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Pistenskitouren

Warum auch Pistentouren Planung brauchen

Bei ungünstiger Lawinenlage oder einer geringen Schneelage lässt viele Tourengänger auf Skigebiete ausweichen. Verena Altenhofen von der Bayerischen Zugspitzbahn berichtete im Januar 2022 von durchschnittlich 25.000 Pistengehern im Skigebiet Garmisch-Classic, in der Saison 2020/21 waren es sogar ca. 70.000. „Das Verhältnis von Pistengehern zu alpinen Skifahrern hat sich stark verändert“, so Altenhofen. Die bayerischen Skigebiete haben sich auf diesen Trend inzwischen gut eingestellt. Vom Tegelberg über das Hörnle, den Blomberg und das Brauneck bis in den Chiemgau: Vielerorts gibt es beschilderte und vom Abfahrtsbetrieb bestmöglich separierte Aufstiegsspuren, die Gegenverkehr mit Alpinskifahrern vermeiden. Dieses teils mit großem Aufwand geschaffene Angebot, beispielsweise mit Tunnelanlagen, sollten die Tourengeher schätzen und unbedingt einhalten. Wo keine Aufstiegsspur geschaffen wurde, sollten Tourengeher am Pistenrand und hintereinander aufsteigen.

Pistensperrungen beachten

Attraktiv sind Pistentouren auch deshalb, weil das gesicherte Pistengelände weniger Auseinandersetzung mit der Lawinengefahr erfordert. „Weniger“ heißt allerdings nicht „keine“ – sobald die Tour von der Piste ins Gelände erweitert wird, ist dieses Argument hinfällig. Hinzu kommt, dass eine Gefahr der anderen Art weiterhin unterschätzt oder gar ignoriert wird: die Pistenpräparierung. Pistenraupen werden häufig von Seilwinden gezogen, deren Stahlseile sich in den Schnee eingraben und unvermittelt hochschnellen können – eine tödliche Gefahr. Deshalb sollte man allgemeine Sperrzeiten (z. B. am Brauneck von 18:00 bis 8:00 Uhr), das offizielle Ende der Tourenabende oder aktuelle Sperrungen (im Gebiet Garmisch-Classic mit großen LED-Schildern ausgewiesen) unbedingt respektieren. Planen sollte man eine Pistentour deshalb wie jede andere Skitour auch: Wo führt die Aufstiegsspur entlang? Gibt es aktuelle Pistensperrungen? Kann ich öffentlich anreisen, und falls nicht: Was ist mein Plan B, falls der Parkplatz überfüllt ist? An welchen Tagen finden die Tourenabende statt? Gelten gar Sonderregeln, wie die Helm- und Haftpflicht in Italien? Die Websites der Skigebietsbetreiber sowie die Hinweistafeln an den Talstationen beantworten hier alle wesentlichen Fragen.


9 Tipps für Pistenskitouren

  1. Tourenplanung: Zwar gibt es immer mehr beschilderte Aufstiegsspuren – plane deine Tour dennoch wie jede andere Skitour im Gelände und lege Alternativen zurecht. Sei dir außerdem sicher, dass dein Material funktioniert.
  2. Schneesicherheit: Nur bei genügend Grundlage bleiben du, dein Material und die Pflanzen- und Bodendecke verschont.
  3. Alpine Gefahren: Nur geöffnete Pisten sind gesichert. Die Lawinengefahr sollte im Auge behalten werden, Lawinenausrüstung gehört auf Skitour immer mit dazu.
  4. An- und Abreise: Die Züge von DB und BRB bieten inzwischen spezielle Ablageflächen für Skiausrüstung. Von einigen Bahnhöfen, etwa am Hausberg in Garmisch, kann man direkt losstarten. Nutze alternativ eine Fahrgemeinschaft.
  5. Aufstiegsbereich: Ausgewiesene Aufstiegsspuren nutzen, andernfalls am Rand der Piste aufsteigen.
  6. Besondere Vorsicht: Sei an Kuppen, in Engpassagen, Steilhängen und bei Vereisung der Piste besonders aufmerksam. Bei Pistenquerungen möglichst Abstand halten und diese in übersichtlichen Bereichen vornehmen.
  7. Pistensperrungen: Respektiere die Pistensperrungen, um nicht in Lebensgefahr zu geraten, beispielsweise durch Seilwinden oder Sprengungen. In einigen Skigebieten gibt es feste Skitourenabende, an denen der Aufstieg erlaubt ist.
  8. Wildtiere: Außerhalb von Tourenabenden ist es gegenüber Wildtieren rücksichtsvoller, zur Tageszeit unterwegs zu sein. Versuche die Dämmerung zu meiden oder übernachte auf einer Hütte.
  9. Nachts unterwegs: Bei (offiziellen) Nachtskirouten ist es sicherer, wenn man dich in der Dunkelheit an deiner Stirnlampe und reflektierenden Kleidung gut erkennen kann.

Schon- und Schutzgebiete beachten 

Beim Bergsport im Winter und Frühjahr ist es besonders wichtig, Rücksicht auf die Natur zu nehmen: Wer im freien Gelände unterwegs ist, riskiert, in die Rückzugsräume von bedrohten Tierarten einzudringen.

So verhalte ich mich richtig