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Tourenbericht 07/23 Fleischbank

Tourenbericht 07/23 (KT) Fleischbank (2187 m) Via Classica

1000 Hm durch die NW-Wand (Via Classica V) der Fleischbank im Wilden Kaiser 

Teilnehmer:

 Bechteler Martin *)  Fenkart Marcel  Telfer Phil Henkel Norbert
 *) als Organisator   

Tourenverlauf:

Die Tour wurde des Wetters wegen auf den Sonntag verschoben.

Bereits um 8.00 Uhr starteten wir von der Griesner Alm, da die geplante Tour meist sehr stark frequentiert ist. Am Einstieg eine Stunde später deutete sich bereits ein Problem ab, das uns die ganze Tour hindurch begleiten sollte. Ein Kletterschuh kam von oben geflogen und der Eigentümer seilte sich zum Einstieg ab, um den Schuh zu holen. Damit war die erste Wartephase programmiert. Vor uns waren zwei Seilschaften - nette junge Leute mit soliden Kletterkenntnissen - aber mit wenig Erfahrung, wie man zügig Standplätze auf- und abbaut. An jedem Standplatz mußten wir drum geduldig warten.

Die Via Classica ist bereits ein Klassiker und im mittleren Schwierigkeitsbereich wirklich ein Genuß. Der Fels ist durchwegs fest, die Sicherungen mit Bohrhaken perfekt, das Topo stimmt - Herz was willst Du mehr?

Nach der Hälfte der Route, kurz vor den Schlüsselseillängen zog ein Gewitter auf. Die erste unserer beiden Seilschaften schaffte es gerade noch auf das zweite Grasband, als um 14.00 Uhr der Regen einsetzte und Blitz und Donner uns begleitete. Die zweite Seilschaft (Phil und Norbert) mußten leider die letzten beiden Seillängen in strömendem Regen bewältigen, bevor sie völlig durchnäßt das Grasband erreichten. Kurz darauf zog das Gewitter ab und die Sonne half uns, die Kleidung zu trocknen. Aber in der Ferne war schon die vom Wetterbericht für Abend angekündigte Schlechtwetterfront zu erkennen.

Nun war die Frage, ob wir die letzten, leichteren Seillängen zum Gipfel durchpowern sollten oder einen schnelleren Abstieg über den Nordgrat angehen sollten. Wir entschlossen uns angesichts der näherrückenden Wolken für den schnelleren Abstieg und kletterten vorsichtig den Nordgrat (mit drei Abseilstellen) ab (Hinweis für Nachmacher: Immer in Nähe des Grates halten bis zur riesigen Einstiegsrampe auf Höhe der Stripsenjochhütte; Dauer ca. 2 Std.). Kaum waren wir im Gehgelände, fing der Regen wieder an und wir spurteten zu einer verdienten Brotzeit zur Griesner Alm hinab, die wir gegen 18.30 Uhr erreichten.

Fazit: Trotz der Widrigkeiten (mit denen man bei einer solchen Modetour und bei labilen Wetterverhältnissen rechnen muß) war es eine sehr schöne Kletterunternehmung. Gute Moral, gutes bergsteigerisches Können und hohe Disziplin unserer Teilnehmer ermöglichten, daß wir alle Schwierigkeiten prima bewältigten. Hier ein Dank an die Gruppe vom Organisator.

Martin Bechteler