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Die Geschichte des Taschachhauses: Auszug aus der Chronik einer kleinen Hütte bis zum Ausbildungsstützpunkt des Deutschen Alpenvereins (Publikation von Martin Frey als ePaper)
Nach der erfolgreichen Erstbesteigung der Hinteren Ölgrubenspitze am 27. Juli 1871 und einer unruhigen Nacht auf der Gepatschalpe hat der Präsident der Section Frankfurt a. M. die Idee, am Pitztaler Urkund und bei der Gepatschalpe zwei Unterkunftshäuser für Touristen zu erbauen. Nachdem der Sectionsausschuss das Vorhaben billigte, gelingt es nicht zuletzt mit Unterstützung des Curaten Franz Senn die Taschachhütte zu bauen. Sie wird am 27. Juli 1874 als dritte Hütte des Deutschen Alpenvereins feierlich eröffnet.
Die Hütte wird 1888 etwas saniert, indem sie unter anderem einen neuen Dachstuhl erhält, der hintere Raum mit Holz getäfelt und die Lager erneuert werden. Die Einweihung der verbesserten Taschachhütte findet am 15. August 1888 statt.
1894 werden erste Überlegungen im Sectionsvorstand über eine Erweiterung der Taschachhütte angestellt. 1899 wird das neue Taschachhaus eröffnet. Das doppelgeschossige Haus verfügte über 18 Betten, 20 Matratzenlager und 5 Notlager sowie über einen geräumigen Speisesaal für 50 – 60 Personen.
Nach Beschlüssen der DAV-Hauptversammlungen wird das Taschachhaus zum Ausbildungstützpunkt ausgebaut. Mit dem 1979–1981 durchgeführten Ausbau erhält das Haus zusätzliche Schlafplätze sowie insbesondere für die Kurse die dringend erforderlichen Seminarräume. Zugleich bekommt das Taschachhaus 1978 durch den Bau eines Kleinwasserkraftwerkes eine elektrische Stromversorgung sowie zur Abwasserreinigung eine Kläranlage. 1984 erfolgt zudem eine grundlegende Sanierung der Trinkwasserversorgung.
Die Generalsanierung erfolgt in den Jahren 2005–2008 nach modernsten Gesichtspunkten. Das Haus verfügt nunmehr über 157 Schlafplätze, 4 Gaststuben, einer Indoor-Kletteranlage sowie Unterrichtsräumen. Die Abwasserbeseitigungsanlage wird zu einer vollbiologischen Pflanzenkläranlage ausgebaut und eine neue Quelle für die Trinkwasserversorgung muss gefasst werden. Aufgrund der klimatischen Veränderungen erfordert auch die Wasserfassungsanlage für das Kraftwerk eine Neugestaltung.
Aufgrund erheblicher Kostensteigerungen sieht sich die Sektion Frankfurt a. M. schließlich gezwungen, das Haus abzugeben.
2010 erwirbt die Sektion München das Taschachhaus. Und 2024 feiern wir nun das 150-jährige Jubiläum der Alpenvereinshütte!
Martin Frey beleuchtet in seiner Publikation die Geschichte des Taschachhauses von den Anfängen bis heute. Ein geeigneter Anlass für das Buch ist sicherlich das 150-jährige Bestehen des Taschachhauses, zumal es damit zu den ältesten von einer Alpenvereinssektion erbauten Schutzhütten gehört. Allerdings handelt es sich bewusst um keine Festschrift im üblichen Sinne, in denen zumeist nur die positiven Höhepunkte dargestellt werden und alles in ein besonders günstiges Licht gerückt wird. Stattdessen wird versucht, möglichst detailliert einerseits darzustellen, welche Herausforderungen, welche Mühen und welche Arbeit mit dem Erhalt einer Schutzhütte verbunden sind, andererseits aber auch Konflikte und mögliche Fehlentwicklungen offen zu benennen.
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Martin Frey
geb. 1954, Diplom-Volkswirt, langjähriger leitender Mitarbeiter der deutschen Parlamentsverwaltung, zahlreiche Veröffentlichungen z.B. zum Hangkanal im Kaunertal, zur Geschichte des Brandenburger Hauses und des Gepatschhauses oder zur Geschichte der Schützenkompanie und der Freiwilligen Feuerwehr Kaunertal. Seit 2013 ehrenamtlicher Ortschronist der Gemeinde Kaunertal sowie Chronist und Archivar der DAV-Sektion Frankfurt a. M. Beschäftigt sich insbesondere mit der Geschichte des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins sowie den Ötztaler Alpen. Wohnhaft in der Gemeinede Kaunertal in Tirol.
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