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Realitätscheck im Rofan

Alte Skitourenklassiker und neue Modeziele


Das zwischen Karwendel und Rofan gelegene Hochtal mit dem fotogenen Achensee gibt sich betont sportlich. Viele Gipfel zählen längst zu Skitourenklassikern, wobei durch die sozialen Medien (und den Klimawandel) auch neue Ziele in Mode gekommen sind.

Text und Fotos: Stefan Herbke

 

Eine Abfahrt über knapp 1700 Höhenmeter, für die man nur rund 450 Meter aufsteigen muss? Klingt gut, ist gut, hat aber einen Nachteil. Das Ziel befindet sich in Wiesing im Inntal – und da war die Schneelage in den letzten Wintern eher dürftig. „Vor vielleicht 15 Jahren war noch viel Betrieb“, erinnert sich Andreas Nothdurfter an die Hochzeiten des Tiroler Abfahrtsklassikers von der Rofanspitze, „doch mittlerweile wird der Schnee unten raus häufig knapp und wenn da der Weg aper ist oder du dann 500 Höhenmeter die Ski runtertragen musst, dann ist das halt irgendwann nicht mehr attraktiv.“

 

Beeindruckend: der Blick von der Rofanspitze auf die schattigen Nordabbrüche des Rofan

 

Mittlerweile hat sich der Bergführer gedanklich längst von der Abfahrt verabschiedet: „Wir fahren von der Rofanspitze schon noch ein Stück Richtung Inntal ab, aber dann steigen wir wieder auf – das ist die neue Realität.“ Dennoch ist die Rofanspitze auch heute noch die mit Abstand beliebteste Skitour im Rofan. Auch weil der Zugang dank der Seilbahn von Maurach so bequem ist. „Im Bereich der Erfurter Hütte gibt es viele lohnende und aussichtsreiche Gipfel“, schwärmt Maria Wirtenberger von Achensee Tourismus von den Möglichkeiten, „wer die Rofanseilbahn nutzt, der startet gleich einmal auf schneesicheren 1830 Metern Höhe.“

 

»Wir fahren von der Rofanspitze schon noch ein Stück Richtung Inntal ab, aber dann steigen wir wieder auf – das ist die neue Realität.«

Andreas Nothdurfter, Bergführer

 

Schneesicher – zumindest oben

Skitourengeher sind in Tirols Sport- und Vitalpark, wie sich die Urlaubsregion rund um den malerischen Achensee werbewirksam nennt, schon immer herzlich willkommen. „Wir sehen den Skitourengeher nicht nur als Tagesgast“, erklärt Wirtenberger, die selbst gerne auf Skitour geht, „sondern als jemanden, der sich länger bei uns aufhält und die Region per Ski erkundet.“ Seit einigen Jahren werden am Achensee auch Skitourencamps angeboten, bei denen Einsteiger die Grundlagen des Skitourengehens erlernen und Geübte ihr Know-how erweitern können. Außerdem werden auf der Homepage von Achensee Tourismus zur Besucherlenkung, aber auch als Informationsquelle, diverse Touren inklusive Download-Möglichkeit der gpx-Daten vorgestellt.

 

Blickfang: der Rosskopf mit seiner markanten Felswand

 

Darunter natürlich auch die Rofanspitze. Von der Bergstation aus geht es am Ortovox-Skitourenlehrpfad vorbei hinein in eine abwechslungsreiche Landschaft mit schattigen Mulden, die randvoll gefüllt sind mit eiskalter Luft, und sonnigen Geländerücken. Mit Blick auf die senkrechte Felswand des Rosskopfs geht es weiter in die Grubascharte, wo sich der Blick auf die Rofanspitze mit ihrem wunderbaren XXL-Südhang öffnet. Den sollte man unbedingt mitnehmen und dann je nach Schneelage bis zur Schernsteinalm oder weiter zur Alpiglalm abfahren. „Weiter unten würde man dann unter der Nordflanke vom Ebnerjoch mit ihren Wahnsinnshängen vorbeikommen“, schwärmt Andreas Nothdurfter, „das ist ein Megaerlebnis – nur Schnee hat’s da unten halt nur noch selten.“

 

»In der Grubascharte öffnet sich der Blick auf die Rofanspitze mit ihrem wunderbaren XXL-Südhang.«

 

Zum Glück gibt es im Rofan noch andere schöne Ecken, die zudem recht schneesicher sind. Der Kotalmkessel etwa ist eine kleine, versteckte Schatztruhe – und trotz der vielen Möglichkeiten und des Skitourenbooms der letzten Jahre noch heute überraschend ruhig. Beim Anstieg vom Achensee begeistert der Blick auf die tief verschneiten Rinnen, Grate, Kare und Felsstufen von Seeberg- und Seekarspitze, die sich spektakulär ins Bild schieben. Eine fotogene Kulisse, die beim Kotalm-Hochleger abgelöst wird durch die markanten Felswände der Klobenjochspitze. Die begleiten einen beim weiteren Anstieg durch einen wunderschönen Kessel, über dem sonnseitig unter Kotalmjoch, Stuhljöchl und Stuhlböcklkopf Traumhänge auf Skitourengeher warten. Und am Gipfel begeistert der atemberaubende Blick auf die düsteren, teils senkrechten Nordabstürze des Rofan.



Egal ob als Selfie-Hintergrund oder als Landschaftsbild: der Achensee, der seinen Beinamen „Tiroler Fjord“ wohl nicht mehr so schnell los wird

 

Zwischen Karwendel und Rofan

Rund zehn Kilometer lang, maximal einen Kilometer breit und bis zu 133 Meter tief ist der Achensee, der als größter See Tirols die Region gleichzeitig trennt und verbindet – und immer wieder für spektakuläre Motive sorgt. Längst ein Klassiker ist etwa das Bild eines Skitourengehers auf einer weißen Kuppe direkt vor dem fjordartigen Achensee, der die tiefe Furche zwischen Karwendel und Rofan so schön ausfüllt.

Das Motiv gibt es natürlich schon immer, doch einen richtigen Hype gab es erst durch Instagram. „Der Bärenkopf war früher nicht so publik, da gibt’s durchaus markantere, höhere und alpinere Gipfel“, erinnert sich Maria Wirtenberger, „doch heute stellt halt jeder Bilder davon online. Für uns ist das sehr gut, denn seitdem haben wir mit ‚Tiroler Fjord’ einen schönen Beinamen bekommen.“ Dank sozialer Medien wie Instagram stieg der Bärenkopf beziehungsweise die vorgelagerte Schneekuppe am Fuß des Gipfelkamms vom Geheimtipp zum Pflichtstopp eines Achensee-Urlaubers auf. „Die Tour ist auch skifahrerisch recht interessant“, meint Andreas Nothdurfter, „aber es braucht wegen der Latschen im Gipfelbereich eine gewisse Schneemenge – und die Lawinensituation muss passen, einige Hänge sind steiler als 35 Grad.“

 

»Das schöne am Achensee ist die Abwechslung.«


Der Bergführer aus Maurach liebt seine Heimatberge und ist dort so oft wie möglich unterwegs. Besonders gerne im Karwendel, „denn da sind die Gipfel um einiges höher und viel schroffer.“ Das Schöne am Achensee ist jedoch die Abwechslung: Auf der einen Seite das Karwendel mit längeren und anspruchsvollen Unternehmungen und gegenüber das Rofangebirge mit Aufstiegshilfe und eher kurzen Touren um die 500 Höhenmeter. Und dann gibt es noch die Hochwinter- Klassiker Juifen und Hochplatte im Umkreis von Achenkirch. Skifahrerisch gibt es sicher lohnendere Ziele, da das Verhältnis der Abfahrtshänge zum langen Zustieg durch den Waldgürtel eher ungünstig ist.



Schattenspiele auf dem Weg zur Rofanspitze

 

Doch landschaftlich punkten beide Touren: Unten passiert man teils stattliche Bäume, im Mittelteil warten schöne Almen und oben begeistern oft fotogen verwechtete Grate. Besonders beliebt ist die Hochplatte mit dem gängigen Zustieg über die Falkenmoosalm oder der etwas ruhigeren Variante über Bründl- und Jochalm. „In den Karten steht zwar Hochplatte, manchmal auch Hohe Platte“, erklärt Andreas, „aber die Einheimischen sagen ‚wir waren am Plattl‘.“

 

Ohne Bremsen bis Pertisau

Während die einen auf Skitour sind, genießen andere das Loipenangebot. „Morgens bei Sonnenaufgang zur Gernalm laufen ist einfach ein Traum“, schwärmt Detlef Leikert, „da genieße ich die Natur und Stille – das ist Natur pur.“ Der begeisterte Langläufer aus Franken hat am Achensee längst eine neue Heimat gefunden und arbeitet dort als Langlauflehrer. Auch als Profi weiß er, dass einem bei diesem Sport Muskeln wehtun, die man vorher noch gar nicht kannte. „Langlaufen ist ein Ganzkörpertraining“, erklärt er, „du brauchst unheimlich viel Bein- und Armkraft, eine gute Kondition, aber auch Koordination und ein gutes Gleichgewichtsgefühl.“

Im Grunde ist die Achensee-Region das perfekte Ziel für den aktiven Freizeitsportler. Natürlich gibt es auch ein Angebot für Alpinskifahrer, aber das ist mit drei kleinen, familiären Skigebieten eher überschaubar. Doch im nordischen Bereich zählt die Region zu den bedeutendsten Langlaufzentren Tirols. Von Pertisau aus führen Loipen hinein in die Karwendeltäler und damit dicht vorbei an tief verschneiten Wänden und Gipfeln. Die Steigungen sind gefühlt moderat, doch beim Weg zurück zeigt sich schnell, dass es fast nur bergab geht. „Meine persönliche Challenge ist es immer, von der Gernalm ohne zu bremsen nach Pertisau zu kommen“, erzählt Detlef Leikert. „Aber da musst du wirklich Mut haben, das Tempo auszuhalten – und manchmal auch etwas tricksen.“



Auszeit: Auf der Bank vor der Bründlalm lässt es sich aushalten.

 

Große Hotels prägen das Ortsbild von Pertisau, Maurach und Achenkirch. Doch im Bergsteigerdorf Steinberg mit seinen rund 300 Einwohnern, nur ein paar Kilometer von Achenkirch entfernt, ist die Welt scheinbar stehen geblieben. „Auf den Titel Bergsteigerdorf kann man mit Recht stolz sein“, freut sich Maria Wirtenberger für die Steinberger, „denn damit erfüllt man Kriterien und Werte, die in der heutigen Zeit wieder einen sehr hohen Stellenwert erreicht haben.“ Natürlich sind damit auch Hoffnungen verbunden. Touristisch soll es wieder bergauf gehen, auch wenn die Voraussetzungen derzeit eher ungünstig sind. Es fehlt sowohl an Einkehr- als auch an Übernachtungsmöglichkeiten.

So ruhig wie in Steinberg war es im schneearmen Winter 2023 gefühlt auch auf vielen Skitourenklassikern rund um den Achensee. Doch am Bärenkopf waren sogar noch spät am Tag Tourengeher unterwegs. Dabei ist das Bergauf in der warmen Nachmittagssonne und zwischen den kaum zugeschneiten Latschen mehr als mühsam. Doch das vielleicht bekannteste Motiv am Achensee ist längst ein echter Anziehungspunkt. Auch eine junge Influencerin, die auf Instagram mehr als 60.000 Follower hat, kam mit einem Fotografen pünktlich zum Sonnenuntergang – Bilder vom Bärenkopf mit Blick auf den Tiroler Fjord sind einfach schön und garantieren Klicks.


Das Buch zur Tour

21 weitere Skitourenregionen stellt Autor Stefan Herbke in seinem brandneuen Buch „Himmlisches Schneevergnügen. Skitourenparadiese in Österreich und Südtirol“ vor. Erhältlich ist es für 35 Euro im Tyrolia-Verlag.

Zur Person

Für die Rofanabfahrt ins Inntal reichte der Schnee im letzten Winter leider nicht, aber dafür war Stefan Herbke (56, Instagram: @stefan_herbke) am Bärenkopf, um sich selbst ein Bild vom Instagram-Anziehungspunkt zu machen.