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Skitour Tanzkogel 2014

Skitour auf den Tanzkogel am 19.1.2014

Schneelage? ... nach Süden und dann immer weiter! Tja, sonst bangt man ums Wetter, diesmal bangten wir um den Schnee!

Wo war er? Unten nicht. Alles grau-braun-grün.

Der Schwarzkogel ging also gar nicht. Aber immerhin: Noch am Parkplatz konnten wir anschnallen! So sind wir auf der vereisten Straße losgezogen, gen Süden. Irgendwo da hinten musste es ja genügend Schnee geben.

 

 

 

Und die Hoffnung stirbt zuletzt ... Nach einer kurzen Tragestrecke (100 m) vorbei am Floch, die Abbiegung haben wir nicht gesehen, kein Schnee da. Weiter. Zum Gerstinger Joch biegt eine junge Skitouristin ab, der Schnee ist uns zu wenig. Weiter.

 

 

 

 

 

Dann die Frage: ganz hinter in den Talschluss zum Laubkogel oder ... Ja mei, da rechts oben leuchteten schöne Schneehänge: der Tanzkogel. Da der Laubkogel recht abgeblasen aussah, der Name Tanzkogel ganz gut klang und uns verlockend entgegen blinkte, stimmte die Mehrheit für den Tanzkogel. Ja mei, und kaum ums Eck war der Schnee in den Hängen wieder weg, und wir folgten einer mageren Schneetrasse auf dem Ziehweg. Über und unter uns nur Grashänge! Sehr eigentümlich, fast unheimlich und wenig berauschend. Dann begegneten uns auch noch zwei
Skitourer, die umgekehrt waren, weil sie die Ski nicht tragen wollten. Weiah! Erste Zweifel keimten auf, aber: Wir sind ja die HTG! Ignorieren, weiter! Tatsächlich, in einem Waldstück hieß es dann abschnallen und durch matschiges Gelände weiterstapfen. Erst südseitiger Wiesenhang und nach einem Bachtobel ein nordgerichteter, daher schneebedeckter, steiler Waldhang.

Murren war laut geworden, andere wurden still, jeder machte seinen Schritt, seinen Rhythmus.

Und dann doch: nach ca. 1/2 Stunde standen wir an freien Schneehängen! Endlich!

Ein nordgerichteter Kamm führt uns über schön kuppiertes Gelände der Sonne entgegen. Die Sicht wurde frei und der Anblick des Großen Rettenstein begleitete uns hinauf in eine Einschartung des querliegenden Gifpfelgrates.

 

Vorbei an freigeblasenen Kuppen, Rippen und Felsblöcken, der Wind hatte ganze Arbeit geleistet. Nach der Scharte wandten wir uns nach Westen und folgen dem Gratverlauf zum Gipfel. Das Gipfelkreuz, das wir schon lange von unten gesehen hatten, ließ lange auf sich warten. Dafür erhaschten wir einen Blick in ein schneegefülltes, ostgerichtetes Kar südlich von unserem Gipfelhang. Da waren Abfahrtsspuren drin, und die führten zu einer Alm mit einem gespurten Ziehweg. Das könnte doch ...! Aber erstmal zum Gipfel. Einige erreichten ihn regelrecht abgekämpft, nach lumpigen 5 Stunden Aufstieg für 1000 Hm! War dafür Wolfgang und Martin ein Tourenbericht "HTG am Tanzkogel, 19.1.2014-Tänzchen" wert!

Wir rasteten in einer Höhe von knapp 2100 m: auf einer Wiese! Die Föhnstimmung mit Sonne und Wolken war fantastisch. Die Hoffnung auf eine passable Abfahrt hob zusätzlich die Laune, bloß diese Tragestrecke nicht mehr! Wir beschlossen, vom Aufstiegshang seitlich in dieses Ostkar einzufahren und dort unser Glück zu versuchen.

Und wir hatten Glück! Anfangs Firn, zwischendrin kurz Faulschnee und sonst leichter Sulz ermöglichten eine erstaunlich gute Abfahrt zum Ziehweg vor der Stallbach Hochalm, auf etwa 1700 m. Wir rutschten weiter, weiter in den Süden! Natürlich (?) mit leichtem Gegenanstieg inklusive, in Richtung Talschluss. Erst dort machte der Weg eine "Spitzkehre" nach Norden. Wir konnten nun die Ski auf dem Ziehweg gemächlich laufenlassen, eine halbe Ewigkeit lang.

Nur zwei kurze Tragestrecken hielten uns noch etwas auf, nicht der Rede wert. Beim verdienten Ausklang in der Oberlandhütte schließlich waren wir uns dann einig: Es war eine ausgezeichnete Frühjahrstour – im Januar! Die etwas andere Skitour halt!

Michael Trumpp

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