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Anfang September zog die inklusive Gruppe von Hütte zu Hütte durch das Steinerne Meer. Ein Bericht von der Etappe vom Riemannhaus zum Kärlingerhaus
Text & Fotos: Laura Betzler, alpinwelt 4/2022
Grau die Wolken über uns. Grau die scharfkantigenFelsmauern vor uns, grau die ausgewaschenen Steinplatten unter unseren Füßen. Das Steinerne Meer wird seinem Namen gerecht – und mitten hindurch schlängeln sich zwölf grelle Farbtupfer im Gleichschritt durch das Grau, fröhlich und lebendig wie ein bunter Wurm aus einem Kinderbuch. Eine inklusive Gruppe von zwölf Personen, die auf der dritten Etappe ihrer Hüttentour im Steinernen Meer zusammen unterwegs sind.
So bunt durchmischt wie ihre Regenhüllen ist auch die Gruppe: Mit dabei ist etwa der Familienvater Guido, der schon als Kind im Steinernen Meer war, oder Stefanie, die mit Abstand Jüngste in der Gruppe, die sich auf den Blick in die Watzmann-Ostwand freut. Da ist Hans mit den langen Beinen und seiner ruhigen Art, oder Susanne, meine direkte Schlaflager-Nachbarin, die schon von klein auf in die Berge geht. Vier Personen gehen mit körperlichen und psychischen Einschränkungen mit, fünf sind als „Unterstützer“ dabei. Und da sind noch Christine und Peter, die die Gruppe leiten und ein Gespür für philosophisch-angehauchte Pausen haben.
In stetigem, aber für alle angepassten Tempo marschieren wir vom Riemann- zum Kärlingerhaus. Knapp sechs Kilometer und 600 Höhenmeter im Abstieg. Die sechstägige Hüttentour durchs Steinerne Meer ist die Abschlusstour der inklusiven Veranstaltung und gleichzeitig das längste und anspruchsvollste Modul für die Gruppe. Die Anforderungen fußen auf einem eigens entwickelten und bewährten Schlüssel: So wird ein größerer zeitlicher Puffer auf den Touren eingeplant, etwa die gleiche Zeit für Aufstieg und Abstieg veranschlagt. „Wichtig ist auch, einen Plan B festzulegen. Es muss gegebenenfalls ein Tourenabbruch möglich sein oder Abstiegsoptionen geben“, erklärt mir Christine am Vorabend der Etappe. „Was wir beide in der Leitung festgestellt haben, ist die intensivere Organisation, die so eine Hüttentour benötigt.“
Anders aufgefangen
Am Anfang der vier Touren-Module stand ein Kennenlernwochenende auf der Albert-Link-Hütte, danach absolvierte die Gruppe zwei mehrtägige Trainingstouren im Frühjahr. Wichtige Vorbereitung, denn „es braucht natürlich Zeit, um einander kennenzulernen und um die Gruppenmitglieder und ihre individuellen Bedürfnisse einschätzen zu können“, sagt Gruppenleiter Peter. Auch die Gruppe selbst muss zusammenwachsen: „Für mich ist das nach wie vor ein Lernprozess, Unterstützung von jemandem anzunehmen. Da hilft es, wenn man die Möglichkeit hat, sich aneinander zu gewöhnen“, erzählt Susanne im Riemannhaus. Diana fügt hinzu: „Ich brauche auch die Zeit, um mich zu öffnen. Und es passt auch nicht mit jedem. Bei Hans und mir hat es gut gepasst.“
Tatsächlich wandern die beiden auf dem Weg zum Kärlingerhaus direkt hintereinander. Hans warnt vor glitschigen Steinen, einer miesen Schotterauflage oder oder wenn größere Tritte nötig sind. Diana nimmt ihre Stöcke zuhilfe und tastet den Höhenunterschied zum Boden vor. Hans‘ Beine würden ihr dabei helfen, berichtet sie später, denn sie orientiert sich an seinenTritten und kann dadurch das Gelände besser einschätzen. Diana hat seit der Geburt ihrer Kinder eine Sehbeeinträchtigung, kann Strukturen, Entfernungen und Kontraste schwer einschätzen. „Die Hüttentour ist meine erste Mehrtagestour seit meiner Erkrankung. Ich habe mich gefreut wie Käskuchen, als wir gestern quer durchs Steinerne Meer gewandert sind“, erzählt sie mit einem stolzen Grinsen. „Dass ich in diesem Gelände unterwegs sein kann, habe ich nicht geglaubt und mir nicht zugetraut. Ich habe gelernt mir zu sagen: ‚Ich machees, weil ich‘s kann!‘ Das gibt mir total viel Selbstbestätigung. Auf der Hüttentour habe ich gemerkt, dass ich mehr schaffe, wenn Unterstützung da ist.“ Susanne nickt und fügt hinzu: „Ehrlicherweise hindert mich bei anderen Veranstaltungen, dass ich das Gefühl habe, die anderen durch meine Beeinträchtigung zu behindern – dass sie zum Beispiel durch mich langsamer sind. In unserer Gruppe ist es besonders, denn man fühlt sich anders aufgefangen, man muss sich nicht schämen. Im Gegenteil, man wird durch die Gruppe bestärkt, man arbeitet zusammen und kann auch Bedürfnisse äußern.“
Mit jedem Meter lassen wir nun die graue Karstlandschaft hinter uns und erreichen das sogenannte Baumgartl. Die letzte Wegstrecke zum Kärlingerhaus führt uns nach einem kurzen, mutigen Badestopp um das Ostufer des Funtensees herum. Der Eindruck vom bunten Wurm im Steinernen Meer war vielleicht gar nicht so verkehrt. So verschieden die Persönlichkeiten und unterschiedlich groß die Last ist, die wir als Rucksäcke im Leben mit uns herumtragen – finden sich einzelne Glieder zu einer Gemeinschaft zusammen, kann sie Grenzen verschieben und Träume wahr werden lassen. Auch und gerade in den Bergen.
Das Projekt wurde finanziell von Aktion Mensch unterstützt.