14.08.2013 Sonnjoch 2457 m über Bärenlahner,  Karwendel

Auf dem kleinen Waldparkplatz zwei Kilometer vor Talschluss im Falzthurntal werden wir auf gelben Schildern über die Voraussetzungen für die Begehung der Route über den Bärenlahner belehrt. Alpine Erfahrung bringt unser Tourenbegleiter reichlich mit; die Verantwortung für Trittsicherheit und Schwindelfreiheit liegt bei den Teilnehmern, ebenso die für gutes Wetter. Die Prioritäten sind klar geregelt. Mit der Fernsicht hapert's heute.

Auf kurzen Serpentinen geht es durch lichten Bergwald bis zum Beginn eines langgezogenen, recht steilen Wiesenrückens, auf dem sich der schmale Pfad bis zum Bärenlahnersattel windet, der – mit Tiefblick in die Eng – attraktiv zwischen Sonnjoch und Schaufelspitze liegt . Eine kurze verdiente Pause macht uns fit für den ernsten Teil der Tour. Zunächst noch auf grasdurchsetztem Schrofengelände verlaufen schmale Bänder unschwierig, aber luftig am Grat entlang. Nach einem Felsaufschwung erst hinab in die Westflanke, dann an einer senkrechten Wand entlang durch eine lange, steile und mühsame Schotterrinne in den nächsten von Geröll durchsetzten Steig hinüber in die Nordostflanke. Die zu überwindenden Einser-Stellen liegen dankenswerter Weise in einem Felsbereich bester Qualität mit guten Griffen und Tritten. Die Ausgesetztheit verschwindet im Nebel. Der schmale Steig wendet sich alsbald scharf nach rechts, das Gipfelkreuz ist plötzlich zu sehen und über letzte kleine Felsstufen schnell erreicht. Dem 10°-kühlen Gipfel-Schnellimbiss folgt der Schnellstart zum Abstieg über den Gramai-Hochleger. Von der Nebelmütze befreit, öffnet sich ein wunderbarer Blick auf eindrucksvolle Karwendelwände. Zwei freundliche Steinböcke kreuzen unseren Weg und lassen sich fotografieren. Was will man mehr – nur noch Kaffee und Kuchen auf der Gramai! Danke Sepp.

Tourenbegleitung: Josef Bäumler
Text. Christine Gangl
Foto: Christine Gangl, Ingrid Goschler

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