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10.09.2011 Ahrntal

10.–17.09.2011 Ahrntal – Südliche Zillertaler Alpen

Erstaunlich! Die sich selbst erfüllende Prophezeihung hatte keine Chance: 13 Bergsteiger im Wetterglück! Das Ahrntal empfing uns strahlend. Von Sand i. Taufers ausgehend wird es auf einer Länge von 30 km vom Südteil der Zillertaler Alpen und dem Naturpark Rieserferner-Ahrn begrenzt. Weiter dazu gehören das Tauferer-, Rein- und Mühlwalder Tal. Von den Tourenmöglichkeiten überwältigt wie von einer reichhaltigen Speisekarte folgten wir gerne den Schmankerl-Empfehlungen unseres bewährten Tourenbegleiters Rudi.

Der Rundwanderweg zur Akklimatisation mit einem Anstieg von über 1000 Hm führte uns durch das weite, sanfte Rötbachtal mit Blick auf den Gletscher der Rötspitze, an den Rötseen vorbei bis zur Lenkjöchlhütte 2603 m und im Abstieg durch das Windtal nach Kasern zurück. Unsere GPS-Spezialistin dokumentierte eine Wegstrecke von 15 km.

Da durften wir am nächsten Tag die Speikboden-Bergbahn bis zur Mittelstation benutzen, um uns auf eine Fünf-Gipfel-Tour zu freuen. Der zum großen Teil durch massives Blockgestein führende schmale Pfad ist durch angeordnete Platten und „Inka“-Treppen begehbar. Mit herrlicher Aussicht auf die Zillertaler Alpen erreichten wir den Kleinen und Großen Nock, Seewassernock und den Gipfel Speikboden 2517 m. Den fünften Gipfel, bereits auf dem Abstieg, tauschten wir gegen die Einkehr in der Sonnklar-Hütte.

Der nächste Tag begann erfolgversprechend mit „Mautgebühren gegen Hatscher“. Weit über die letzte Siedlung Kasern hinaus erreichten wir über die Obere Tauernalm den Lausitzer Weg, der mit dem Übergang nach Österreich zur Warnsdorfer Hütte in 2665 m auf dem Joch Birnlücke endet. Die Vorstufe zum Klockerkarkopf, die Teufelsstiege, bot mehr Spaß als Nervenkitzel zur Überwindung des 30 m tiefen Einschnittes einer Felsschneide mit schmalen, nicht einmal schuhbreiten Holzstufen. Die letzten 300 Hm auf das eigentliche Ziel dieser Tour hatte keine Markierungen, dafür schotterige Abbrüche, Luft unter den Füßen und Fragmente lose hängender Kletterseile. 2911 m! Das ist Augenhöhe mit den „Stars“ des Zillertaler Hauptkammes.

Der Wirt vom Moarhof hat die Bergsteiger mit liebevoll zubereiteten regionalen Spezialitäten wieder aufgepäppelt und der „Ruhetag“ auf der Alten Kasseler Hütte 2276 m im Angesicht des Hochgall mit Minestrone und Kaiserschmarrn stärkte für die nächsten Abenteuer.

Wir verließen das eindrucksvolle Ahrntal für einen Tag, um den Seekofel 2810 m im Naturpark Fanes–Sennes–Prags zu besuchen. Der in einen wildromantischen Felsenkessel eingebettete Pragser Wildsee mit der senkrecht abfallenden 1000 m hohen Ofenwand ließ uns die Dimensionen dieses Gebietes erahnen. Über die Grünwaldalm und das stetig steiler ansteigende Seitenbachtal erreichten wir die Hochebene über der Seitenbachscharte mit einem 360° Rundumblick in alle Formationen der vielfältigen Dolomitengruppen. Nach 4 ¼ Stunden sanken wir von unserer eigenen Ausdauer überwältigt, begeistert auf die weißen Gipfelsteine des Seekofels. Auf der Seekofelhütte Rifugio Biella wurden wir perfekt mit muskelaufbauenden Spezialitäten versorgt, die den langen Abstieg verschönten.

Eine genussvolle Abschiedstour war der Weg auf den Rauchkogel 2659 m in der Durreck-Gruppe über den Klaussee. Über wildes Blockgestein und nach dem Durchstieg einer schmalen Felsscharte öffnete sich unterhalb des nahen Gipfels eine weite Hochfläche mit sechs kleinen Seen. Zauberhaft! Zauberhaft auch die „Speck- und Schnapsalm“ auf dem letzten Rückweg.

Ein herzliches Danke sprechen wir Rudi Strasser aus, der uns wieder einmal mit perfekter Organisation, Planung, Durchführung und „Rudi-Wetter“ eine herrliche Bergsteigerwoche ermöglichte.

Tourenbegleitung: Rudolf Strasser
Text: Christine Gangl
Foto: Christine Gangl, Ilse Lechner, Anneliese Ramsauer


Bildergalerie zur Wanderwoche Ahrntal  vom 10. bis 17.09.2011

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