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Seit über einem Jahr sind Luisa Deubzer und Caro Neukam vom Alpenverein München & Oberland Teil des DAV-Expedkaders. Was die jungen Alpinistinnen neben Begehungen kühner Eis-, Mixed- und Tradrouten gelernt haben – und wohin die Reise noch geht: eine Zwischenbilanz aus der Kaderzeit.
Text: Luisa Deubzer & Caro Neukamm, alpinwelt 4/2022; Foto (oben): Dörte Pietron
Mittlerweile ist schon mehr als die Hälfte unserer Kaderzeit vorbei. Die Vorbereitungen für die Expedition laufen langsam an und das Ziel steht inzwischen fest. Zeit für einen kleinen Rückblick: Durch die vielen, an die jeweilige Saison angepassten Lehrgänge konnten wir uns während der letzten zwei Jahre in den verschiedenen Facetten des Alpinismus weiterentwickeln. Von Eis- und Mixedklettern in den Dolomiten und in Cogne über Alpin- und Tradklettern in den Dolomiten und Cadarese bis hin zu Hochtouren in Chamonix war alles dabei.
Auch die Ausbildung bekam in Form von Lawinenkunde, Bergrettungsübungen, Material und Sturztests bei Edelrid, Mental Coaching und Trainingslehre genügend Platz in den Lehrgängen. Aber auch jenseits der neu erlernten Fähigkeiten und gekletterten Touren gibt es viel, was uns geprägt und verändert hat. Regelmäßig über das Thema Risikomanagement zu sprechen, hat uns beide in unseren Entscheidungen am Berg merklich weitergebracht. Durch den Austausch untereinander konnten wir zudem lernen, wie die anderen Situationen einschätzen. So können wir bei Entscheidungen auf Tour an kritischen Punkten unterschiedliche Aspekte besser gegeneinander abwägen. Gleichzeitig wird einem bewusster, dass es manchmal besser ist, einmal mehr umzudrehen. Während manche Risiken am Berg immer präsent sind, muss man andere nicht zwingend eingehen und sich dazu entscheiden, die Tour im nächsten Jahr bei besseren Verhältnissen anzugehen.
Für Lulu ist einer der wertvollsten Aspekte des Frauenkaders, dass der Kader Frauen einen Raum bietet, ähnliche Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam zu wachsen. Caro taugt am Team vor allem, dass die Mädels die gleiche Motivation und den gleichen Antrieb für die Berge haben und sie auch mal in eine schwerere Tour mitnehmen, in die man sich alleine eher nicht rein getraut hätte.
Aktuell stecken wir mitten in der Planung der Expedition. Das Ziel: Grönland – idealerweise eine Bigwall-Tour in selbst abzusicherndem Fels mit fordernden Schwierigkeiten.
Vier Fragen an Caro Neukam und Luisa Deubzer
Interview: Laura Betzler
Anfang 2021 habt ihr im Interview (Heft 1/2021) über eure Erwartungen an den Expedkader gesprochen. Ihr wolltet euch im Klettern und im Mixed-Gelände verbessern und habt beide gesagt, dass ihr gleichzeitig euer Wissen in der Lawinenkunde ausbauen wollt. Wie ist euer Zwischenfazit?
Luisa: Bei mir hat sich viel getan und, ich denke, viel hat mit dem Selbstvertrauen, das ich unter anderem durch die Lehrgänge dazugewonnen habe, zu tun. Sei es, dass ich mich inzwischen traue, in deutlich anspruchsvollere und schwierigere Mehrseillängen einzusteigen, oder dass beim Eis- und Mixedklettern diese Saison auf einmal ganz andere Sachen möglich waren. Der Lawinenkunde-Lehrgang war ebenso ein ziemliches Highlight. Er war sehr hilfreich, um strukturierter an Entscheidungsprozesse heranzugehen – nicht nur im Schnee.
Caro: In den letzten 1,5 Jahren konnte ich viele Erfahrungen beim Mixed-Klettern sammeln und dieses Jahr im Sommer habe ich gemerkt, dass ich mir in schwereren Mehrseillängen auch immer leichter tue.
Im Juli ging es zusammen mit eurer Trainerin Dörte Pietron zu einem Hochtouren- und Granitkletter-Lehrgang nach Chamonix. Was habt ihr in dieser Woche für euch mitnehmen können und was war das Besondere an diesem Lehrgang?
Luisa: Das Besondere am Chamonix-Lehrgang war wahrscheinlich, dass die Wochentourenplanung deutlich komplexer wurde: Für viele Touren muss man einen extra Zustiegstag und ein Biwak oder eine Hüttenübernachtung einplanen. Dadurch kann man nicht einfach jeden Tag klettern gehen, wir mussten uns für ein paar wenige Ziele entscheiden – und dann noch gutes Wetter abpassen.
Caro: Der eigentliche Plan für diese Woche war es, Hochtouren zu unternehmen. Aufgrund der lang anhaltenden Schönwetter-Phase dieses Jahr im Juli, dem wenigen Schnee im Winter und den heißen Temperaturen waren die Bedingungen für derartige Touren dieses Jahr aber sehr schnell sehr schlecht. Da habe ich für mich gelernt, dass es einfach keinen Sinn macht, ein zusätzliches Risiko – in dem Fall in Form von schlechten Bedingungen und Steinschlag – einzugehen.
Abseits der Lehrgänge verfolgt ihr auch eigene Projekte. Caro, du hast die anspruchsvolle Brouillard Intégrale am Montblanc gemeistert, und Luisa, du konntest dein Sportkletterprojekt Speed Integrale (9a) erfolgreich abschließen.
Luisa Die Route Speed war etwas, das mit Bergsteigen gar nichts zu tun hat. Aber nachdem ich im Winter Covid bekommen hatte und für ein paar Monate nicht wirklich Cardio-Ausdauer trainieren konnte, ging meine Motivation dieses Frühjahr voll ins Schwer-Klettern. Dass ich Speed Integrale so schnell in einer Saison durchsteigen würde, war unvorstellbar für mich. Die Route bedeutet mir in der Hinsicht wirklich viel, weil es mir gezeigt hat, dass noch einiges möglich ist.
Caro: Die meisten längeren Abenteuerrouten mach ich mit der Marina zusammen. Dadurch, dass sie die meisten Klassiker in Chamonix bereits abgehakt hat, sind wir auf den Brouillard Intégrale gekommen – ein Grat auf der italienischen Seite des Montblanc-Massivs, der vom Talgrund hoch auf den Montblanc-Gipfel zieht. Dass dies geklappt hat, komplett von unten mit einer guten Freundin, einem Haufen Spaß und Abenteuer, hat mich am Gipfel ziemlich glücklich und emotional gemacht.
Am Berg geht es nicht immer nur bergauf. Gab es Rückschläge, auf die ihr lieber verzichtet hättet?
Luisa: Mir ging es letzten Winter relativ schlecht, nachdem ich mich verletzt hatte und sich damit meine Trainingsambitionen für den Winter in Luft aufgelöst haben. Dazu kam, dass ich irgendwie unzufrieden war, weil ich das gute Wetter im Herbst aus anderen Gründen gar nicht geschafft hatte zu „nutzen“. Ich glaube, dass ich wieder ein bisschen daraus gelernt habe, wie wichtig Balance ist, und nicht all meine Identität am Klettern festzumachen.
Caro: Meistens lernt man aus den Situationen, die nicht einfach laufen, am meisten. Dann muss man anfangen, sich zu reflektieren und sich mit sich selbst zu beschäftigen. Oft läuft es in den Bergen eben nicht so, wie man es sich wünscht!
Luisa Deubzer 28 Jahre alt, aus München, war Teil der Kletter-Wettkampf-Gruppe von München & Oberland und des Nationalkaders Sportklettern.
Caro Neukam, 25 Jahre alt, hat es mittlerweile nach Kempten ins schöne Allgäu verschlagen, wo sie als Ingenieurin arbeitet und in ihrer freien Zeit die Nähe zu den Bergen genießt.