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30.08.2022 Grasleitenkopf 1434 m, Bayerische Voralpen

Die letzte 9€-Ticket-Tour steht unter keinem guten Stern. Für den letzten Gültigkeitstag ist schlechtes Wetter vorhergesagt, daher werden viele Ausflüge - und auch unsere Tour - um einen Tag vorgezogen.
Entsprechend voll war dann der Zug.
In Holzkirchen beginnt dann die Selbstsabotage der BRB. Erst kommt ein Zugbegleiter, den ich schon seit Jahren kenne, kurz in den Zug und bittet die stehenden Fahrgäste, in die erste Klasse aufzurücken, damit die draußen Wartenden noch einsteigen können. Kurz darauf fällt einer jungen Mitarbeiterin der BRB ein, dass der Zug überfüllt sei und man so nicht fahren könne, die Fahrgäste mögen aussteigen. So voll wie sonst oft an Wochenenden ist der Zug eh nicht, im Laufe der Zeit steigen aber doch einige aus. Der BRB-Mitarbeiterin reicht das aber nicht, zu einem Zeitpunkt, als der Stehplatzfüllgrad bei höchstens 60 % der normalen Wochenendfüllung lag, beschließt sie, die Fahrt hier enden zu lassen. Alle steigen aus, der Zug fährt leer nach München zurück. Hier zeigt sich wieder das universelle Naturgesetz: wer Macht hat missbraucht sie. Bei genereller Anwendung dieser Kriterien müsste an Wochenenden mit halbwegs passablem Wetter der Betrieb auf den Linien nach Tegernsee und Schliersee/Bayrischzell komplett eingestellt werden.
Nach dem Exkurs zurück zu unserer Tour. Wir beschließen, ersatzweise nach Lenggries zu fahren, diese Strecke ist erfahrungsgemäß am geringsten ausgelastet, und dort eine kürzere Ersatztour durchzuführen. Mit entsprechender Verspätung, aber mit Sitzplätzen, kommen wir in Lenggries an und entscheiden uns, über Grasleitenstein und -kopf zur Lenggrieser Hütte zu wandern.
Da es schon sehr warm ist, strengt auch diese "kleine" Tour ziemlich an, und wir genießen die Einkehr auf der Hütte. Für den Abstieg gehen wir am Sulzersteig vorbei und nehmen den annähernd parallel verlaufenden Habichelsteig. Dieser alte Steig schlängelt sich sehr geschickt durch das Steilgelände, wir kommen völlig entspannt in das Hirschtal.
Auf dem Rückweg zum Bahnhof bleibt noch Zeit für ein Eis.
Die Rückfahrt erfolgt bis auf ein paar Minuten Verspätung ereignislos, wir sind zufrieden, doch noch eine vernünftige Tour zusammenbekommen zu haben.

Tourenbegleitung, Text und Foto: Axel Phillip
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