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Tourenbericht 08/17 Lamsen-Spitze

Tourenbericht 08/17 Lamsen-Spitze

vom 1. - 2. 8 nachgeholt

Teilnehmer:

Bechteler Martin Drechsel Klaus Rabe Marcus Kmitta Peter *) 
   *) als Tourenführer 

Tourenstatistik:
Gipfel: Lamsen Spitze (2.508 m) Teiln.: Anst.Hm: 1650 
 Rotwandl Spitze (2.321 m)   400 
 Steinkarl Spitze (2.460 m)   150 
 Hochnissl Spitze (2.546 m)   100 

Tourenverlauf:

Der ursprünglich ausgeschriebene Termin im Juni wurde wegen schlechter Witterung, noch vorhandenen Altschneefeldern und zu diesem Zeitpunkt mangelndem Interesse auf das erste August-Wochenende verschoben. Umso erfreulicher war, dass sich für den neuen Termin mit Marcus und Klaus gleich 2 neue Gruppenmitglieder angemeldet haben.

Die Anfahrt verlief wie geplant, so dass wir von der Karwendelrast gegen 10.30 Uhr aufbrechen konnten. Bereits nach wenigen Gehminuten einsetzender Regen ließ für das weitere Wetter nichts Gutes erwarten. Aber weit gefehlt - siehe den weiteren Tourenbericht!

Zunächst machte der Hatscher bis zum Zwerchloch seinem Namen alle Ehre. Fast 2 Stunden gingen wir oberhalb des Vomper Bachs in drückender Schwüle ohne spürbaren Höhengewinn entlang. Gemildert wurde die Qual nur durch die Schönheit der unberührten Natur und die Einsamkeit dieser Gegend. Überhaupt konnten wir an diesem Wochenende feststellen, dass die Wege in diesem östlichsten Ausläufer des Karwendels offenbar nur wenig begangen sind. So trafen wir am 2. Tag während der 5 Stunden von der Lamsscharte bis zum (T)Dawald-Jagdhaus keine Menschenseele. Der große Menschenstrom von der Lamsenjochhütte führt halt in andere Richtungen als über diese weiten und anstrengenden Wege ins Vomper Tal, an deren Verlauf es keinerlei Einkehrmöglichkeit gibt.

Zurück zur Tour. Die Regenwolken hatten sich schnell wieder verzogen und wir machten uns auf den 1.500 Höhenmeter betragenden quälenden Aufstieg in schon beschriebener Schwüle. Ich kann mich nicht erinnern, jemals soviel Flüssigkeitsverlust/-bedarf wie an diesem Tag gehabt zu haben. Erst ab einer Höhe von etwa 1.700 Metern wurden die Temperaturen allmählich erträglich. Martin und Klaus, die beide die Lamsen Spitze schon einmal bestiegen hatten, ließen sich zurückfallen und stiegen später vom Joch direkt zur Hütte ab. Marcus und ich setzten unseren Weg zum Gipfel fort, den wir gegen 17.00 Uhr erreichten. Das Wetter übertraf unsere Erwartungen. Die prognostizierten Gewitter waren südlich in Richtung des Alpenhauptkamms vorübergezogen, die angekündigte Kaltfront noch nicht eingetroffen. So genossen wir kurz den Blick über die Zillertaler und Tauern, ehe auch wir uns auf den Abstieg zur Hütte machten. In einer Schotterrinne, die diretissima vom Weg westlich zur Hütte verläuft, staubten die letzten knapp 200 Höhenmeter buchstäblich auseinander.

Der Abend und die Nacht auf der Hütte verliefen unspektakulär, Martin beteiligte sich als Fensteröffner am üblichen Fenster auf-/Fenster zu-Spielchen, der Schreiber fand am nächsten Morgen nach einigem Suchen seine am Vorabend liegen gelassene Jacke an der Garderobe wieder. Die Wetterprognose insgesamt stellte sich jedoch als richtig heraus. Noch am Abend setzte die avisierte sich abschwächende Kaltfront zum Durchzug an. Mit Einbruch der Dämmerung begann es zu regnen. Der Regen hielt die ganze Nacht durch an. Am nächsten Morgen warteten wir wie vereinbart die weitere Wetterentwicklung ab. Und tatsächlich hörte es gegen 08.30 Uhr binnen weniger Minuten auf zu regnen. So beschlossen wir, unsere Tour wie geplant fortzusetzen.

Wir gingen dieses Mal über den Brudertunnel zum Joch. Da alle Teilnehmer sehr trittsicher waren, ging dies ohne den Einsatz technischer Hilfsmittel, außer natürlich den in den Berg verankerten Metall-Tritten und -Seilen. Anfängern sei vor einer Begehung ohne Klettersteig-Kombi jedoch dringend abzuraten. Auch bei schlechtem Wetter sollte man den Weg meiden.

Der weitere Weg über den Grat zur Hochnissl Spitze war ein einziger Genuss. In atemberaubender Kulisse durchquerten wir wie Flugzeuge die uns umgebenden Wolkentürme, gelotst von mehreren, zeitweise nur wenige Meter entfernt äsenden Gamsrudeln. Nach hollywoodreifen schaustellerischen Darbietungen auf dem Gipfel und einer wohlverdienten Rast machten wir uns auf den wiederum sehr anstrengenden Abstieg - von angenehmer Luft in den Wolken wieder hinein in die brütende Hitze im Tal. Verkürzt wurde der Abstieg immer wieder durch Geröllfelder unterschiedlicher Länge und Gesteinsgröße. Ich glaube, Marcus hat an diesem Tag eine neue Sportart entdeckt - Gerölling. Letzter Punkt vor der Heimfahrt war dann eine Kaffee- und Kuchenpause in der Karwendelrast. Auch die Heimfahrt verlief problemlos. Der Organisator bedanket sich bei den Mitstreitern für die gemeinsamen schönen Erlebnisse an diesem Wochenende - bis zur nächsten Tour!

Gehzeiten (überschlägliche Angaben):

Karwendelrast - Jagd-Hütte Zwerchloch: 1 Std 45 Min

J.-H. Zwerchloch - Lamsscharte (2.270 m): 3 Std 30 Min

Lamsscharte - Lamsen Spitze: 1 Std

Lasmsen Spitze - Lamsscharte - Lamsenjochhütte: 1 Std

Lamsenjochhütte - Lamsscharte: 45 Min

Lamsscharte - Rotwandl Spitze (2.321 m) - Steinkarl Spitze (2.460 m) - Hochnissl Spitze (2.546 m): 2 Std 15 Min

Hochnissl Spitze - Karwendelrast: 3 Std 30 Min

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