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Hoffnung für den Alpenplan

Änderung des Alpenplans soll rückgängig gemacht werden

Im Ringen um den Alpenplan gibt es eine neue, aufsehenerregende Wendung: Die neue Bayerische Staatsregierung aus CSU und Freien Wählern hat in ihrem Koalitionsvertrag am 5. November 2018 erklärt, die im Vorjahr beschlossene Änderung des Alpenplans rückgängig machen zu wollen. Die Bemühungen der Sektionen München & Oberland um den Erhalt des Alpenplans und den Schutz der Bergwelt werden damit von Erfolg gekrönt.

Das Riedberger Horn im Winter, ein wertvolles Refugium für Raufußhühner
Die Erschließungspläne hätten die strenge Schutzzone C des Alpenplans betroffen
Im Sommer ist die Gegend rund ums Riedberger Horn ein Wanderparadies. Auch im Winter sollte die Zukunft des Bergs im sanften Tourismus liegen.

Auslöser der jahrelangen Auseinandersetzung waren neue Skigebiets-Erschließungspläne für das Riedberger Horn im Allgäu, das seit Jahrzehnten im Rahmen der strengsten Schutzzone C des Alpenplans vor Bauvorhaben geschützt war. Um die von den lokalen Gemeinden Obermaiselstein und Balderschwang befürworteten Erschließungspläne voranzutreiben, hat der Bayerische Landtag mit den Stimmen der CSU-Regierungsmehrheit im November 2017 den Alpenplan dahingehend verändert, dass das Riedberger Horn seinen bisherigen Schutzstatus verlor, wodurch eine Erschließung für den Pistenskitourismus prinzipiell möglich wurde.

Hinter dem Bauvorhaben standen in erster Linie wirtschaftliche und finanzielle Interessen, während von den Gegnern der Pläne zahlreiche Argumente ins Feld geführt wurden, die dagegensprachen – vom Artenschutz über die geologische Labilität des Bergs bis hin zum wahrscheinlichen Ende des Pistenskitourismus in tief gelegenen Skigebieten im Laufe der nächsten Jahre infolge der Klimaerwärmung. Die vielleicht schwerwiegendsten Bedenken aber galten dem Alpenplan als Ganzem: Denn wenn er einmal zugunsten wirtschaftlicher Interessen abgeändert und damit geschwächt würde, drohe ein Dammbruch, bei dem weitere Änderungswünsche und Bauprojekte in streng geschützten Gebieten nur eine Frage der Zeit seien.

Nach intensivem und monatelangem Protest zahlreicher Bürger, Fachleute, Organisationen und Verbände gegen die Erschließungspläne sowie die Änderung des Alpenplans – darunter auch die DAV-Sektionen München & Oberland, die das Thema mit intensiver Berichterstattung begleiteten und sich sowohl alpenvereinsintern als auch in der Öffentlichkeit z. B. mit einer Postkartenaktion für den Alpenplan engagierten – kündigte der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder am 6. April 2018 an, die Erschließungspläne für mindestens zehn Jahre nicht weiter vorantreiben zu wollen.

Nun gibt es eine weitere positive Nachricht: Die neue Bayerische Staatsregierung aus CSU und Freien Wählern hat in ihrem Koalitionsvertrag für die kommende Legislaturperiode bis 2023 angekündigt, die Änderungen am Alpenplan zurücknehmen zu wollen. Wörtlich heißt es darin: "Die Änderungen im Alpenplan werden wir rückgängig machen." Die Sektionen München & Oberland nehmen diese Absichtserklärung erfreut zur Kenntnis und hoffen, dass der Alpenplan bald wieder in seiner ursprünglichen Form hergestellt wird. Er soll wie bisher über Jahrzehnte hinweg und ungeachtet kurzfristiger und lokaler wirtschaftlicher Interessen die bayerische Bergwelt schützen und in ihrer Schönheit erhalten.

Alles Wissenswerte rund um die Causa Riedberger Horn und die Änderung des Alpenplans – mit Hintergründen, Downloads und Berichten zum Weiterlesen – haben wir auf einer Themenseite zusammengefasst.