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Wir unterstützen den Schutzwald!
Beim traditionellen Sicheln am Antoniberg nahe Bad Reichenhall durften wir Anfang Juli unseren diesjährigen tatkräftigen Beitrag zum Erhalt des Schutzwaldes leisten. Stichwort: Jung-Bäume retten. Das dortige dichte Gras sprießt um einiges schneller als die mehrjährigen Setzlinge und überwuchert sie. Für uns gilt es, die kleinen Bäume frei zu sicheln, ihnen „Luft zum Atmen“ und Zugang zum Sonnenlicht zu schenken, damit sie ungehindert wachsen können. Eine anstrengende, aber doch sehr zufriedenstellende, erfüllende Aufgabe.
Schutzwald, das Wort an sich lässt es schon vermuten, ist ein Wald, der z.B. Siedlungen oder Staßen vor Lawinen, Steinschlag oder auch Hochwasser schützt. Er ist daher primär zum Schutz des Menschen, nicht für den Naturerhalt, gedacht. Der örtliche Schutzwald-Manager der bayerischen Forstverwaltung, Christian Rauscher, versorgte uns mit allerlei interessanten Infos zum Nutzwert der Schutzwald-Bewirtschaftung.
Bäume retten Menschen: Von Geschichte und Funktion des Schutzwaldes
Der geschichtliche Hintergrund kurz umrissen: Mitte der 80er Jahre war Waldsterben eines der größten Probleme in bayerischen Wäldern. Große Teile des Bergwalds im Hochgebirge drohten abzusterben. Die Verjüngung war massiv rückläufig. Besonders brisant zeigte sich das an den Stellen, an denen Wald dringend nötig war, um darunterliegende Siedlungen oder wichtige Verkehrsrouten vor Steinschlag und Lawinen zu bewahren. Um dieser Herausforderung Herr zu werden, rief das Land Bayern die Schutzwald-Sanierung ins Leben und begann die gezielte Aufforstung und Pflege von alpinen Wäldern zu intensivieren. Mittlerweile gibt es drei Fachstellen für Schutzwaldmanagement an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) und neun operativ agierende Förster, die sich ausschließlich um diese wichtige Bewirtschaftung kümmern. Schutzwald-Gebiete müssen ganz gezielt ausgewiesen werden. Teils verpflichten europäische Abkommen das Land Bayern, diese Flächen zu pflegen, um die Sicherheit und Zugänglichkeit beispielsweise von länderübergreifenden, wichtigen Verkehrsrouten zu gewährleisten. So ist es auch am Antoniberg der Fall, an dessen Fuße die Deutsche Alpenstraße vorbeiführt.
Um Schutzwälder zu bilden, werden Steilhänge mit Gruppen aus Jungbäumen aufgeforstet. Am Antoniberg ist das eine etwa 30 Grad steile Neigung. Kiefer, Fichte und Tanne halten den erschwerten alpinen Bedingungen mit wenig humosen Böden und kritischer Witterung am besten Stand. Diese Nadelbaum-Arten werden aufgeforstet und durchmischen sich mit natürlich gewachsenen Laubbäumen, wie Buchen, Bergahornen, Mehlbeeren oder Felsenbirnen. Reicht der Wald an sich für die Schutzfunktion nicht aus, gibt es Möglichkeiten, wie Gleitschnee-Böcke, Lawinennetze oder Steinschlagzäune, um das Risiko des Abrutschens von Schnee und Fels zu verringern. Die nachhaltigste und zugleich kostengünstigste Variante ist und bleibt jedoch die natürliche Verjüngung oder die Aufforstung. Wichtig für eine erfolgreiche Verjüngung des Waldes ist die Abschuss-Quote. Jäger übernehmen quasi die Rolle der natürlichen Fressfeinde, wie Wölfe und Bären, die der Mensch in diesen Gebieten ausgerottet hat. Dadurch regulieren sie den Wildbestand und schaffen ein Gleichgewicht, in dem die Jungbäume eine Chance haben, ohne Wildverbiss-Schäden zu gedeihen. Übrigens: Schutzwald-Manager haben kein eigenes Revier. Sie handeln meist Verträge mit den Wald-Besitzern aus, um auf den Flächen tätig zu werden und dort einen Schutzwald aufzuforsten oder pflegen zu dürfen. Ein kommunikativ herausfordernder Job. Hut ab!
Nach getaner Arbeit: Müde, aber glücklich.
Einige Zeit waren wir schon beschäftigt, um die Jungbäume alle vom Gras zu befreien. Für die Mittagspause hatte Förster Christian Kaffee und Kuchen für alle dabei – eine willkommene Stärkung. Auch das Wetter ließ uns den ganzen Tag über nicht im Stich und bescherte uns eine angenehme Bewölkung mit teilweise Sonnenschein. Nach erfolgreicher Arbeit stiegen wir über einen steilen, herausfordernden Jägersteig talwärts ab. Mittlerweile war die Sonne so heiß, dass wir mit einem Bad im glasklaren Thumsee unsere müden Glieder erfrischen konnten. Und danach gab’s zum Abschluss die obligatorische Brotzeit im Café am Thumsee. Wie immer, ein gelungener, sehr sinnvoller Aktions-Tag.
Text: Verena Hartmann
Ein kritischer Blick zurück ist auch für die AGUSSO gelegentlich angebracht. Und zwar auch und gerade dann, wenn dieser zeigt, dass manchen Aktivitäten, in die seinerzeit viel Energie und Engagement gesteckt wurden, der langfristige Erfolg verwehrt blieb. Ein Beispiel hierfür ist die 1990 durchgeführte Baumpflanzaktion am Antoniberg bei Bad Reichenhall. Leiter des zuständigen Forstamts Reichenhall war damals Dr. Georg Meister, einer der profiliertesten Forstfachleute in Deutschland und streitbarer Vertreter des Grundsatzes „Wald vor Wild". Ein besonderes Anliegen von Dr. Meister war es – und ist es auch heute noch –, die Öffentlichkeit auf aktuelle Probleme im Waldbau hinzuweisen.
Auch zu diesem Zweck hatte er am Antoniberg einen mehrere Hektar großen, direkt oberhalb der Deutschen Alpenstraße Inzell – Bad Reichenhall gelegenen, lawinengefährdeten Steilhang in Parzellen unterteilt, die jeweils von einer naturschutzinteressierten Gruppe dokumentiert, neu bepflanzt und über mehrere Jahre betreut werden sollten. Ziel war es, den Schutzwald, der an dieser Stelle wegen der darunter verlaufenden Straße eine besonders wichtige Funktion hat, zu verjüngen bzw. wieder aufzubauen. Der damalige Naturschutzreferent Wolfgang Borsutzki nahm Kontakt mit Dr. Meister auf. Dieser traf sich mit AGUSSO-Leiter Helmut Groß und einigen interessierten Jugendleitern zu einer Begehung vor Ort. Das Forstamt hatte schon Vorarbeit zum Lawinenschutz geleistet und zahlreiche Stahlzäune sowie Dreifüße aus starkem Rundholz aufgestellt. Später sollte die Schutzfunktion langsam auf den heranwachsenden Wald übergehen, auf dass die Verbauungen eines Tages überflüssig würden. Des weiteren war unser Areal bereits in Planquadrate von etwa 10 x 10 m unterteilt worden. In jedem dieser Quadrate kartierten wir den vorhandenen spärlichen Bestand an Bäumen und Sträuchern. Ansonsten war das gesamte Gebiet mit hohem Riedgras bewachsen. Um zu verhindern, dass die Setzlinge gleich darin ersticken, wurde in einer ersten Arbeitsaktion der Hang mit der Sense abgemäht.
An einem der folgenden Wochenenden folgte dann die große Pflanzung: Die AGUSSO, verstärkt durch 32 Mädchen und Buben aus der Oberland-Jugend, trug zunächst die Setzlinge hoch zum Aufforstungsgebiet. Es waren auch einige Junioren dabei, die vom heutigen 2. Sektionsvorstand Andi Roth angeführt wurden. Das Forstamt hatte eine Mischung von Bäumen und Sträuchern zusammengestellt, die auf dem steilen, südseitig exponierten und daher trockenen Hang gedeihen sollten: Kiefer, Lärche, Fichte, Buche, Bergahorn, Aspe, Mehlbeere, Felsenbirne und Schneeball. Unter der Leitung des Revierförsters pflanzten wir diese in sog. Rotten, d.h. in Gruppen von ca. 20–50 Setzlingen.
Innerhalb einer solchen Rotte schützen sich die Pflanzen gegenseitig vor Sonne, Wind und Schnee und bilden auf diese Weise „Kampfgemein-schaften", die den stärksten von ihnen das Überleben sichern. Üblicherweise rechnet man damit, dass maximal 5% der Setzlinge durchkommen. Darwinismus pur! Anschließend dokumentierten wir unser Werk, indem wir auch die neu gepflanzten Setzlinge in die Karte aufnahmen.
Die Pflanzung war aber nur der Anfang, der mühsamere und unspektakulärere Teil der Arbeit wartete noch auf uns. Das Projekt war langfristig angelegt, über Jahre hinweg sollten wir den Aufwuchs der jungen Bäume und Sträucher dokumentieren und unterstützen. Dazu überprüften wir anhand der bei der Pflanzung aufgenommenen Pläne, welche Bäume noch da waren, und trugen ihre neue Höhe ein. Im Sommer sichelten wir das hohe Gras und umwickelten vor dem Winter die Setzlinge mit Schafwolle, um sie vor Verbissschäden zu schützen.
Zu Beginn unseres Projekts war der Wildverbiss kein großes Problem am Antoniberg, denn Dr. Meister hatte den dortigen Gämsenbestand nahezu auf Null reduziert. Die konsequente Bejagung endete leider schon bald, als Dr. Meister im Zuge einer Reorganisation der Forstämter in den Ruhestand versetzt wurde. In den darauf folgenden Jahren stellten wir dann doch eine Zunahme der Verbissschäden in unserer Parzelle fest.
Der damalige Landwirtschaftsminister Miller musste 2004 im bayerischen Landtag einräumen, dass sich die Wildbestände im Bereich des Forstamts Berchtesgaden (dem das Reichenhaller Amt angegliedert wurde) seit 1994, also innerhalb von nur 10 Jahren, verdoppelt hatten. Offenbar half da auch die Schafwolle nichts. Als weitere Negativfaktoren sind die Steilheit des Hangs zu nennen, die die Setzlinge das ganze Jahr hindurch massiven Belastungen aussetzte: Im Winter verursachte die abgleitende Schneedecke Rindenschäden oder riss die Pflanzen gleich ganz heraus, im Sommer setzte ihnen die Trockenheit zu. Nicht zuletzt hat sicher auch der große Waldbrand am Antoniberg im April 2007 gerade beim Jungbewuchs erheblichen Schaden angerichtet, wenngleich unsere Parzelle am Rand des betroffenen Gebiets liegt.
All diese widrigen Einflüsse haben letztlich dazu geführt, dass von den 1990 gepflanzten Bäumen heute kaum noch etwas zu sehen ist. Wie wir bei Begehungen 2008 und 2009 feststellen mussten, haben sich lediglich zwei Kiefernrotten teilweise behaupten können, aber selbst hier ist ein Großteil der Bäume inzwischen dürr. Ansonsten ist der steilste, lawinengefährdetste Teil des Hangs frei und grasbewachsen wie vor unserer Aktion.
Bevor die AGUSSO oder jemand anderes hier noch einmal tätig wird, müssten die Ursachen für das Scheitern der Pflanzung von 1990 gründlich analysiert werden.
Dr. Jochen Simon
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