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Ein Stück Zukunft im Bergwald

Ihre moderne Architektur ist bei manchen umstritten. Viele Hüttengäste aber haben sie bereits in ihr Herz geschlossen: die neue Blankensteinhütte der Sektion Oberland im Mangfallgebirge. Einsam im Wald gelegen, autark und nachhaltig, und nur einen Katzensprung von bekannten Gipfelzielen entfernt.

Text: Christian Rauch; Titelbild: Sophie Dover

 


Blick in Küche und Essraum der neuen Hütte. Gekocht wird auf einem Holzherd.
 Foto: Sophie Dover

 

Wer vor einigen Jahren zur Blankensteinhütte aufstieg, fand mitten im Wald ein romantisches Hüttlein vor: mit rötlich-braunem Schindelholz, giebelseitig verziert. Kleine Fenster mit Fensterläden und das Hirschgeweih über der Tür muteten fast märchenhaft an. Fast 80 Jahre lang hieß die alte Blankensteinhütte Besucher und Besucherinnen willkommen, ehe die Sektion Oberland sie aus Brandschutz- und Statikgründen 2017 schließen und später abreißen musste.

Wer nun zur neu gebauten Blankensteinhütte wandert, die im August 2024 eröffnet wurde, sieht einen langgestreckten, modernen Bau. Auch aus Holz und mit Satteldach ist er. Nicht größer als die alte Hütte, aber mit großen, bodennahen Fenstern. Die 1213 Meter hoch gelegene Selbstversorgerhütte ist ganzjährig Basis für das Tourenrevier zwischen Wallberg und Risserkogel und vom Parkplatz und der Bushaltestelle Kistenwinterstube hinter Rottach-Egern bequem in einer Stunde erreichbar.

An dem Neubau und den großen Fenstern entzündete sich rund um die Tegernseegemeinde jedoch Kritik. „Schlechter Stil“, „wenig Fingerspitzengefühl“ und „rundumadum eine greislige Hütte“, so zitierte der Münchner Merkur im Mai 2024 verschiedene Mitglieder des Rottach-Egerner Bauausschusses. Auch manche Einheimischen aus dem Tal zeigten sich enttäuscht von der modernen Bauweise.

Freilich, die Hütte ist genehmigt, der Grund gehört der Sektion Oberland – seit 1938, als die alte Hütte gebaut worden war. Doch die Kritik tat Architekt Rainer Schmid, der auch für die Generalsanierung unserer Falkenhütte verantwortlich zeichnete, schon weh. Selbst in das satirisch-kritische Wochenmagazin des BR, die Sendung „quer“, hatte es die neue Blankensteinhütte geschafft. Im Bericht äußerte Schmid die Hoffnung, dass die Menschen ihre Sichtweise ändern, wenn sie die Hütte besuchen, kennenlernen und verstehen.

Und die Gäste kamen: Kletterer, die sich in den schwierigen Routen am nahe gelegenen Blankenstein tummeln; Familien mit Kindern, um auf einfachen und doch landschaftlich spannenden Wanderwegen Zeit für sich zu haben, auch Neugierige, die die neue Hütte einmal selbst erleben wollten. Zur Hütte selbst erntete Hüttenwart Frank-Uwe Reinhardt monatelang fast nur Lob und positive Kritik.



Neue Hütte, neues Konzept: Im Schlafsaal nächtigt man nicht in fixen Betten, sondern nutzt die selbst mitgebrachte Isomatte. Tagsüber können hier dann Kinder turnen und spielen.
Foto: Sophie Dover

 

Und in der Tat: Wer die neue Blankensteinhütte betritt, genießt ein wirklich tolles Raumgefühl. Es riecht immer noch nach heimischem Kiefern- und Fichtenholz, das für den Bau und Innenausbau verwendet wurde. Ebenerdig spaziert man von der geräumigen Wohnküche durch einen breiten Flur mit Schuhregalen und Schränken direkt zu den Lagern. Und hier ist die Überraschung groß: Keine Betten stehen hier, auch keine Matratzen sind aneinandergereiht.

Ein „individuelles Raumkonzept“ bietet sich auf anderthalb Etagen. Denn im Lager gibt es eine erhöhte Empore. „Dort können tagsüber Kinder herumturnen und spielen“, sagt Frank-Uwe Reinhardt. „Und für die Nacht legt man oben und unten einfach die selbst mitgebrachten Isomatten aus.“ Wer keine eigene Ausrüstung hat, findet bei uns in begrenztem Umfang selbst aufblasende Matten und Decken. Ein Hüttenschlafsack ist immer mitzuführen.

Reinhardts Lebenspartnerin Hanna Jautz hat einen Tipp: „Unten schlafen, mit dem Kopf direkt an den Fenstern. Dann leuchten Mond und Sterne ein wenig über den Baumwipfeln herein, und geweckt wird man durch die Morgensonne.“ Hanna, die mit Frank-Uwe alle zwei bis drei Wochen auf der Blankensteinhütte nach dem Rechtensieht, hat sich in die neue Hütte sofort verliebt. In der alten fühlte sie sich bisweilen wie ein „Eiszapfen“, schreibt sie in ihrer kleinen Liebeserklärung.

Grund für das gute neue Raumklima sind vor allem die – von manchen so gescholtenen – großen Fenster. Sie sind nicht nur dick verglast und gut isoliert, sondern fangen im Winterhalbjahr auch die Wärme der tief stehenden Sonne ein. Ein wichtiger Nebeneffekt: Die erwärmte Luft kann viel Feuchtigkeit aufnehmen und entweicht dann über den Schornstein und Entlüftungskanäle ins Freie. „In der alten Hütte war die Luftfeuchtigkeit ein echtes Problem“, so Reinhardt.

Gewaschen wird sich draußen

So reicht zum Heizen der kleine, aber effiziente Holzherd in der Küche. „Komplett autark“, nennt Architekt Rainer Schmid die Hütte. Das WC ist eine Komposttoilette, die aus den menschlichen Hinterlassenschaften zusammen mit Rindenmulch nach wenigen Monaten natürlichen Humus macht. Ausreichend Strom erzeugt die Photovoltaikanlage auf dem Dach, die durch einen Batteriepuffer ergänzt wurde. Die Elektrizität geht hauptsächlich in die Beleuchtung. Und auch die war in der alten Blankensteinhütte ein Problem. „In ihr gab es gar keinen Strom“, weiß Frank-Uwe. „Man musste Gaslampen anzünden, und das war für viele eine echte Herausforderung.“

 

Im Sommer 2024 wurde die neue Blankensteinhütte fertiggestellt.
Foto: Walter Treibel

 

Beim Thema Wasser ist die neue Hütte rustikal geblieben. Vor der Tür gibt es einen Brunnen. Das Wasser kommt von einer Quellfassung einhundert Meter höher, in der Nähe der Tegernseer Skihütte. Da im Umfeld Almgebiete liegen, ist das Wasser kein Trinkwasser. Dieses muss jeder selbstmitbringen. „Das Wasser aus dem Brunnen schöpft man zum Kochen von Tee, Kaffee oder Nudeln einfach in einen Topf oder Kessel“, erklärt der Hüttenwart. Waschen muss man sich, sommers wie winters, draußen. Drinnen gibt es keinen Wasserhahn und kein Becken.

Zum Vergraben der neuen Wasserleitung gab es im Herbst bereits einen Arbeitseinsatz mit rund einem Dutzend freiwilliger Helfer, ein letztes oberirdisch verlaufendes Stück wird im Laufe des Jahres noch unter die Erde verlegt. Neben solchen Sonderaktionen organisiert Frank-Uwe zweimal im Jahr regelmäßige Arbeitseinsätze: im Juni und im September. Dann wird gesaugt und geputzt, Brennholz im Wald gemacht und es werden Reparaturen getätigt.

Neben der Wasserleitung stehen für dieses Jahr noch Maßnahmen für den Vogelschutz an. So soll eine Totholzhecke vor der Ostfassade gebaut werden. Denn die trägt die großen Fenster und die sind lauteiner Einschätzung des Landesbunds für Vogelschutz ein Problem. Da die Hütte im Natura-2000-Gebiet Mangfallgebirge und Vogelschutzgebiet Mangfallgebirge liegt, könnten die Fenster zur tödlichen Gefahr für die gefiederten Nachbarn werden, im schlimmsten Fall für so stark gefährdete Arten wie Wanderfalke und Uhu. Die Totholzhecke soll Abhilfe schaffen.

Sie wird gleichzeitig das Ambiente um die neue Hütte verschönern. Denn für den Bau mussten unterhalb ein paar Bäume gerodet werden. Oberhalb haben die Stürme der vergangenen Jahre den Wald in Mitleidenschaft gezogen und einen baumfreien Hang geschaffen. Für Kinder aber ist das Umfeld ein kleines Paradies ohne gefährliche Abhänge. Familien können die Blankensteinhütte bequem und, sofern schneefrei, sogar mit geländetauglichem Kinderwagen erreichen.

Als familienfreundliche Wandertour ab Mai empfiehlt Frank-Uwe Reinhardt folgende Runde: Direkt von der Hütte in einer Stunde hinauf ins „Labyrinth“, eine Landschaft voller Felsblöcke zum Herumkraxeln, überragt von den Felswänden des Blankensteins. Über den Riederecksee und den Röthensteiner See kann man zur Hütte zurückwandern. Der 1768 Meter hohe Blankenstein selbst, eine von allen Seiten steil und zackig aufragende Felsburg, ist ebenso wie der weniger bekannte Nachbar, der Schreistein, den Kletterern vorbehalten. Sie finden hier Routen in vielen Schwierigkeitsgraden, auch der leichteste Anstieg durch die Westrinne ist ein „Zweier“.

 

Mit einem großen Fest wurde die neue Hütte feierlich eröffnet.
Foto: Walter Treibel

 

Im Winter braucht man bei viel Schnee Tourenski oder Schneeschuhe, um zur Hütte zu kommen. Dann bieten der 1723 Meter hohe Wallberg mit dem auch im Winter bewirtschafteten Wallberghaus und der benachbarte, fast gleich hohe Setzberg jeweils leichte Ski- und Schneeschuhtouren. Anspruchsvoller ist die Runde über Blankensteinsattel und Röthensteiner See. Der höchste Gipfel der Region, der 1826 Meter hohe Risserkogel, mit seinen aussichtsreichen Graten ist dann wieder im Sommerhalbjahr ein lohnendes Ziel.

 

Hüttenhymne: Hanna Jautz hat eine Liebeserklärung an die Blankensteinhütte verfasst.


Steckbrief Blankensteinhütte


Höhe: 1214 m

Öffnungszeiten: ganzjährig für Selbstversorger

Übernachtungsplätze: 16 Lagerplätze (Isomatten und Schlafsäcke nach Möglichkeit bitte selbst mitbringen)

Preise: 15 EUR für Sektionsmitglieder Erwachsen, 7 Euro für Kinder (7-18 Jahre), kostenfreu für Kinder unter 7 Jahre

Zustieg: Ab der Haltestelle bzw. Parkplatz „Kistenwinterstube/Hufnagelstube“ (940 m) auf Teerstraße Richtung Wallberg. Direkt vorbei an der „Sibli-Diensthütte“ und immer am Schiffbach entlang bis zum Abzweig Wallberg/Risserkogel (1200 m) auf Höhe der Rottach-Alm. Hier über die Brücke nach links abbiegen und hinter dem Bach dem ungeteerten Forstweg in die Gegenrichtung ca. 300 m folgen. An einer größeren Lichtung steht linkerhand ein großer markanter Felsblock. Nun der Forststraße noch ca. 50 m folgen und dann nach rechts über Pfad (Wegweiser) durch den Wald, ohne nennenswerten Anstieg den Hang querend, zur Hütte. Die Hütte liegt in einem Waldstück und ist nicht von Weitem erkennbar. Dauer: 1–1,5 Std., 250 hm

Infos und Buchung


Info

Für den Aufenthalt auf der neuen Blankensteinhütte gelten die üblichen Regeln für Selbstversorgerhütten: wie die nächtliche Hüttenruhe, Hunde- und Haustierverbot, sparsamer Ressourcenverbrauch und das Verbot offener Lichtquellen innen und offener Feuerstellen außen. Im Hüttenhandbuch (online auf alpenverein-muenchenoberland.de/blankensteinhuette, ausgedruckt auf der Hütte) finden sich viele bebilderte Erklärungen: zum Anheizen des Herds, Gebrauch der Trockentoilette und der Luftmatten, wo sich Geschirr, biologisch abbaubare Reinigungsmittel, Bücher und Spiele befinden und vieles mehr.