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Zwei Nächte – und noch eine dritte?


In Teil 1 von 4 erinnern Andreas Mohr und Harry Dobner daran, wie alles an einem nächtlichen Lagerfeuer in den Pyrenäen begann und mit welchem kreativen Kniff der Weg zur Kooperation geebnet wurde.

Text: Andreas Mohr und Harry Dobner, Fotos: Archiv Sektion Oberland

 

Wir blicken zurück, ca. 40 Jahre weit. Wir sitzen in den Pyrenäen an einem Lagerfeu­er. Wir sind mit dem Zelt und einer Jugend­gruppe unterwegs. Andi als Jugendleiter der Sektion Oberland, Harry als Jugendleiter der Sektion München.

Das Lagerfeuer ist ein guter Ort, an dem tief­greifende Diskussionen entstehen, die gerne mal bis weit in die Nacht hinein dauern. In jener Nacht haben wir lange darüber disku­tiert, warum es in München überhaupt zwei Sektionen geben muss, die sich gegenseitig das Leben schwer machen, obwohl sie doch nahezu deckungsgleiche Ziele haben. So sit­zen wir nun vor unserem Zelt in den Pyrenä­en – beide aufgewachsen in der AV-Jugend unserer eigenen Sektionen und schließlich zusammengekommen über den Kriech­baumhof, dem gemeinsamen Jugendhaus aller Münchner Sektionen. Vereint im gemeinsamen Ziel, die Welt des Alpenvereins zu revolutionieren – zumindest in München.

Hier am Lagerfeuer philosophieren wir über die Sinnlosigkeit der steten Bemühungen unserer beiden Heimatsektionen, sich gegenseitig im Kampf um mehr Mitglieder das Wasser abzugraben. Denn anders als die Fußballvereine unserer Stadt müssen Alpenvereinssektionen nicht im Wettbewerb gegeneinander antreten. Vielmehr – so sagte uns unsere damals noch jugendliche Leichtigkeit – geht‘s doch drum, Mitglie­dern ein gemeinsames Erleben der Natur am Berg sowie viele gemeinsame schöne Abende auf Hütten zu ermöglichen – oder eben unter Sternen am Feuer vor dem Zelt.

»Am Lagerfeuer philosophieren wir über die Sinnlosigkeit der steten Bemühungen unserer beiden Heimatsektionen, sich gegenseitig im Kampf um mehr Mitglieder das Wasser abzugraben.«


Und so philosophieren wir darüber, wie paradox es doch ist, dass zwei Sektionen, die gleich groß sind und nahezu identi­sche Ziele in ihren Satzungen stehen haben, seit Jahrzehnten am intensivsten verbindet, dass sie eher gegeneinander als miteinan­der arbeiten. In diesem Ringen unterbieten sie sich bei Teilnehmergebühren und Mit­gliedsbeiträgen ebenso, wie sie sich darin überbieten, viel Geld in unsinnige Werbeak­tionen zu stecken, um der jeweils anderen Sektion ein paar Mitglieder abzujagen oder um der eigenen Eitelkeit Genüge zu tun, ein bisserl besser dazustehen.

Langsam nimmt die Nacht ihr Endʼ, und der Tag beginnt, zumindest wird es am Horizont langsam heller. Und auch uns wird zusehends klarer, dass wir mit unse­ren Gedanken definitiv nicht falsch liegen. Denn es wird uns klar, dass wir gerade dabei sind, das damals Undenkbare in Worte zu fassen: Wir sprachen von der Idee, die zu­mindest theoretisch nur Gewinner*innen kennt, indem unsere Vereine wirtschaftlich zusammenarbeiten, ihre Kommunikation eng abstimmen und damit so viel Energie freisetzen, um ihre ideellen Ziele gemein­sam optimal umsetzen zu können. Dass am Ende unserer Idee eine Fusion stand, nah­men wir damals billigend in Kauf – unsere Vision! Es ist spät geworden, das Lagerfeuer glimmt noch ein wenig, wir gehen ins Bett …

… zehn Jahre später, Sternzeit 1999

Es ist 19:30 Uhr, wir sitzen wieder gemein­sam, diesmal nicht im Zelt, sondern in einem schicken Nebenzimmer der Pfistermühle, nicht weit vom Münchner Marien­platz. Mittlerweile sind wir beide keine Ju­gendleiter mehr, sondern arbeiten in den Sektionen. Harry bei München, Andi bei Oberland – selbstredend!

Letzte Vorbereitungen. Es soll eine anstren­gende und lange, aber auch eine hoffentlich erfolgreiche Nacht werden. In Kürze kom­men die Vorstände beider Sektionen zusam­men, um eine folgenschwere Entscheidung zu treffen: Es geht um nichts weniger als die formale Vorbereitung eines Zwischen­schrittes zu einer irgendwann in der Zu­kunft kommenden Fusion.



Dieser Abend wurde wochenlang in zahl­reichen Arbeitskreisen, die aus Mitglie­dern und Funktionären beider Sektionen zusammengesetzt waren, intensiv vorbe­reitet. In verschiedensten Themenkreisen wurden gemeinsam Möglichkeiten disku­tiert und Strukturen für eine gemeinsame Zusammenarbeit zusammengetragen, um ein Konzept zu schmieden, das es beiden Sektionen ermöglichen sollte, künftig nicht mehr gegeneinander, sondern miteinander für ein gemeinsames Ziel zu arbeiten. Und der Clou war, dass man dabei auch noch gemeinsam Kosten und Aufwendungen sparen könnte – alleine schon, indem der unnötige, energie- und kraftfressende Wettbewerb vermieden werden würde.

All diese Arbeit und Abstimmung im Vor­feld waren notwendig und hatten ein ein­ziges Ziel: die Einführung einer intensiven und starken Kooperation der Sektion Mün­chen und der Sektion Oberland! Es war die Idee der sogenannten PLUS-Mitgliedschaft.

Die Vorstände der beiden Sektionen er­schienen jeweils vollständig, galt es doch, Geschichte zu schreiben. Zudem waren ein Grafiker und Kommunikationsprofis vor Ort, um den anwesenden Vorständen die kommunikative Umsetzung des emotional dann ja doch heiklen Themas schmackhaft zu machen. Es musste so schmackhaft sein, dass sie zukünftig mit einer engen Koope­ration zumindest leben konnten, und es im Idealfall auch wollten.

Und es wurde eine lange Nacht! Es wurde viel diskutiert, um Details gestritten und schließlich gemeinsam um Lösungen ge­rungen. Emotionen waren im Spiel! Angst, die eigene Sektion zu verraten, die Furcht vor der Kritik der Mitglieder, und nicht zuletzt die Unsicherheit im Bauch, die einen vor großen alpinen Unternehmun­gen gerne befällt. Schließlich war es auch ein gewagtes Unternehmen, den eigenen Mitgliedern nach vielen Jahren der Kon­kurrenz eine Vision zu präsentieren, die eben nicht von Argwohn, Neid und Wett­bewerb geprägt war. Nein, nicht die Aufga­be der Sektionen war der Plan, sondern die Etablierung einer neuen, vertrauensvollen Zusammenarbeit das Ziel, um gemeinsam mehr zu erreichen, als es eine einzelne Sektion jemals könnte.

»Emotionen waren im Spiel! Angst, die eigene Sektion zu verraten, die Furcht vor der Kritik der Mitglieder, und nicht zuletzt die Unsicherheit im Bauch, die einen vor großen alpinen Unternehmungen gerne befällt.«


Aber was war mit den Mitgliedern? Diese stellten den Schlüssel zum Erfolg des lan­gen Abends dar. Wer sollte zukünftig die größte Sektion im Alpenverein sein? Die Lösung klang einfach: keine der beiden, sie mussten zukünftig nur gleich groß sein! In einem gewagten Kreativ-Einwurf wurde die PLUS-Mitgliedschaft erfunden. So sollten Mitglieder der Sektion München kostenlos auch Mitgliedschaft der Sektion Oberland erhalten und umgekehrt, wobei sie dabei auch die Leistungen beider Sektionen in An­spruch nehmen können. Genial einfach: zwei Sektionen, ein Beitrag, ein Außenauftritt – fertig!



So war es möglich, dass zwei formal noch rechtlich eigenständige Vereine gemeinsam nach außen agierten und im Innenverhält­nis eng zusammenarbeiten konnten. Meis­tens zumindest, denn ab und zu waren trotz Lagerfeuerromantik ein paar Kieselsteine im Getriebe. Für die Mitglieder jedenfalls waren diese Steine nur selten spürbar, denn sie konnten fortan die (gemeinsamen) An­gebote beider Sektionen nutzen. Sie waren und sind seither Mitglieder im Alpenverein München & Oberland.

»Wer sollte zukünftig die größte Sektion im Alpenverein sein? Die Lösung klang einfach: keine der beiden, sie mussten zukünftig nur gleich groß sein!«

 

Damals, spät in der Nacht in der Pfister­mühle, wurde jedenfalls die Kooperation der Sektionen München und Oberland ge­boren. Sie besteht inzwischen seit dem 1. Januar 2000, also 25 Jahre. Sie ist einmalig im Deutschen Alpenverein, und ob tatsäch­lich die Vision zweier Jugendleiter in den Pyrenäen dafür den Ausschlag gab, sei da­hingestellt, könnte aber zumindest im Be­reich des Möglichen liegen.

Viele Nächte mit Ideen folgten, manchmal auch ohne Lagerfeuer. Vielen dieser Ideen wiederum folgten Neuerungen in der Ko­operation: ein gemeinsames Veranstal­tungsleitersymposium, ein brauchbares Logo, eine gemeinsame Software, Service­stellen in großen Sporthäusern, bessere Ver­sicherungen und vieles mehr.

Und jetzt?

Inzwischen hat der Alpenverein München & Oberland fast 200.000 Mitglieder, von denen 97 Prozent die sagenumwobene PLUS-Mitgliedschaft besitzen, also Mitglied in beiden Sektionen zugleich sind. Bis auf wenige Ausnahmen sind demnach nahezu alle unsere Mitglieder in beiden Sektionen, werden zwei Mal verwaltet und haben dabei doch nur eine alpine Heimat: den Alpenver­ein München & Oberland!

Es ist mittlerweile viel passiert. Ein Teil der Vision von der Fusion hat sich erfüllt, der andere beinhaltet auch weiterhin ein Paradoxon! Aber vielleicht wird es wieder einmal Zeit, dass ein paar Jugendleiter oder Jugendleiterinnen gemeinsam in den Ber­gen vor ihrem Zelt am Feuer sitzen und ins Reden kommen.