28.12.2016 Murnau – auf den Spuren der Literaten und Künstler

Nicht nur Literaten und Künstler faszinierte das in malerisches Licht getauchte Alpenvorland. Im Blauen Land lebten und leben Politiker, Sänger, Komponisten, Schauspieler, Brauer, Sportler, Wissenschaftler und Architekten in Orten rund um den Staffelsee. Alle mit Blick auf Gipfel und Grate der Ammergauer, das Wetterstein und die Walchenseeberge. Auf Initiative des Münchners Emanuel von Seidl wurde Anfang des 20. Jahrhunderts das Ortsbild von Murnau verändert. Die Künstlerpaare Münter, Kandinsky, von Werefkin und Jawlensky begründeten vor dem ersten Weltkrieg stilistisch mit der Entwicklung vom Expressionismus hin zur Abstraktion die "Murnauer Zeit". Beeinflusst von Jean Jacques Rousseau. Die Nationalsozialisten haben in den Lebensläufen vieler Freigeister Spuren hinterlassen und Emigration ausgelöst. Ödön von Horvath, ein begeisterter Bergsteiger, war einer von ihnen.
Am neu errichteten Horvath-Haus in der Bahnhofstraße beginnt unser Rundgang in der modern gestalteten Fußgängerzone in die Vergangenheit. Marktstraße mit Ober- und Untermarkt, Weinhaus Kirchmair, Rathaus, Schloss(-museum) der Wittelsbacher, St. Nikolaus mit Friedhof und Grab von Gabriele Münter. Eine durchaus angezeigte Pause nach der Katzenkopftreterei bietet das geräumige Griesbräu mit herrlichem Bier.
Im Gabriele-Münter-Haus mit erhaltener Innenausstattung, vielen Bildern und knarzendem Treppenhaus wird die Vergangenheit spürbar. Auf dem Rückweg am silbernen Staffelsee vorbei erwärmen uns die überlieferten Possen der 1901 Unsinn treibenden jugendlichen Sommerfrischler der Künstlergilde.
Heiter zurück in die Gegenwart und zum Bahnhof!