelerfahrung oder „Leute aus der Surferecke“, so Bachmayer, der sich mit der neuen Realität inzwischen arrangiert hat. Am 20. Oktober, fünf Tage nachdem ein Großteil der Isar wieder „dicht“ sein wird, trifft sich die Kajakgruppe FASM zum jährlichen Ramadama an der Isar.