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Alpenverein München & Oberland kritisiert Entscheidung des Landkreises München zur Zukunft der Isartrails als realitätsfern


Geplante Verordnung konterkariert angepeilte Verbesserung des Naturschutzes im Isartal / Vorgesehene Sperrungen verlagern das Problem in andere Stadtbereiche und erzeugen Konflikte mit anderen Nutzergruppen.

Der Alpenverein München & Oberland kritisiert die Entscheidung des Landkreises München, durch eine Verordnung das Fahrradfahren im Isartal großflächig einzuschränken und damit de facto weitgehend zu sperren, als völlig realitätsfern. Die vom Landratsamt angekündigte Verordnung – die nun vor einer Ertüchtigung und Sanierung der künftig verbleibenden MTB-Strecken erfolgen soll – konterkartiert nach Ansicht des Alpenvereins München & Oberland die gemeinsame Zielsetzung einer Verbesserung des Naturschutzes im Isartal.

Peter Dill, Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Sektion München: „Wir bedauern diese Entscheidung zutiefst. Stellt sie doch zum einen die mehr als zehnjährigen Verhandlungen eines Runden Tisches, an dem seitens der Behörden unter anderem der Landkreis München, mehrere Naturschutzverbände und die Münchner Mountainbike-Szene saßen, ad absurdum. Noch viel schlimmer ist es jedoch andererseits, dass sich der Zustand der Natur im Isartal durch diese Verordnung weiter verschlechtern wird.“ Bereits jetzt ist diese durch eine seit Jahren nicht stattfindende Besucherlenkung arg in Mitleidenschaft gezogen.

Peter Dill: „Der Druck durch freizeit- und natursuchende Fahrradfahrer wird jetzt im Frühling und im anstehenden Sommer stärker denn je. Dazu wird ein Ende der monatelangen Coronabeschränkungen einen erneuten Ansturm an Freizeitsportlern hervorrufen, der die empfindliche Natur im Isartal spürbar negativ beeinflussen wird.“ Nach Ansicht des Alpenvereins München & Oberland werden in Folge großflächige Sperrungen des Isartals dann auch den Druck auf andere Gebiete in der Umgebung deutlich erhöhen. „Mangels stadtnaher Alternativen werden voraussichtlich von vielen Radlern die Sperrungen im Isartal ignoriert werden, was zu weiteren Konflikten mit anderen Nutzergruppen führt. Die zuständigen Behörden werden diesem Problem mit großer Wahrscheinlichkeit nicht gewachsen sein“, so Peter Dill.

Der Alpenverein München & Oberland hat unter anderem für ihre seine Mountainbike-Gruppe M97 und gemeinsam mit den anderen im Isartal fahrenden Radsportgruppen und -verbänden in den vergangenen Jahren immer wieder auf die Notwendigkeit einer sinnvollen Lösung hingewiesen und mehrfach entsprechend konkrete Vorschläge gemacht.

Der Alpenverein München & Oberland besteht daher auf die Umsetzung der gemeinsam erarbeiteten Lösungsvorschläge des Projekts „NaturErholung Isartal“, die der Runde Tisch bereits 2017 dem Landkreis München vorlegte. Wichtig für eine wirksame Lenkung der Mountainbiker*innen ist in erster Linie das unverzügliche Schaffen von attraktiven naturverträglichen Angeboten. Das bedeutet die umgehende Instandsetzung und Pflege von bereits definierten und geeigneten Wegen und die gleichzeitige Schließung von sogenannten wilden Trails. Unabhängig davon sollen ökologisch besonders sensible Naturflächen entsprechend erkennbar gemacht, im schlimmsten Fall auch gesperrt werden können.

Zur Beachtung dieser Angebote ist eine entsprechende pro-aktive Kommunikation von besonderer Bedeutung. Diese sollte nicht nur über die klassischen Wege mit Beschilderung und Hinweistafeln erfolgen, sondern ganz bewusst auch von Gebietsbetreuer*innen vor Ort sowie durch eine intensive Aufklärungsarbeit der Radsportvereine und –verbände umgesetzt werden. Die persönliche Ansprache und Sensibilisierung ist bei einem so wichtigen Thema die bei weitem zielführendere Form von Kommunikation als die strikte Vorgabe staatlich verfügter Verordnungen.

Peter Dill abschließend: „Wir appellieren an den Landkreis München, sein geplantes Vorgehen zu stoppen und sich erneut mit allen Partnern aus der Münchner Fahrrad-Szene an einen Tisch zu setzen – mit dem Ziel, kurzfristig wirksame Lösungen zu erarbeiten und umzusetzen. Die Menschen in München und Umgebung sowie die Natur im Isartal erwarten hier vernünftige Ansätze und eine umgehende Realisierung.“


Für Rückfragen:

Sektion München des Deutschen Alpenvereins e. V.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Markus Block / Pressereferent

F:         +49 89 55 17 00 717

H:         +49 163 8 11 11 13

M:       

Mediale Berichterstattung

Isartrails: Ein Lenkungskonzept lässt auf sich warten (BR24, 30.04.2021)

Hörbeitrag im Bayern2-Rucksackradio (Sendemitschnitt vom 01.05.2021, ab 01:20:30)

Streit um die Isar-Trails: Wem gehört die Natur? (BR Fernsehen, 02.05.2021)