Bergcacher

Text: Holger Landmann, Michi Bernauer

Wie kamt ihr auf euren Namen?

Manche von euch haben vielleicht schon mal von Geocaching gehört, einer Outdoor-Schnitzeljagd, die es seit über 20 Jahren gibt. Geocaches sind Behälter, die zumindest ein Logbuch enthalten, in dem man seinen Besuch mit seinem Nicknamen bestätigt. Die Wege sind hier mitunter die Ziele, und davon gibt es reichlich, gerade auch in unseren Alpen. Was viele Wanderer nicht wissen: An fast jedem Wegesrand und bei vielen Gipfelkreuzen sind neben der schönen Aussicht auch andere Schätze versteckt. Diese zu „heben“, ist unser Ansporn – da lag der Gruppenname dann nahe.

Wo und wie seid ihr am liebsten in den Bergen unterwegs?

Die Interessen unserer Gruppe sind vielseitig. Zu unseren Aktivitäten zählen Gipfelrunden, auch schon mal in anspruchsvollerem oder wegfreiem Gelände; Wochenendtouren mit gemeinsamen Hüttenübernachtungen auf bewirtschafteten oder Selbstversorgerhütten. Es darf auch mal ein Powertrail mit dabei sein, wo alle paar Hundert Meter ein Cache zu finden ist. Dazu kommen Bike-and-Hike-Touren sowie Kajakausflüge. Dabei soll aber immer auch die Natur mit im Fokus bleiben. Das heißt: Cachetouren nur im naturverträglichen Maß mit Rücksicht auf Brut- und Schonzeiten des Wildes und Schonung der Flora.

Was verbindet euch als Mitglieder?

Der Reiz beim Geocaching liegt darin, dass du nie weißt, was dich bei einem Cache erwartet. Auf der Suche danach geht ab und an mehr Zeit drauf als zuvor kalkuliert, und auf dem Weg zum Gipfel darf es auch schon mal einen kleinen Umweg geben. Das stößt bei klassischen Wanderern nicht immer auf Verständnis, weswegen wir eine eigene Gruppe gegründet haben. Hier ist klar, auf was man sich einlässt, wenn es gemeinsam auf Tour geht.

Wer sollte sich eurer Gruppe anschließen und warum?

Natürlich alle, die gerne in den Bergen nach Geocaches suchen und bekannte Berge mit neuen Augen sehen wollen. Denn typischerweise fi nden sich die Verstecke in Gipfelnähe, bei interessanten Orten oder sogar mal in Höhlen. Daher lassen wir uns nicht nur von den üblichen Quellen für Tourenbeschreibungen inspirieren, sondern recherchieren auch in den Listings, also den Beschreibungen zu den Caches. So stoßen wir mitunter auf Schmankerl wie einen hervorragend markierten Weg zum Hochunnütz, der sich nur noch auf sehr alten Karten findet. Oder auf die Tour zur Ötzi-Fundstelle und – eisfrei – weiter hoch zur Finailspitze.

Steckbrief aus der alpinwelt 1/2023