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NSG-Treffen 2009

Treffen 2009 der am Naturschutz Interessierten im DAV

Foto: M. RaabEingeladen hatten die AGUSSO sowie die Naturschutzreferenten der Sektionen München und Oberland, Sandra Pawliczak und Georg Kaiser. Und es kamen – vom 21. bis zum 24.5.2009 – mehr als 50 Umweltinteressierte aus ganz Deutschland ins Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK) des Klosters Benediktbeuern. Das ZUK ist im ehemaligen Ökonomiegebäude des Klosters –dem Meierhof – untergebracht.

 

Meierhof des Klosters Benediktbeuern

 

Dieser Hof, der vor einigen Jahren vollständig renoviert und zu einem Tagungszentrum umgebaut wurde, ist das älteste urkundlich erwähnte landwirtschaftliche Anwesen in Bayern. Die dicken Mauern und das alte Sichtgebälk des Dachstuhls tragen zum anheimelnden Ambiente der Unterkunfts- und Tagungsräume bei.

Nachdem sich alle Teilnehmer registriert und ihre Schlafräume bezogen hatten, begann das Programm am Donnerstagabend mit der Begrüßung der Teilnehmer durch AGUSSO-Leiter Jochen Simon und Reiner Knäusl, Rechtsreferent im Vorstand der Sektion Oberland.

Es folgte ein Impulsvortrag von Katharina Luthe zum Thema Nachhaltigkeit bzw. deren Umsetzung bei der JDAV Bayern. Bei ihren Jugendleiter-Fortbildungen fördert die JDAV Bayern die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Sie bietet im Internet auch eine Auflistung von Klettergebieten an, die sich mit Bahn und Fahrrad erreichen lassen (http://mobi.jdav-muenchen.de). Eine Auswahl daraus ist als Flyer erhältlich. Das Ferien-Freizeitprogramm Ice Age für Kinder von 9-14 behandelt den globalen Klimawandel, es wurde 2008 erstmals durchgeführt und auch gleich im Rahmen der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet.

Foto: F. SpeerFreundlicherweise hatte sich der Rektor des ZUK, Pater Karl Geißinger SDB, bereit erklärt, einen kurzen Überblick über die Geschichte des Klosters und des daran angeschlossenen ZUK zu geben. Das um 725 entstandene, durch den hl. Bonifatius geweihte Kloster wurde bis zur Säkularisation 1803 von Benediktinermönchen geführt. Seit den 1930er ist es Heimstatt der Salesianer Don Boscos.

 

Tagungsraum im Meierhof 

 

im Meierhof wurde 1988 mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt sowie verschiedener öffentlicher und privater Träger das Zentrum für Umwelt und Kultur eingerichtet. Es widmet sich vor allem der Umweltbildung von Erwachsenen und Kindern.

Über die Naturschutzarbeit im Deutschen Alpenverein berichteten anschließend Manfred Berger, der Vorsitzende des DAV-Bundesausschusses Natur- und Umweltschutz, sowie Franz Speer vom DAV-Ressort Natur- und Umweltschutz. Ein neues Grundsatzprogramm ist momentan in Arbeit und wird voraussichtlich auf der Hauptversammlung 2010 verabschiedet. Das Projekt „So schmecken die Berge", ist sehr erfolgreich, den beteiligten Hüttenwirten können deswegen strengere Auflagen für die Verwendung regionaler Zutaten gemacht werden. Ein anderes aktuelles Thema ist der Rückbau von Pistenanlagen nach Großereignissen wie z.B. der Ski-WM. Mit vielen Fragen und Diskussionen endete der erste Abend, den einige Teilnehmer noch bei Bier und Wein im Klosterstüberl ausklingen ließen.

Der Freitag begrüßte uns mit Regen, aber beim Start der Exkursion zur Rappinalm kam doch die Sonne heraus. Wer sich hier zum Mitgehen entschieden hatte, konnte unter der Führung von Friedl Krönauer den malerischen Aufstieg durch Wald, vorbei an den Wasserfällen des Lainbachs und weiter auf kleinen Steigen genießen. Als 2. Vorsitzender der Kreisgruppe Bad Tölz-Wolfratshausen des Bund Naturschutz sowie als Naturschutzwart der Bergwacht Kochel engagiert sich Friedl schon seit Jahren gegen die Straßenerschließung der Rappinalm, einer relativ kleinen und wenig ertragreichen Alm in der Südflanke des Rabenkopfs.

 

Foto: J. SimonAm Wegrand blühten der Frauenschuh und andere Frühjahrsblumen. Friedl erläuterte uns die vor einigen Jahren geplante, aber gottlob vom bayerischen Landtag schließlich abgelehnte Trasse von der Kochler Alm aus, die einen wunderbaren Bergmischwald, ein Hangquellmoor mit vielen geschützten Pflanzen sowie den von zwei Wasserfällen umrahmten malerischen Abschluss des Rappinalmbodens unwiederbringlich zerstört hätte.

Frauenschuh im Lainbachgraben 

 

Foto: J. SimonLeider lässt der Jachenauer Bauer, dem die Alm gehört, nicht locker und plant jetzt mit Unterstützung der bayerischen Staatsforsten eine alternative Erschließungsstraße durch den scharf eingeschnittenen Walchgraben. Auf dem Rückweg begingen wir auch diese Trasse und konnten uns davon überzeugen, dass beim Bau einer mehr als 2 km langen und 4-5 m breiten Forststraße durch die z.T. sehr steilen Hänge erhebliche Zerstörungen des Landschaftsbilds unvermeidlich sind. Der geplante Kostenrahmen wird angesichts der Geländetopografie und drohender Gefahren durch Muren und Ausspülungen bei Starkregen wohl kaum einzuhalten sein, damit steht der Aufwand, ganz abgesehen von der nur ideell zu beziffernden Umweltzerstörung, in keinem vertretbaren Verhältnis mehr zum wirtschaftlichen Nutzen.

Auf der ursprünglich beantragten Trasse der Erschließungsstraße zur Rappinalm

 

Foto: F. SpeerDie andere Gruppe besichtigte zunächst das Walchenseekraftwerk einschließlich des für Besucher normalerweise nicht zugänglichen Wasserschlosses. Als fachkundiger Führer hatte sich Heiko Storz zur Verfügung gestellt, seines Zeichens Naturschutzreferent der Sektion Tutzing und selbst beruflich im Kraftwerk tätig.

 

Im Innenhof des Walchenseekraftwerks 

 

Foto: S. PawliczakDeutlich wurde dabei das Dilemma zwischen CO2-neutraler Energiegewinnung durch Wasserkraft, z.B. für den Betrieb der Münchner S-Bahn, einerseits und großräumigem Eingriff in den regionalen Wasserkreislauf andererseits. Die historische Anlage, zu ihrer Entstehungszeit um 1920 eine technische Meisterleistung, beeindruckte dennoch alle Exkursionsteilnehmer.

 

Franz Speer erläutert die Problematik der Wasserableitungen aus Isar und Rißbach

 

Foto: F. SpeerNachmittags ging es dann mit dem Bus über die kurvenreiche Kesselbergstraße zum Walchensee, wo wir mit der Herzogstandbahn hinauf fuhren und noch ein paar Schritte zum Gipfel des Fahrenbergs gingen. Dort erläuterte uns der Revierförster Interessantes zu den Themen Forstreform, Schutzwald-Gebiete und Waldbrand-Katastrophen am Herzogstand.

 

Auf dem Fahrenberg

 

Leider mußte der geplante Fußabstieg durch das Schutzwald-Sanierungsgebiet hinunter zum Walchensee wegen eines drohenden Unwetters entfallen.

Am Abend hatten wir Dr. Helmut Karl zu Gast, den „Vater" des Bayerischen Alpenplans, mit dem bereits vor 35 Jahren große Teile des bayerischen Alpenraums unter absoluten Schutz gestellt wurden. Anlass war damals das Vorhaben, eine Seilbahn auf den Watzmann zu bauen.

 

Foto: F. SpeerUm diesen Plan wird Bayern von Naturschützern aus dem benachbarten Alpenraum glühend beneidet. Obwohl viele Zuhörer das Projekt schon kannten, war es sehr beeindruckend, direkt vom Initiator zu hören, wie alles begann und schließlich zum großen Erfolg für den Schutz unserer Bergwelt wurde.

 

Dr. Karl berichtet über die Entstehung des bayerischen Alpenplans

 

Foto: S. PawliczakAuch am Samstag, der strahlenden Sonnenschein und sehr warmes Wetter mit sich brachte, gab es wieder zwei Exkursionsgruppen. Unter der Führung von Elisabeth Pleyl, der Gebietsbetreuerin für die Loisach- und Kochelseemoore, machten sich die einen zu Fuß auf den Weg in das zum Benediktbeurer Klosterland gehörige Renaturierungsgebiet.

 

Elisabeth Pleyl gibt an der Schautafel einen Überblick über die Loisachmoore 

 

Foto: J. SimonEhemals trockengelegtes Weideland wurde wieder vernässt und bietet Lebensraum für zahlreiche seltene Vogelarten.Zu diesen zählen etwa Eisvogel, großer Brachvogel, Bekassine, Kiebitz und Krickente. Für deren Beobachtung wurden die beiden als Heustadl getarnten, mit Feldstechern und bequemen Sitzen ausgerüsteten Stationen Moosmühle und Fuchsbichl errichtet. Nahe der Loisach führt ein Bohlenweg mit familienfreundlichen „Spaßeinlagen", wie etwa einem kippeligen Minifloß und einem "Flying Fox", durch das Moor.

 

 

 

 

Floßfahrt im Loisachmoor 

 

Nachmittags stand dann ein Besuch bei den Loisachbibern auf dem Programm, die sich freilich tagsüber und angesichts einer 30-köpfigen Gruppe nicht persönlich blicken ließen.

 

Foto: J. SimonAllerdings zeigte uns Gerhard Schwab, der für Südbayern zuständige Biberexperte vom Bund Naturschutz, ein paar abgenagte Baumstämme und erzählte uns anhand eines ausgestopften Exemplars sowie eines Biberschädels und -gebisses viel Wissenswertes über die „Burgherren", die heute mancherorts leider schon wieder – zu Unrecht – als Plage verteufelt werden.

 

Mit dem Biberexperten Gerhard Schwab auf den Spuren der Großnager

 

Foto: G. KaiserEine kleinere Gruppe, geführt von Georg Kaiser und Rudi Berger, stieg von Arzbach zur Probstalm auf und lernte auf der zur Sektion München gehörenden Selbstversorgerhütte ein anderes Beispiel von Almnutzung kennen. Rudi und Georg erläuterten dort, wie sie mit Eigeninitiative, ein paar Tricks und Einsatz zur rechten Zeit den Schutz des Probstalmkessels durch die Flora-Fauna-Habitat- (FFH-) Richtlinie der EU erwirken konnten.

 

An der Probstalmhütte

 

Durch die Ausweisung als FFH-Gebiet wird langfristig den Begehrlichkeiten der Skigebietsbetrei-ber am Brauneck ein Riegel vorgeschoben. Zudem ist ein Verkauf der Flächen zur Aufbesserung der Sektionsfinanzen weniger attraktiv geworden. Wer wollte, stieg anschließend weiter auf die Benediktenwand und hatte von dort einen schönen Blick auf das Kloster und die bayerische Voralpenlandschaft, vor sich allerdings auch einen ziemlich langen „Hatsch" zu Fuß zurück nach Benediktbeuern.

Leider musste Peter Haßlacher, Leiter der Abteilung Raumplanung und Naturschutz des OeAV, seinen für den Abend geplanten Vortrag über die Herausforderungen für den Alpenschutz in Österreich kurzfristig absagen. Stattdessen sahen wir einen von Karl-Heinz Hesse (Sektion Göttingen) mitgebrachten Film über die Renaturierung eines Bachs in Niedersachsen.

Fazit: Drei spannende Tage mit vielen neuen Impulsen und Informationen zur Umweltarbeit im DAV, Austausch über die Aktivitäten in den Sektionen und natürlich – viel Spaß. In diesem Sinne bitte schon heute vormerken: Das 21. Treffen wird von der Sektion Hildesheim veranstaltet und findet vom 13. - 16. Mai 2010 im niedersächsischen Ith statt.

 

Sandra Pawliczak, Dr. Jochen Simon, Bettina Ulrichs