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Es hätte eigentlich eine bunt gemischte Truppe aus italienischen, österreichischen und deutschen Arbeitswütigen werden sollen, die sich für eine Woche in der Valepp treffen, um den dortigen Bergwald auf Vordermann zu bringen. Auch mit dem Ziel, den Grundsatz 4 der Ortlerkreis-Deklaration aus dem Jahre 2004 mit Leben zu erfüllen, waren Mitglieder der Sektionen Milano (CAI), Austria (OeAV) sowie München und Oberland (DAV) in der letzten Juliwoche 2007 eingeladen, im Forstbetrieb Schliersee tatkräftig bei der Schutzwaldpflege mitzuhelfen. Das 4-köpfige Häuflein, das sich da am Sonntagabend vor der Kirche in Spitzingsee zusammenfand, war tatsächlich bunt gemischt. Wir, d.h. Angela, Daniela, Stephan und Jochen, entstammten dann aber doch allesamt dem deutschen Sektor des Ortlerkreises, waren also Münchner und Oberländer.
Ranggerhäusl in der Valepp
Am Montag ging es erst einmal mit unserem Förster Siegmar auf Exkursion, wobei er uns gleich auf sein wichtigstes Anliegen für die kommende Woche einstimmte. Schutzwälder in Bergregionen sollen, wie der Name schon andeutet, Ortschaften und Verkehrswege in den Tälern vor Lawinen, Muren, Steinschlag und Überschwemmungen schützen. Leider verjüngt sich dieser Schutzwald vielerorts nicht mehr von selbst. Irgendwann sterben die durch Umwelteinflüsse gefährdeten alten Bäume ab und können ihre Schutzfunktion nicht mehr erfüllen. Hauptursache für die Nachwuchsprobleme des Waldes ist häufig der zu hohe Wildbestand. Es hat in diesem Fall gar keinen Sinn, tausende junger – und teurer – Setzlinge zu pflanzen, da diese in kürzester Zeit abgefressen würden. Die vordringlichste Aufgabe besteht also darin, die Zahl der bäumchenknabbernden Gämsen, Rehe und Hirsche zu reduzieren. Auch an der Südflanke des 1224 m hohen Lämmeralpenecks, nur einen Fußmarsch von unserer Unterkunft entfernt, gibt es zuviel Wild. Folglich lag der Schwerpunkt der Arbeiten, die Siegmar für uns ausersehen hatte, in der Verbesserung der jagdlichen Infrastruktur.
Sanierung eines alten Jagdsteigs
Unter der fachkundigen Anleitung von Forstmeister Quirin Hiemenz, der unseren Trupp die ganze Woche über betreute – und zusätzlich unterstützt durch Forstarbeiter Christian – schafften wir dann aber doch mehrere hundert Meter Wegstrecke.
Entasten einer vom Borkenkäfer befallenen Fichte
Entrinden ("Schepsen") eines Fichtenstamms
Schaffenspause beim Hochsitzbau
Den letzten Abend im Ranggerhäusl verbrachten wir zusammen mit „unseren" Forstleuten Siegmar, Quirin und Christian beim griabigen Lagerfeuer vor der Hütt´n und ließen uns ein von Revierförster Siegmar eigenhändig erlegtes Reh schmecken. Freitag nachmittag ging es dann, mit dem wohltuenden Gefühl im Rucksack, dem nicht nur für die Alpentäler so wichtigen Schutzwald ein wenig unter die Arme gegriffen zu haben, wieder nach Hause.
Probesitzen auf unserem Hochsitz-Topmodell
Dr. Jochen Simon