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Ich-will-selber-gehen-Schreier oder Ich-will-in-die-Kraxe-Quengler? Bergtouren mit Kindern sind eine spezielle Herausforderung. Höchste Zeit, mal einige Begriffe zu klären – von Babytrage über Instagram bis Weitwanderung.
Text: Dominik Prantl, Hintergrund: Neue Formation GmbH
Argumente, die:Müssen für einen Bergausflug mit Kindern wohl überlegt sein, da klassische adulte Lockversuche wie schöne Natur („Deshalb muss man nicht wandern“), ist gesund („Können wir nicht Fußball spielen?“) oder tolle Aussicht („Hat der Fernsehturm auch!“) mit kindseigener (= unbestechlicher) Logik gekontert werden.
Babytrage, die:Relativ leichte Alternative beim Kleinkindtransport. Verliert den Gewichtsvorteil gegenüber der ➞ Kraxe jedoch dadurch, dass wegen des verstärkt einsetzenden Transpirationsprozesses beim Träger zwei Satz Wechselwäsche mitgenommen werden müssen: einer für den Träger und einer für das Kind. Hat nach manchem Bergausflug eine Salzkruste. Trotzdem gut.
Brotzeit, die:Zwischenmahlzeit, die wahlweise aus Nüssen, Rosinen, Müsliriegeln, Kaminwurzn, Käsewürfeln, Gurkenscheiben, Cocktailtomaten, belegten Broten, ➞ Quetschies bestehen kann und bestenfalls alles davon enthält. Sollte zum Zwecke des Familienfriedens rechtzeitig eingelegt und mit Gummibärchen erweitert werden.
Cool!:Immer noch genutzter, wenn auch inzwischen etwas in die Tage gekommener neudeutscher Ausdruck der Begeisterung. Höchste Form des kindlichen Lobs auf einem Bergausflug.
Doof!:Gegenteil von ➞ Cool.
Erziehungsberechtigten, die:Gelegentlich durchaus nervige Begleitpersonen während des Prozesses des Erwachsenwerdens. Legen am Berg gerne viel zu oft ungewohnt weite Distanzen zurück, obwohl auch die Seilbahn zur ➞ Hütte fährt und gerade auch „Bibi und Tina“ oder „Paw Patrol im iPad kämen. Vergessen gerne, wie das früher war, so als Kind.
Felsblock, der:engl. Boulder. Übt auf Kinder eine geradezu magnetische Anziehungskraft aus, was laut unwissenschaftlichen Erkenntnissen bei 95 Prozent der Mütter zu belustigten bis entsetzten Mahnrufen führt, während 95 Prozent der Väter am Ende selbst am F. rumhangeln. Großartig!
Gepäck, das:Kritische Masse beim Berggehen. Muss mit Kindern noch radikaler bemessen werden als ohnehin schon. Vor allem bei Hüttenbesuchen ein Faktor, weil der Nachwuchs entgegen des hoch und heiligen Versprechens, den Stoff-Otter selbst die 478 Höhenmeter hochzuschleppen, schon nach 4,78 Höhenmetern findet, dass im Rucksack von Papa trotz Wechselwindel, Nuckelflasche und Toniebox locker noch Platz dafür ist.
Hütte, die:Als schlichte Bergunterkunft getarntes Revitalisierungszentrum für all jene Kinder, die es angeblich auf dem letzten Zahnfleisch bis zur Hüttentüre schaffen und dann oft beim Übertritt der Schwelle eine Verwandlung vollziehen wie Clark Kent in der Telefonzelle. Erfordert speziell bei Übernachtungen neben nächtlicher Grundausrüstung (Schmusekissen, Lieblingsbuch) eine gewisse Gelassenheit der ➞ Erziehungsberechtigten, obwohl Kinder nach einem harten Bergtag erfahrungsgemäß das kleinste Problem beim Einhalten der Hüttenruhe sind.
Ich-kannnicht-mehr-Syndrom, das:Ist genau genommen ein Ich-will-nicht-mehr-Syndrom. Tritt manchmal schon in Sichtweite des Parkplatzes auf – und zwar beim Losmarschieren. Typische Symptome sind unter anderem ausgiebiges ➞ Jammern (Leitsymptom), hängende Schultern, schlurfender Schritt, unstillbares Hunger- und Durstgefühl sowie nie geahnte Müdigkeit.
Instagram:Als soziales Netzwerk getarnte Höllenplattform, der sich auch offiziell ➞ Erziehungsberechtigte teilweise nur schwer entziehen können. Enthält deshalb beispielsweise unter #hikingwithkids ungefähr eine halbe Million Beiträge, auf denen die Akteure zu geschätzten 99 Prozent total gut oder wenigstens total gut gelaunt aussehen. Teil der ➞ Inszenierung am Berg.
Inszenierung, die:Reicht von Alpine Coasters über Dinosaurierparks, Wasserwelten und Mountainbike-Trails bis zu harmlosen Streichelzoos und Kinder-Erlebnispfaden des Seilbahnanbieters. Erzeugt bei Alpenschützern und Kritikern der schleichenden Bergrummelisierung chronisches Stirnrunzeln. Erzeugt bei den meisten Kindern hingegen chronische Lachfalten. Kann zum ➞ Rahmenprogramm von ➞ Wanderungen zählen. Erzeugt Gewissens-Zwickmühlen bei alpenschützerisch veranlagten ➞ Erziehungsberechtigten.
Jammern, das:Ausdruck von Unzufriedenheit bei Kindern, die mit dem Wetter, den Eltern, den Geschwistern, der Entfernung des Tagesziels, dem Weg, der Müsliriegel-Geschmacksrichtung, der falschen Wanderhosenfarbe, dem schwachen ➞ Rahmenprogramm, der eigenen Müdigkeit, den depperten Wurzeln, den schweren Steinen oder sonstigen Dingen zu tun haben, für welche die Erwachsenenfantasie schlicht unzureichend ist. Beginnt leise, steigert sich pro 50 zurückgelegten Metern um 20 Dezibel. Hört dann wieder so unvermittelt auf, wie es begann.
Klettern, das:Fortbewegung in der Vertikalen unter Zuhilfenahme von Armen, Beinen, Händen und Füßen, welche bei Kindern trotz der großen Anstrengung erstaunlicherweise niemals das ➞Ich-kann-nicht-mehr-Syndrom nach sich zieht. Deutlich aufregender als stures ➞ Wandern.
Klettern, das:Fortbewegung in der Vertikalen unter Zuhilfenahme von Armen, Beinen, Händen und Füßen, welche bei Kindern trotz der großen Anstrengung erstaunlicherweise niemals das ➞ Ich-kann-nicht-mehr-Syndrom nach sich zieht. Deutlich aufregender als stures ➞ Wandern.
Kraxe, die:1. Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Orthopäden, 2. Trotz aller Einfachheit die wohl genialste Erfindung seit der alpidischen Gebirgsbildung. Vereint Rucksackfunktionen mit einem erstaunlichen Komfort für den Nachwuchs, wobei die Evolution hier zwei grundlegende unterschiedliche Subspezies an Kindern hervorgebracht hat: die Ich-willselber-gehen-Schreier und die Ich-will-in-die-Kraxe-Quengler.
Mobiltelefon, das:Rechteckiges Wunderwerk der Technik, das alleine schon wegen der Notrufoption sowie der Peakfinder- und Tourenapp in den Rucksack kommt. Hat beim Familienausfl ug am Berg sonst nichts, aber auch gar nicht zu suchen – außer etwa in Notfällen, wenn beispielsweise die pubertäre Tochter an der Hütte kurz die WhatsApp-Nachrichten checken MUSS oder der Sohn auf der Rückfahrt kurz Peppa Wutz schauen MUSS oder die Partnerin ganz schnell nachsehen will (also: MUSS), wie viel Herzchen ihr ➞ Instagram-Post mit den süßen Bergkindern schon kassiert hat. Hat inzwischen jedenfalls viel zu oft Empfang.
Pflaster, das:1. Straßenbelag, der am Berg nichts zu suchen hat. 2. Wundschnellverband und absolut unverzichtbarster Teil des selbstverständlich unverzichtbaren Erste-Hilfe-Sets. Entfaltet speziell bei Kleinkindern nur mit den richtigen Dinosaurier- oder Kinderserienstar-Motiven seine Heilwirkung, die dann aber selbst bei harmlosen Mückenstichen, chronischer Müdigkeit oder wirklich schmerzhaften Kratzern derart zauberhaft ist, dass nur unverbesserliche Realisten und gnadenlose Schulmediziner an so etwas wie einen Placeboeffekt glauben.
Pubertät, die:Abschnitt der Adoleszenz, bei dem die Nervigkeit der ➞ Erziehungsberechtigten häufig ungeahnte Ausmaße annimmt und das Mobiltelefon durch hormonelle Veränderungen an der Handfläche festklebt. Lässt sich selbst in der schlimmsten Phase gelegentlich durch wirklich coole Bergsportarten wie Downhillen, Freeriden oder Klettern abmildern. Fall für ein eigenes Glossar, das jedoch mindestens 13 Wissenschaftler, 24 Pädagogen und 31 Bergexperten für ➞ Inszenierung erfordert.
Quetschie, das:In ganz und gar umweltunfreundlichen Kunststoff verpackungen abgefüllter Fruchtbrei, dessen hochgerechneter Kilopreis einen noch mehr ins Schwitzen bringt, als es zwei Kinder in ➞ Kraxe und ➞ Babytrage tun. Wirkt bei Schwächeanfällen allerdings Wunder; erspart in Kombination mit dem ➞ Pflaster möglicherweise die Bergrettung. Soll unbestätigten Gerüchten zufolge auch schon von Vätern heimlich zum Zwecke eines Energieschubs konsumiert worden sein.
Rahmenprogramm, das:Muss vor dem Bergausflug zum Zwecke der Langeweile-Abhilfe gut überlegt sein. Sollte je nach Jahreszeit neben ➞ Wasser, ➞ Hütte und ➞ Felsblock möglichst auch Tannenzapfenschlachten, kontrolliertes Schneefeld-Schlittern, Murmeltier-Watching, Heidelbeer-Picking und Latschenkiefer-Abenteuer enthalten. Kann zum ➞ Ich-kann-nicht-mehr-Syndrom bei ➞ Erziehungsberechtigten führen.
Sonne, die:Erfordert wegen der Höhe ein meist von Müttern detailliert ausgeklügeltes UV-Strahlungs-Schutz-System aus Sonnencreme, langer Kleidung und Sonnenhut mit Schirm und Nackentuch, über das die Väter meist insgeheim schmunzeln – und dann selbst am Abend ihr krebsrotes Genick bejammern.
Spielplatz, der:Auch in Hüttennähe beliebtes, kunterbuntes Spielgeräte-Konglomerat mit den Grundelementen Rutsche, Schaukel und Sandkasten. Wird zum Auftakt meist jubelschreiend bestürmt und zum Abschluss häufig schmerzschreiend verlassen. Guter Grund zum Mitnehmen des ➞ Pflasters.
Taschenmesser, Schweizer, das:Multifunktionstool zum Flaschen öffnen, Zecken entfernen, Stecken zuspitzen, Pilze schneiden, Kaminwurzn zersägen. Gibt’s für Kinder auch mit abgerundeten Spitzen. Noch ein Grund zum Mitnehmen des ➞ Pflasters.
Trödeln, das:Immanenter Bestandteil des kindlichen Bewegungsmusters beim Bergausflug. Deutlich besser als ➞ Jammern.
Wanderung, die:Prinzipiell doof. Muss daher mit einem gewissen ➞ Rahmenprogramm, diversen ➞ Brotzeitsnacks und einem besseren Wording ausgeschmückt werden.
Wasser, das:Klare, geruchslose Flüssigkeit, die trotz ihrer simplen chemischen Zusammensetzung in jedem Aggregatszustand als unübertroffener Stimmungsaufheller im Gebirge wirkt. Verwandelt in Form eines Bergbachs jeden Weg in ein Abenteuer; sieht in Form eines Bergsees jedoch meist einladender aus, als es wirklich ist. Hat nur den Nachteil, dass es ziemlich nass ist und Wechselwäsche erfordert.
Weitwanderung, die:Prinzipiell voll ➞ doof.
Zeit, die:Physikalische Größe, die von Kindern ab dem Grundschulalter eingeschätzt werden kann, aber am Berg ohnehin relativ ist. Lässt sich auch von Eltern nur insofern überlisten, indem sie sich und den Kindern so lange einzureden versuchen, dass es bis zur ➞ Hütte nur noch zwei Minuten sind, bis sie schließlich wirklich vor der Hütte stehen.
Dominik Prantl hat seine beiden Töchter gefragt, was das Schönste am Bergausflug ist. „Die Sonne“, meinte die jüngere. „Ankommen“, sagte die ältere Tochter, womit auch viel über den Charakter des Nachwuchses erzählt ist.
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