31.07.2023 München - Friedhof Bogenhausen

Nach einem kleinen idyllischen Anstieg von der Neuberghauser Straße kann man auch den am Isarhochufer gelegenen Friedhof der St. Georgskirche von Alt-Bogenhausen erreichen. An den Gräbern lesen wir dann meist prominente Namen: Liesl Karlstadt, Rudolf Vogel, Carl Wery, Hans Jochen Vogel, Erich Kästner, Helmut Fischer, Rolf Boysen, Rainer Werner Fassbinder, Ernst Hürlimann, Wilhelm Hausenstein, Werner Kreindl, Walter Sedlmayer und viele andere und Herr Mayer erzählt uns aus deren Leben. Die Prominenz Ende des 19. Jahrhunderts hat ebenso ihre Grabstellen: Selmayr - Bürgermeister von Bogenhausen, Kaffl - „Loambaron“ und Fuhrwerksbesitzer und Betz - Gastwirt in der Nähe der Kirche, damals die „Heiligen Drei Könige“. Am Grab von Georg Schneider erzählt uns Herr Mayer, dass dessen Vorfahre 1872 für 25.000 Gulden von König Ludwig II. das Braurecht für Weißbier (einst Einnahmequelle der Wittelsbacher) erworben hat – der Beginn des „Schneider Weißen“, die uns allen bekannt ist.
An der Westwand der Kirche sind die Namen von Alfred Delp, Joseph Wehrle, Ludwig Freiherr von Leonrod und Franz Sperr eingelassen. Sie bezahlten als Widerstandskämpfer des NS-Regimes ihren Mut 1944 mit dem Leben.
Natürlich besuchen wir noch die schön gestaltete Rokokokirche. Ein Seitenaltar und die Kanzel stammen von Ignaz Günther. Danach bedanken wir uns bei Herrn Mayer für den interessanten Ausflug in die Bogenhauser und Münchner Geschichte und genießen nach den vielen Eindrücken noch den restlichen Schön-Wetter-Fenstertag.

Tourenbegleitung, Text und Foto: Ilse Distler
Foto: Anneliese Ramsauer

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