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Wildwasserkajak wird auf Flüssen und Bächen in den Bergen gefahren. Der Sport ist extrem abhängig vom Wasserstand des jeweiligen Gewässers, oftmals wird daher zur Schneeschmelze oder nach Regenfällen gepaddelt.
Andere Spielarten des Kanusports finden auf größeren Flüssen, Seen oder auch im Meer statt.
Zu Trainingszwecken wird auf künstlich angelegten Kanälen gefahren (zum Beispiel auf dem Eiskanal in Augsburg). Manche Spielarten des Kajakfahrens werden sogar hauptsächlich auf künstlichen Kanälen durchgeführt.
Eskimorolle: Paddeltechnik, um das Boot nach einer Kenterung wieder aufzurichten
Kanu: Oberbegriff für "Kajak" und "Kanadier". In allen Kanus sitzen die Sportler in Bewegungsrichtung, und die Paddel sind nicht fest am Boot befestigt.
Katarakt: Im Wildwasser eine durch Blöcke oder Felsriegel gegliederte Stromschnelle
Kehrwasser: gegen die Strömung des Flusses laufendes Wasser, das sich im Uferbereich oder hinter Hindernissen bildet – von Kanuten als Ruhepunkt genutzt
Kenterung: Bewegung des Bootes um die Längsachse, sodass sich der Kanute kopfüber unter Wasser befindet. Da hilft dann nur noch die Eskimorolle, ansonsten muss das Boot verlassen werden.
Siphon: gefürchtete Passage, in der die Strömung unter Felsen hindurch verläuft
umtragen: um zu schwierige oder unfahrbare Passagen muss das Boot am Ufer herumgetragen werden
Kajak: Geschlossenes Boot mit einer Sitzluke, die mit einer Spritzdecke verschlossen wird. Ein Doppelpaddel sorgt für den Vortrieb.
Wurfsack: Rettungsgerät für Paddler im Wildwasser. Ein Nylonsack mit schwimmfähigen Seil wird zur Rettung vom Ufer aus ins Wasser geworfen
Die Herausforderungen beim Kanufahren sind verschiedenster Natur und hängen extrem vom befahrenen Gewässer ab. Es gibt eher technische Gewässer, bei denen es auf ein präzises Anfahren bzw. Umfahren von Hindernissen und Gefahrenstellen ankommt. Auf der anderen Seite gibt es sehr wuchtige Flüsse, bei denen die Schwierigkeit darin besteht, mit den großen Wassermassen zurechtzukommen. Auf Seen, ruhigen Flüssen oder ruhigem Meeresgewässer steht das Erlebnis an erster Stelle.
WildwasserkajakWildwasserkajaks gibt es in verschiedenen Bauformen, die sich sowohl in der Form als auch im Volumen deutlich unterscheiden. Je nach befahrenem Gewässer wählt man das entsprechende Boot. Für Wuchtwasser ein Boot mit großen Volumen (Creeker), für einen technischen Bach eher ein Boot mit viel Kante und flachem Heck (River-Runner). Ausgefeilte Technik, Fitness und Erfahrung sind der Schlüssel zum Bewältigen von schwierigen Wildwasserpassagen.
Rodeo/SpielbootDas Spielboot ist ein sehr kurzes Boot, meist unter zwei Meter, das hauptsächlich an stehenden Wellen zum Einsatz kommt. Wie der Name bereits vermuten lässt, wird mit diesem Boot "gespielt". Auf den stehenden Wellen kann man ähnlich wie mit einem Surfbrett surfen. Tricks wie Drehungen und Überschläge sind möglich.
Wildwasserrennsport/AbfahrtslaufHier geht es darum, in möglichst kurzer Zeit einen bestimmten Abschnitt eines Wildwasserflusses – der mindestens den Schwierigkeitsgrad III hat – zu durchfahren. Die Boote sind meist aus Glasfaser, sehr spitz und lang. Des Weiteren gibt es extreme Abfahrtsrennen, die in Gewässern mit Schwierigkeitsgrad V und VI stattfinden. Diese Rennen werden mit "gewöhnlichen" Wildwasserkajaks gefahren, da die Abfahrtsboote für diese Art von Gewässern nicht mehr geeignet sind.
KanuslalomBeim Kanuslalom wird mit Toren, die über dem Fluss hängen, ein Kurs abgesteckt, den der Kanut durchfahren muss. Dabei muss er die grünen Tore von oben durchfahren, die roten Tore müssen gegen die Strömung durchfahren werden. Die Stangen der Tore dürfen dabei nicht berührt werden. Der Fahrer, der den Kurs am schnellsten mit möglichst wenig Fehlern durchfahren hat, hat gewonnen.
Seekajak/TourenkajakIn langen Booten geht es über ruhige Flüsse, Seen, in Ufernähe durchs Meeer oder zum Beispiel die Kanäle von Berlin oder Venedig entlang. Auch Australien oder Südamerika wurden schon im Seekajak umrundet, da gibt es keine Grenzen. Auf oder in den Booten kann Gepäck verstaut werden. Die Boote gibt es als Ein- oder auch als Zweisitzer.
Es gibt wesentlich unfallträchtigere Sportarten im Gebirge als das Wildwasserfahren. Doch natürlich gibt es Gefahren in wilden Gewässern – wer an der falschen Stelle einen Fehler macht, kann sehr schnell in eine ungute Situation kommen.
Eine vernünftige Grundausbildung ist daher unabdingbar, die Sektionen haben hierfür Schnupper-, Grund- und Aufbaukurse für Novizen sowie Wildwasser- und Sicherheitstrainings für die Fortgeschrittenen im Kursprogramm.
Zum Veranstaltungsprogramm
Grad I, unschwierig Sicht: frei; Wasser: regelmäßiger Stromzug, regelmäßige Wellen, kleine Schwälle; Flussbett: einfache Hindernisse
Grad II, mäßig schwierigSicht: freie Durchfahrt; Wasser: unregelmäßiger Stromzug, unregelmäßige Wellen, mittlere Schwälle, schwache Presswasser; Flussbett: einfache Hindernisse im Stromzug, kleinere Stufen
Grad III, schwierigSicht: übersichtliche Durchfahrten; Wasser: hohe, unregelmäßige Wellen, größere Schwälle, Walzen, Wirbel, Presswasser; Flussbett: einzelne Blöcke, Stufen, andere Hindernisse im Stromzug
Grad IV, sehr schwierigSicht: Durchfahrten nicht ohne Weiteres erkennbar, Erkundung meist nötig;Wasser: hohe andauernde Schwälle, kräftige Walzen, Wirbel, Presswasser;Flussbett: Blöcke versetzt im Stromzug, höhere Stufen mit Rücksog
Grad V, äußerst schwierigSicht: Erkundung unerlässlich; Wasser: extreme Schwälle, extreme Walzen, Wirbel, Presswasser; Flussbett: enge Verblockungen, hohe Gefällstufen mit schwierigen Ein- und Ausfahrten
Grad VI, Grenze der BefahrbarkeitIm Allgemeinen unmöglich, bei bestimmten Wasserständen eventuell fahrbar, hohes Risiko
In unseren rund 40 ehrenamtlich organisierten Interessen- und Ortsgruppen finden Mitglieder der Alpenvereinssektionen München & Oberland aller Art für jedes Interesse Ansprechpartner und Gleichgesinnte für gemeinsame Aktivitäten quer durch die Bandbreite des alpinen Betätigungsfeldes.
Es gibt auch zwei spezielle Kajakgruppen, die die gesamte Breite des Kajaksports abdecken.
Die weiteren Interessengruppen decken sämtliche Bergsportarten sowie Wassersport, Natur- und Umweltthemen und Fotografie ab – sogar Gesang gibt es.
Die Ortsgruppen wenden sich vor allem an Mitglieder aus dem Umland Münchens und besitzen oft ihre eigenen Untergruppen (z. B. Familien, Jugend).
Familiengruppen bieten Eltern bzw. Alleinerziehenden die Möglichkeit, in entspannter Atmosphäre ihren Kindern die Natur nahe zu bringen – und natürlich auch selbst Spaß dabei zu haben.
Und für größere Kinder und Jugendliche (7–27 Jahre) gibt es eine große Auswahl an Kinder- & Jugendgruppen, die nichts zu wünschen übrig lassen.
Die Sektionen München & Oberland haben sich einen umfassenden Mitglieder-Service auf die Fahnen geschrieben:
In drei Servicestellen erhalten Sie kompetente alpine Beratung von staatlich geprüften Berg- und Skiführern und DAV-Fachübungsleitern, die Sie mit ihrer Erfahrung, ihrem Wissen und Insider-Tipps aus erster Hand gern unterstützen.
Zusätzlich stehen in den Servicestellen Leihbibliotheken mit jeweils über 10.000 Karten, Führern und Büchern sowie ein Ausrüstungsverleih zur Verfügung.
Kanuten sind oftmals in Regionen unterwegs, in denen sich sonst kaum eine Menschenseele aufhält.
Das Ökosystem ist hier oftmals noch intakt und empfindlich. Daher ist verantwortungsbewusstes Handeln angesagt.
Einige Gewässer durfen nur zu bestimmten Jahres- oder Tageszeiten befahren werden, eine Auflistung findet sich beim Deutschen Kanu-Verband oder in den jeweiligen Flussführern.
Und wenn doch etwas passiert, gilt in jedem Notfall: zuerst alarmieren!
Nur wenn es die Situation gar nicht zulässt (zu wenige Helfer), dann die Bergung und Erstversorgung vorziehen.
So oder so gilt: unbedingt Ruhe bewahren!
Beim Anruf der Rettungsleitstelle schließlich alle W-Fragen in dieser Reihenfolge (wichtig!) durchgehen:
WO ist es passiert?(Genaue Lagebeschreibung, wenn möglich mit GPS-Koordinaten)
WAS ist passiert?(Absturz, Verletzung, Orientierungslosigkeit im Nebel ...)
WANN ist es passiert?
WIE VIELE Verletzte gibt es?(Erwachsene, Kinder)
WELCHE Verletzungen (oder Erkrankungen) liegen vor?
WER meldet den Notruf? (Für Rückruf Handy-Nummer angeben! Auf mögliche Rückfragen warten, etwa nach den Wetter- und Windverhältnissen!)
Die Wetterlage in den Bergen sollte bei Paddeltouren unbedingt ernst genommen werden, denn bei Gewitter und Sturm kann jede fröhliche Tour ganz schnell sehr ungemütlich und vor allem gefährlich werden.
Vor der Tour sollte daher immer sorgfältig der Wetterbericht studiert und die Route den jeweiligen Wetterbedingungen angepasst werden.
Als empfehlenswert hat sich dabei der Vergleich mehrerer Alpenwetterberichte herausgestellt.
Allgemeine und weiterführende Informationen rund um die Themen Wetter und Meteorologie finden Sie in unserer Mitgliederzeitschrift alpinwelt (4/2008): "Berg-Wetter".
Vor allem für Paddler im Wildwasser ist der aktuelle Pegelstand entscheidend: Eine Passage, die vor wenigen Tagen noch harmlos war, kann durch weniger oder mehr Wasser deutlich schwieriger oder gar unfahrbar geworden sein. Viele Gebirgsbäche sind überhaupt erst beim passenden Wasserstand befahrbar.
Auskunft geben hier online abrufbare Pegelstände. Vorsicht: Mit einsetzenden Regenfällen kann sich die Wassermenge blitzartig ändern, daher auch immer genauestens den Wetterbericht studieren!
Literaturauswahl für Paddler:
Zeitschriften
Links zum Thema:
alle europäischen Länder (auch Mobilfunk): 112
Bayern: 112
Österreich: 140
Schweiz Inland: 1414 (im Wallis 144)
Schweiz Ausland: +41 333 33 33 33
Italien (Festnetz): 118
Slowenien: 112
Frankreich (zentral): 15
Rettungsleitstelle Chamonix (PGHM): +33 450 531689
Weiterführende Infos zu den Themen Sicherheit & Bergmedizin finden Sie außerdem in unseren alpinen Links.