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Diese ausgiebige, aber gemütliche Tour führt über den aussichtsreichen Höhenrücken zwischen Tegernsee und Schliersee. Vorbei an traditionsreichen Almen und hoch über dem See streift die Tour Spuren von König Max I. und von Künstlern, die die Gegend liebten.
Tour vom 18.08.2016Text und Fotos: Christian Rauch
alle Touren der Woche: Übersicht
TourenzielGindelalmschneid, 1335 m (Ansicht im Bayernatlas)
GebirgsgruppeBayerische Voralpen (Tegernseer Berge)
Talort Tegernsee, 747 m
Karte AV-Karte BY 13 "Mangfallgebirge Mitte – Spitzingsee, Rotwand" 1:25.000
Ausgangspunkt der TourBahnhof Tegernsee, 758 m
Mit Auto ab Münchenca. 1 Std. (Anfahrtsroute)
Mit Bahn & Bus – sehr empfehlenswert Bahn bis Tegernsee
SchwierigkeitBergwanderung leicht
Konditiongering bis mittel
Dauerca. 5 Std.
Höhendifferenz↑↓ 800 Hm
EinkehrBerggasthof Neureuth (1259 m), Tel. +49 8022 4408; Bräustüberl am See, Tel. +49 8022 673350
Die Angaben bei der "Tour der Woche" sind redaktionell geprüft, für ihre Richtigkeit und Aktualität kann jedoch keine Gewähr übernommen werden.
Bitte informieren Sie sich selbstständig über das Wetter und ggf. die Schnee- und Lawinenlage. Weitere Hilfsmittel zur Tourenplanung finden Sie bei den "alpinen Links".
Wegverlauf: Vom Bahnhof Tegernsee gehen wir kurz zurück, dann die Neureuthstraße bergauf (ab hier Wegweiser "Neureuth über Westerhofweg"). Rechts geht es über den Unteren Treppenweg, dann den Mittleren Treppenweg hinauf. Wir passieren den Park des Hotels Westerhof (früher versorgte hier ein Bauernhof das Kloster unten am See). Nach dem Oberen Treppenweg haben wir einen herrlichen Tiefblick auf das einstige Kloster und Schloss Tegernsee. Der "Neureuth über Westerhofweg"-Wegweiser leitet uns auf einem breiten Weg erst zweimal links, später rechts bergauf. Oben geht es über den Sommerweg leicht steigend zum Berggasthaus Neureuth, das auf ein 1883 errichtetes, schon damals viel besuchtes Brotzeithütterl zurückgeht.
Wir folgen dem Wegweiser zur Gindel- und Kreuzbergalm auf dem Höhenrücken weiter. Wo der Rücken freier wird, erblickt man im Südwesten Karwendel und Wetterstein. Nach einem Waldstück biegen wir rechts ab und erreichen über einen steileren Steig die Gindelalmschneid mit Kreuz (der höchste Punkt befindet sich etwas weiter westlich am Waldrand). Der Wiesenweg führt uns weiter nach Osten (Schliersee-Blick). Beim anschließenden Abstieg Richtung Kreuzbergalm erblicken wir im Südosten ganz hinten Rinnerspitz und Bodenschneid, wo der Wilderer Jennerwein seinen tragischen Tod erlebte. Von der Senke folgt ein Gegenanstieg zur Kreuzbergalm mit besonders schönem "Vouhaagl" (eingezäunter Bereich um die Hütte) mit Bänken, Brunnen und Blumen. Seit 1225 wird hier Almwirtschaft betrieben (heutige Hütte von 1738). Neben dem Wendelsteinblick blickt man von der südlichen Terrasse bis tief ins Karwendel.
Von der Alm aus leitet uns der Wegweiser „Tegernsee über Alpbachtal“ eine Forststraße hinab und durch den Graben des Alpbachs. Bald sehen wir die Hütten der Alpbachalm. Sie dienten einst als "Niederleger", werden aber seit Jahrzehnten nicht mehr genutzt. Nach einem weiteren Kilometer auf der Forststraße zweigen wir bei einer Brücke links ab (Wegweiser "Tegernsee über Schießstätte"). Ein Steig führt uns bergauf, dann am Hang entlang. Wo das Schild "Tegernsee über Schießstätte" 30 Minuten anzeigt, zweigen wir links ab (Wegweiser zum Galaun). Nach kurzem Gegenanstieg gehen wir oben auf dem Forstweg nach rechts Richtung Tegernsee. Wo er zum Teersträßchen wird, haben wir rechts kurz freie Sicht auf die Südhänge der Neureuth mit hochgelegenen Anwesen. In einem dieser Höfe wohnte von 1928 bis 1958 der norwegische Künstler Olaf Gulbransson, bekannt für seine Karikaturen.
Das Teersträßchen führt uns bald mit schönem Seeblick steiler bergab. Unten folgen wir links dem Sonnleitenweg (Wegweiser Großer Paraplui) und steigen kurz bergauf, bis vor das Tor bei Hausnummer 40–42. Hier steht der Pfliegelhof, wo der Maler Lorenz Quaglio 1824 König Max I. Joseph von Bayern mit Familie malte (das Gemälde hängt heute im Münchner Stadtmuseum). Direkt vor dem Tor führt uns rechts ein Fußweg bergab (Wegweiser "Tegernsee über Lärchenwald"). In einem Wäldchen leiten Stufen bergab, dann geht es rechts Richtung Ortsmitte. Am Hotel Fackler führt uns die Karl-Stieler-Straße links, dann geht es links zur Durchgangsstraße. Hier informiert rechter Hand das Museum Tegernseer Tal über die Geschichte der Region. An der Kreuzung gehen wir rechts.
An der Fußgängerampel ist links ein Abstecher zum ehemaligen Kloster Tegernsee möglich. 746 gegründet, war es eines der ältesten Klöster Oberbayerns, 1817 bis 1825 gehörte es als Schloss König Max I. Joseph. Eine Einkehr im Bräustüberl und die Besichtigung der Kirche lohnen sich!
Ansonsten geht es bei der Ampel rechts, dem Schild "Gulbransson-Museum" folgend in den Kurpark. Beim Musikpavillon gehen wir links zum Denkmal für Max I., den Tegernsee bis heute als heimatverbundenen Monarch und Wohltäter verehrt. Wenig weiter steht das Olaf-Gulbransson-Museum, das über den Künstler und seine Zeit informiert. Nach der Rückkehr zum Musikpavillon geht es links und über den Alpbach. Wir gehen die Rosenstraße rechts, den anschließenden Fußweg Richtung Bahnhof hinauf und schließlich über die Bahnhofstraße links zurück zum Ausgangspunkt.
*** Diese Tour ist Teil des neuen Buches von Christian Rauch: "Münchner Berge und ihre Geschichte(n)", mit 25 kultur- und geschichtsträchtigen Bergtouren zwischen Zugspitze und Wildem Kaiser, Bergverlag Rother.