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Jugend-Europacup (EYC) Bouldern in Chambéry

Platz zwei nach der Quali

Es sah alles nach einem großartigen Wochenende in Chambéry/Frankreich aus. Anna Apel auf Platz zwei nach der Quali, vier Tops und alle fünf Zonen. „Aber in so einem Wettkampf kann alles passieren“, hatte die 16-jährige Münchnerin noch kurz vorher gesagt und Recht behalten. Im Finale kamen nur noch zwei weitere Zonen hinzu: Platz zehn.

Vielleicht war der Auftakt im Jugend-Europacup (EYC) im französischen Chambéry einfach nur eine Art Déjà-vu-Erlebnis für Anna Apel. Platz zwei nach der Quali mit vier Tops und allen fünf Zonen. Aber wenn es im Finale, in der Runde der besten Zehn, wieder von Null los geht, ist der weitere Verlauf auch ein bisschen Glückssache. Im Fall der jungen Münchnerin vom Kletterteam München & Oberland wollte (fast) nichts mehr gelingen: Zwei mühevoll erarbeitete Zonen bedeuteten am Ende Rang zehn.

Aber wer wie Anna Apel beim Deutschen Jugend-Cup zuletzt zweimal auf Platz eins gelandet ist und vom Trainerteam jüngst sogar für drei Erwachsenen-Europacups, jenen in Prag (29. April – 1. Mai), Brixen (7./8. Mai) und Klagenfurt (20./21. Mai), nominiert worden ist, der darf sich in der A-Jugend, im letzten Jugend-Jahr ruhig mehr erhoffen.

Für die 16-jährige Anna Apel bedeutet der enorme Einsatz nämlich „kein einziges freies Wochenende bis August“, und in der Schule, in der derzeitigen Klausurenphase in der Q11, ziemlich viel Stress, inklusive Lerneinheiten spät abends, auf dem Weg zum Wettkampf und im Zug. „Für die Kunst-Klausur am Montag vor den Osterferien, habe ich am Sonntagabend um 19 Uhr angefangen zu lernen“, so Anna. Mathe verpasst sie regelmäßig, weil sie am Freitag wegen der Wettkämpfe häufig befreit ist: „Da muss ich mich dann etappenweise vorbereiten und schon drei Wochen vorher anfangen.“

Ein Privatleben abseits der Kletterei, Freunde treffen, weggehen? „Fällt weg“, sagt Anna. Weil ihre ersten internationalen Starts zudem in die Corona-Zeit gefallen sind, sind auch die Kletterkontakte eher virtueller Art. Man klettert zwar beim selben Wettkampf, hat aber oft nur über Instagram Kontakt zu den anderen. „Wir müssen richtig aufpassen, bewegen wir uns auf den Wettkämpfen nur in unserer Landes-Bubble.“ Auch in der Schule und in der Kletterhalle trägt sie weiter einen Mund-Nasen-Schutz: Denn, „wenn ich positiv bin, darf ich nicht mit zum EYC“, so Anna. Und das ist schnell mal passiert: „Mein Rekord waren 15 Begegnungen in der Corona-Warn-App.“ Aber in zwei Jahren Pandemie ist bisher alles gut gegangen.

Die Woche über ist Anna Apel mit der Jugend-Nationalmannschaft im Trainingslager in Innsbruck, am 23./24. April geht es zum EYC nach Soure/Portugal, Ende des Monats dann schon nach Prag.