Tour der Woche
Übers Hundsarschjoch zum Vilser Kegel (1831 m) (Bergwanderung)
Fast genau 1000 Höhenmeter sind es zum Hausberg von Vils, dem Vilser Kegel, von dem sich eine hübsche Runde über die Vilser Alm anbietet. Wer den öffentlichen Nahverkehr nutzt, kann von dort weitere Touren dranhängen, ohne Schwierigkeiten ins Tannheimertal hinüberwechseln und so eine tolle Gebirgsdurchquerung machen.
Tour vom 07.06.2018
Text & Fotos: Gotlind Blechschmidt
Lage & Anfahrt
Tourenziel
Vilser Kegel (1831 m) (Ansicht bei austrianmap)
Gebirgsgruppe
Allgäuer Alpen (Tannheimer Berge)
Talort
Vils Stadt, 826 m
Karte
AV-Karte BY 5 "Tannheimer Berge, Köllenspitze, Gaishorn" 1:25.000
Anfahrt
Ausgangspunkt der Tour
Bahnhof Vils Stadt (826 m) oder Parkplatz an der Zufahrtsstraße zur Konradshütte, 835 m
Mit Bahn & Bus – empfehlenswert
Bahn nach Vils Stadt Bahnhof
Mit Auto ab München
ca. 2 Std. (Anfahrtsroute)
Tourensteckbrief
Bilder

Kurzinfos
Schwierigkeit
Bergwanderung mittelschwer
Kondition
gering bis mittel
Dauer
ca. 5 Std. (Gesamtgehzeit ohne Pausen)
Höhendifferenz
↑↓ 1000 Hm
Einkehr
Vilser Alm (1228 m), ganzjährig geöffnet (Dienstag Ruhetag), Tel. +43 720 205181 oder +43 676 5111263
Bitte beachten Sie:
Die Angaben bei der "Tour der Woche" sind redaktionell geprüft, für ihre Richtigkeit und Aktualität kann jedoch keine Gewähr übernommen werden.
Bitte informieren Sie sich selbstständig über das Wetter und ggf. die Schnee- und Lawinenlage. Weitere Hilfsmittel zur Tourenplanung finden Sie bei den "alpinen Links".
Routenbeschreibung
Aufstieg: Von der Bus- oder Bahnhaltestelle in Vils, mit 1.500 Einwohnern eine der kleinsten Städte Österreichs, überqueren wir südlich die Allgäuer Straße und gehen die Stadtgasse und die Straße Obertor entlang hübscher Häuser nach oben (Wegweiser zum Museum). In einem Bogen wandert man nun südöstlich auf dem Römerweg aus dem Ort heraus; bald folgt rechter Hand der für diese Runde günstigste Parkplatz. Nun durch ein Gatter und weiter die Straße aufwärts (Schild Konradshütte, Skilift). Bei dem Konradshüttle folgen wir den Hinweisschildern und benutzen die Skipiste als Aufstiegsweg. Wo man, noch unterhalb des Lifthäuschens, auf die querende Forststraße stößt, bleibt man geradeaus (nicht links und dann rechts dem Wegweiser folgen, das ist ein sehr schmaler und rutschiger Steig!) und steigt steiler links des Hundsarschbaches im Mischwald aufwärts. Wir passieren die in einer Lichtung gelegene gleichnamige Alm und erreichen bald darauf den weiten Almboden, der jetzt als Schafweide benutzt wird. In genau östlicher Richtung kommen wir nun zum Hundsarschjoch (1600 m) und werden spätestens dort bei einer Pause sicherlich darüber nachdenken, was dieser Name bedeuten mag. Ohne Ausschilderung wenden wir uns nach rechts (nördlich) und steigen auf einem schmalen, teils erodierten Pfad und nah an den steilen Westabbrüchen des Vilser Kegels, über Schrofengelände und durch Latschen bis zum Gipfelkreuz des Vilser Kegels (1831 m) hinauf. Nicht bei Regen oder Gewitter! Es lohnt sich, noch einige Meter am schmalen Grat nach links zum eigentlichen Gipfel zu gehen, da sich erst von dort die umfassende Gipfelrundsicht auch nach Westen hin eröffnet. Nah gegenüber sehen wir die schöne Gaichtspitze und die Große Schlicke mit ihrer Felswildnis und weit hinten die Gehrenspitze; im nördlichen Vorland den vorgelagerten Zirmgrat sowie die Ostallgäuer Seen Alat-, Weißen-, Hopfen-, Alp-, Bannwald- und Forggensee.
Abstieg: Wir steigen vorsichtig zum Hundsarschjoch zurück und rechts (westlich) zuerst steil zur beliebten Einkehrstation Vilser Alm (1228 m) ab, von der man weitere Ziele in den Tannheimern ansteuern kann (siehe Varianten). Ansonsten gehen wir auf der sandigen Almzufahrtsstraße im Alpltal hinab. Bei einigen Serpentinen öffnet sich rechts ein riesiger Kalkstein- und Mergelbruch, von dem das hier gewonnene Abbruchmaterial per Lastenseilbahn bis nach Vils transportiert wird. Vorbei an einem großen Waldparkplatz – dem normalen Ausgangspunkt zur Vilser Alm –, kommen wir nach Vils und gehen zum Bahnhof oder zum Parkplatz zurück.
Varianten: Von der Vilser Alm zum Vilser Jöchl und weiter zum Brentenjoch oder unterhalb davon vorbeiquerend zur Bad Kissinger Hütte und Abstieg nach Pfronten oder Grän; zum Füssener Jöchl und Abstieg nach Grän; über Vilser Scharte zur Otto-Mayr-Hütte (DAV) inkl. deren Gipfelziele mit Abstieg nach Musau oder Nesselwängle; oder weiter über die Musauer Alpe nach Höfen und Reutte. Es gibt viel zu tun!
Tipp: Die Zufahrtsstraße zur Vilser Alm (4 km) eignet sich sehr gut zum Mountainbiken oder für Kinderwägen.