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Umwelttechnik auf dem Watzmannhaus

Erneuerung der PV-Anlage auf dem Watzmannhaus

Die Sektion München hat im Jahre 1992 in einem Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit dem Frauenhofer Institut auf dem Watzmannhaus die erste Photovoltaik-Anlage auf Berghütten errichtet, um den Energiebedarf so weit als möglich umweltfreundlich abzudecken und den Nachweis erbringen zu können, dass die damals neuartige Technologie auch in alpinen Lagen funktionsfähig arbeiten kann.

2019 wurde die PV-Anlage erneuert und die Module ausgebaut (Gesamtkosten 180.000 €), damit kann der Bedarf an elektrischer Energie zu nahezu 100 % aus der PV-Anlage gewonnen werden. Moderne PV-Module weisen heute auf Grund des technologischen Fortschritts eine weit höhere Leistungsdichte als noch vor 3 Jahrzehnten auf. Mit dem Austausch der PV-Module konnten unnötige Laufzeiten des Pflanzenöl-Aggregates wieder deutlich reduziert und die umweltfreundliche Energieversorgung mitten im Nationalpark Berchtesgaden wieder langfristig gesichert werden. Ein besonderer Dank an einen Spender (der namentlich nicht genannt werden möchte) für die großzügige Übernahme der gesamten Baukosten für die neue PV-Anlage!

Konzept zur Optimierung der Stromversorgungsanlage

Projektbaustein: Erneuerung PV-Module 2019f

PV-Anlage vor dem Umbau

PV-Anlage nach dem Umbau 2019

Hubschraubertransport
neue Wassertanks
Blockheizkraftwerk

Das Watzmannhaus darf sich damit rühmen, als gutes Beispiel in Sachen Umwelttechnik voranzugehen:

  • Im Zuge des Erneuerung der PV-Module im Jahr 2019 wurden 45 Einzelmodule mit einer Fläche von 1,7 qm/Modul und damit einer Gesamtfläche 76,5 qm verbaut. Durch den Austausch der PV-Module ergibt sich eine Erweiterung der durch die PV-Module belegten Dachfläche von 12,58 qm bzw. 20 % Zunahme der PV-Fläche am Dach.

  • Statt eines Dieselaggregats werden Strom und Wärme mittels eines mit Rapsöl betriebenen Blockheizkraftwerks erzeugt. Rapsöl ist biologisch abbaubar und belastet deshalb die Umwelt auch bei etwaigen Transportunfällen nicht, verbrennt außerdem CO2-neutral. Hinzu kommt, dass die erzeugte Wärme dazu verwendet wird, die Räume zu beheizen und warmes Wasser aufzubereiten. Der Wirkungsgrad eines solchen Kraftwerks liegt bei 86%, und auch die elektrische (35 kW) und thermische Leistung (56 kW) kann sich sehen lassen.

  • Die Reinigung der Abwässer erfolgt durch eine vollbiologische Kläranlage, in der die Feststoffe herausgepresst und getrocknet abtransportiert werden können. Die flüssigen Bestandteile fließen durch mehrere Wasserfilter und versickern grundwasserneutral.

  • Die Trinkwassertanks wurden ausgetauscht und vergrößert und fassen nun ein Volumen von 100 Kubikmeter. Da die Talseite mit steingefüllten Drahtkörben verdeckt ist, wird auch das Landschaftsbild nicht gestört.

  • Wasserlose Urinale und Waschbecken mit Spararmaturen wurden schon zu einem früheren Zeitpunkt eingebaut – ebenso wie das getrennte Versorgungssystem für die WCs, die mit Regenwasser oder gereinigtem Abwasser betrieben werden können. Der 20 Kubikmeter fassende Regenwassertank im neuen Anbau ist ferngesteuert.