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Im „Harzgebirg, Gegend von Schierke und Elend" spielt die Walpurgisnachtszene aus Goethes Faust I. Eben dort, genauer gesagt in der Jugendherberge von Schierke am Brocken, trafen sich am Donnerstag, dem 1. Mai (also am Walpurgistag) 2008 ca. 35 naturschutzinteressierte DAV-Mitglieder aus verschiedenen Sektionen im gesamten Bundesgebiet. Diese Treffen, an denen in der Regel auch Vertreter der Abteilung Natur- und Umweltschutz des DAV teilnehmen, werden im jährlichen Wechsel von den Naturschutzgruppen oder -referenten der einzelnen Sektionen vorbereitet und durchgeführt.
Sie stehen allen Interessierten offen, also auch denjenigen, die nicht Referent einer Sektion oder Mitglied einer Naturschutzgruppe sind. Im Rahmen des naturkundlichen Exkursionsprogramms und beim abendlichen gemütlichen Zusammensitzen nach den Fachvorträgen besteht viel Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch über die Naturschutzarbeit in den Sektionen.
Teilnehmer des Treffens der am Naturschutz Interessierten 2008
Karl-Heinz und Christa Hesse von der Sektion Göttingen hatten für die 4 Tage des verlängerten Wochenendes ein interessantes und abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Am ersten Abend informierte uns Andreas Pusch, seines Zeichens Leiter des Nationalparks Harz, mit vielen Bildern und Grafiken über das Gebiet. Der Nationalpark, der 10 % der Gesamtfläche des Harz umfasst, entstand 2006 durch Fusion der ehemals eigenständigen sachsen-anhaltinischen und niedersächsischen Teilgebiete und ist damit der einzige bundesländerübergreifende deutsche Nationalpark.
Er unterteilt sich in eine Naturdynamikzone (41 % der Fläche), in der man die Natur jetzt schon ganz sich selbst überlässt, eine Naturentwicklungszone (58 %), in der durch gezielte Maßnahmen versucht wird, die ehemals forstlich genutzten Fichtenwälder langsam wieder in die natürlich vorhandenen Buchen- oder Buchen-Fichten-Mischbestände umzuwandeln, sowie einen geringen landwirtschaftlich genutzten Flächenanteil (1 %).
In den Fichtenmonokulturen stellt der Borkenkäfer ein Problem dar. Bekämpft wird er jedoch nur zum Schutz großer Reinbestände sowie an den Randzonen, um ein Übergreifen auf benachbarte Nutzwälder zu verhindern. Dem hohen, v.a. an Laubbäumen Verbissschäden verursachenden Rotwildbestand begegnet man mit Abschüssen, wobei die ca. 40 im Nationalpark vorhandenen Luchse Unterstützung leisten. Man hat auch versucht, das Auerhuhn wieder zu etablieren. Der Erfolg war jedoch gering, da der Fuchs den ausgewilderten Hühnern kaum eine Überlebenschance ließ.
Am Freitag stand eine Wanderung auf den Brocken auf dem Programm. Wir passierten dabei alle Wald-Vegetationsstufen von der Buche über die Fichte bis hin zur 1142 m hohen, oberhalb der Waldgrenze liegenden Brockenkuppe. Kurz vor dem Gipfel überquerten wir die Gleise der noch mit Dampfloks betriebenen Brockenbahn, die die meisten der jährlich ca. 3 Millionen Brockenbesucher auf den Gipfel bringt. Sie war daher den Verantwortlichen des Nationalparks anfangs ein Dorn im Auge.
Zug der Brockenbahn im Bahnhof Schierke
Die tundraähnliche Vegetation auf der Brockenkuppe ist sehr empfindlich und macht eine strikte Lenkung der Massen mit Hilfe von Absperrungen unumgänglich. Inzwischen sieht man die hohe Besucherzahl aber auch als Chance, vielen Menschen die Schönheit der Natur, aber auch die mit deren Schutz verbundenen Schwierigkeiten nahe zu bringen.
Die Hexen, die der Überlieferung zufolge bei ihrem wilden Tanz in der Walpurgisnacht den letzten Winterschnee vom Brockengipfel fegen, hatten dieses Jahr nur halbe Arbeit geleistet, und so standen wir inmitten von Schneefeldern. Wir hatten aber das Glück, keinen der jährlich über 300 Nebeltage auf dem Brocken zu erwischen. Man konnte unter der grauen Wolkendecke am Brocken hinaus in das sonnige Vorland sehen, aus dem leuchtend gelbe Rapsfelder grüßten.
Schneefelder am Bahnhof Brocken
Dr. Gunter Karste von der Nationalparkverwaltung führte uns durch den Brockengarten. In diesem botanischen Hochgebirgsgarten können Besucher u.a. einige Pflanzen sehen, die deutschlandweit einzigartig auf der Bergkuppe vorkommen. Dazu zählen z.B. die Brockenanemone, die starre Segge und das Brocken-Habichtskraut.
Anschließend hatten wir noch Gelegenheit, das naturkundliche Museum im Brockenhaus, einer ehemaligen Stasi-Abhörstation zu besichtigen. Hier kann man auch Einiges über die Geschichte des Brockengipfels erfahren.
Dr. Karste stellt den Brockengarten vor
Dieser war zu DDR-Zeiten gesperrt und beherbergte neben den Abhöreinrichtungen auch eine sowjetische Garnison. Die meisten Gebäude aus dieser Zeit wurden nach der Wende abgerissen, die Flächen renaturiert.
Nach der Rückkehr in unsere Unterkunft berichtete abends Manfred Berger, der Vorsitzende des DAV-Bundesausschusses Natur- und Umweltschutz, über seine Tätigkeit. Angesprochen wurden neben einigen Schutzhüttenthemen die Problematik DAV-Sektionen und Klettersteig-Neubauten, das Programm „So schmecken die Berge" und die zahlreichen negativen Reaktionen auf die Werbeanzeige von Toyota im DAV-Panorama.
Düstere Stimmung nahe dem Brockengipfel
Letzteres Thema wurde kontrovers diskutiert. Anschließend gab es dann noch einen bewegenden Vortrag von Friedemann Schwarz aus dem Braunlager Ortsteil Hohegeiß zum Thema „Als Deutschland noch geteilt war". Als direkter Anwohner des DDR-Grenzzauns hat Hr. Schwarz die Geschichte der Sperranlagen von ihren Anfängen nach dem 2. Weltkrieg bis zur Wende 1989 minutiös dokumentiert.
Am Samstag schlüpften wir morgens wieder in die Wanderschuhe. Harzführer Egbert Goedecke führte uns bei durchwegs schönem Wetter auf und über den Hohnekamm, der sich vom Brocken aus Richtung Osten hinunterzieht. Während der gut 8-stündigen Wanderung kamen wir an zahlreichen bizarren Granitklippen vorbei, durchquerten Fichtenwälder und Hochmoore und konnten zahlreiche Tief- und Weitblicke in das umgebende Flachland sowie auf den Brocken genießen.
Obere Zeterklippen auf dem Hohnekamm
Mit einem gemütlichen Beisammensein am Abend klang das Treffen 2008 aus. 2009 wird die AGUSSO die Organisation dieses alljährlich stattfindenden Treffens übernehmen.
Dr. Jochen Simon