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15 Minuten – das ist die statistische Zeitspanne, in der ein Verschütteter gerettet werden muss, um Überlebenschancen bei einem Lawinenunfall zu haben. Damit eine routinierte Kameradenrettung im Notfall funktioniert, ist es absolut wichtig, regelmäßig Lawinen-Verschütteten-Suche (LVS) zu üben.
Interview: Isabell Dietze, alpinwelt 4/2022
Auf unserem Ausbildungsstützpunkt der Albert-Link-Hütte haben wir im letzten Winter ein neues Angebot geschaffen. In Zusammenarbeit mit der Firma Pieps wurde hier eine neue LVS-Trainingsanlage aufgebaut. Hier können Gruppen (nach Voranmeldung) schnell und effektiv den Ernstfall trainieren. Dabei kann der Leiter über ein Steuermodul, welches imPieps-Panel integriert ist (oder alternativ per App), unterschiedliche Suchszenarien auswählen. Die zwölf vergrabenen Sender mit Erschütterungssensor, die gesucht werden, sind in einem Halbkreis mit Abständen zwischen ca. 20 und ca. 40 Metern um die Bedieneinheit herum verteilt. Für die Vor- und Nachbereitung der theoretischen Inhalte dient der beheizte Seminarraum im Nebengebäude der Albert-Link-Hütte.
Die Übungsleiter des alpinprogramms wurden durch einen staatlich geprüften Berg- und Skiführer im Rahmen eines Trainings der Firma Pieps am 15. Dezember 2021 zu den neuen Funktionalitäten der Anlage geschult. Natürlich haben wir die Anlage darüber hinaus intensiv genutzt. Somit sind die Veranstaltungsleiter bestens für den kommenden Winter vorbereitet, um ihren Teilnehmern die einzelnen Schritte eines LVS-Trainings vorzustellen: Dazu gehören LVS-Check, Funktionsweise von Empfang- und Sendemodus, aber auch die richtige Strategie: angefangen von der Grobsuche ab Signal-Erstempfang über die Feinsuche ab fünf Meter Entfernung zum Verschütteten bis zur Punktortung durch systematisches Sondieren und schließlich dem organisierten Freischaufeln – auch das will gelernt sein. Übrigens: Im Sommer wird die Pieps-Bedieneinheit vollständig abgebaut und das Vieh kann ohne Einschränkungen die Weide, die im Winter als LVS-Feld dient, nutzen.